UnternehmenLeichtere Autos, Batterien aus lokalen Materialien – ein Hoffnungsträger kommt nach Luxemburg

Unternehmen / Leichtere Autos, Batterien aus lokalen Materialien – ein Hoffnungsträger kommt nach Luxemburg
Franz Fayot, Lars Herlitz und Yuriko Backes bei der Unterzeichung der Absichtserklärung Foto: Editpress/Julien Garroy

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Leichtere Autos. Batterien aus lokalen Materialien. Darauf ruhen viele Hoffnungen. Mehrere 100 Millionen Dollar wurden bereits investiert. Mit Lyten wird sich künftig ein weiteres Unternehmen aus den USA in Luxemburg niederlassen.

Noch ist das aus dem Silicon Valley stammende Unternehmen Lyten kein großer Weltkonzern. Laut der Unternehmenswebseite zählt es gerade mal 260 Mitarbeiter. Doch die Vision der Firma ist groß: „Das Ergebnis ist ein profitabler Weg zu Netto-Null für die größten Emissionssektoren“, so das Versprechen. Entwickelt werden Batterien und Materialien, die „leichter, stärker und sauberer“ sind.

Mit den verschiedenen Patenten und Errungenschaften sei es möglich, ein Auto etwa 500 Kilo leichter zu machen, so Lars Herlitz, Vorsitzender und Mitgründer von Lyten, gegenüber dem Tageblatt. Das wiederum könne den CO2-Fußabdruck deutlich reduzieren.

Das Unternehmen verspricht derweil nicht nur „dramatisch leichtere“ und effizientere Batterien. Zu ihrer Herstellung sollen vor allem auch keine umstrittenen Rohstoffe aus anderen Weltregionen benötigt werden. Etwa kein Kobalt und kein Nickel. „100 Prozent der benötigten Stoffe können aus lokalen Quellen bezogen werden“, sagt Lars Herlitz.

100 Prozent lokale Lieferketten

Viele Investoren haben sich bereits überzeugen lassen. Mehr als 400 Millionen Dollar haben sie mittlerweile in das erst 2015 gegründete Unternehmen investiert. Künftig könnte auch der Luxembourg Future Fund 2 mit zu den Investoren zählen. Diesbezügliche Gespräche sind derzeit am Laufen, so Finanzministerin Yuriko Backes am Donnerstagmorgen im Rahmen des diesjährigen „Automotive Day“ in Belval. Um welche Summe es genau geht, ist noch unbekannt.

Aus den Kinderschuhen ist das Unternehmen derweil bereits herausgewachsen. In den USA hat man schon eine erste automatisierte Fabrik zur Herstellung der neuen Batterien. Und nun ist man dabei, international zu expandieren. In diesem Zusammenhang ist es auf den Standort Luxemburg aufmerksam gemacht worden.

Europasitz und Forschung

Am Donnerstag hat das Luxemburger Wirtschaftsministerium nun mitgeteilt, dass Lyten seine Europazentrale in Luxemburg aufbauen wird. Zudem wird es hierzulande mehrere hochspezialisierte Forschungsprojekte in Angriff nehmen. „Luxemburg wird nun ein wichtiger Eckpfeiler unserer internationalen Expansion“, so Herlitz. „Unser Tor nach Europa.“ Eine diesbezügliche Absichtserklärung wurde am Donnerstag unterzeichnet.

„Wir freuen uns sehr, dass sich ein Pionierunternehmen wie Lyten für Luxemburg entschieden hat, um hier seinen europäischen Hauptsitz einzurichten und seine Aktivitäten in Europa auszubauen“, unterstrich Wirtschaftsminister Franz Fayot am Donnerstag. „Lyten steht für die Art von Unternehmen, die wir in Luxemburg willkommen heißen möchten, um Luxemburg als Cleantech-Innovationszentrum zu positionieren.“

Campus der Automobilindustrie

Niederlassen will sich Lyton auf dem „Luxembourg Automotive Campus“ in Bissen. Der Ort, neben den Werken von Goodyear, soll sich mittelfristig zu einem Zentrum für Unternehmen aus dem Sektor der Mobilität entwickeln. Ähnlich wie beim „Campus der Gesundheitstechnologien“ und beim „Space-Campus“ wird gehofft, dass die Unternehmen durch die geografische Nähe zu zusätzlichen Ideen und Innovationen geführt werden. Aktuell dort vertreten sind der Spezialist für Sensoren IEE und das aus Neuseeland stammende Ohmio. Letzteres ist auf intelligente Transportsysteme spezialisiert.

In seiner Rede lobte Franz Fayot den Luxemburger Automobilsektor als „dynamisch, innovativ uns attraktiv“. Lyton passe perfekt zum Land und den hier vertretenen Unternehmen. Er erwähnt die vor kurzem eingeweihte Wasserstoff-Tankstelle in Bettemburg, die zunehmenden Ladestationen für Elektroautos, den kostenfreien öffentlichen Transport wie auch das im Bereich des Recyclings von Batterien tätige Start-up Circu Li-ion.

Landesweit zählt Luxemburg etwa 9.000 Beschäftigte im Automobilsektor. Zu den noch nicht erwähnten Unternehmen zählen etwa Accumalux, Webasto oder Cebi.

Konkrete Angaben zur Zahl der künftigen Jobs in Luxemburg wollte Lars Herlitz am Donnerstag noch keine machen. Es werde aber wohl schnell eine „substanzielle“ Zahl werden, meinte er. Innerhalb der nächsten Jahre will sich das Unternehmen auch nach einem Standort für eine Batteriefabrik in Europa umsehen. Wo diese schließlich hinkommen wird, steht noch in den Sternen. Erst müsse entschieden werden, um welche Größenordnung es sich handelt, und wo die Zulieferketten vertreten sind.

Die Präsentation fand im Rahmen des „Automotive Day 2023“ in Belval statt
Die Präsentation fand im Rahmen des „Automotive Day 2023“ in Belval statt Foto: Editpress/Julien Garroy
Nomi
15. Oktober 2023 - 22.27

Geht et hei wei' beim Space ? Wann se Subsiden an den Invest vum Stei'erzuehler all verpolfert hun, dann ginn se rem !!

Dieter
10. Oktober 2023 - 11.10

Da hat der Rote noch gestrahlt und gedacht "der Franz der kanns" :-)

pierre.wollscheis
7. Oktober 2023 - 7.26

Es ass jo net dei 1 Firma de Batterien bauen ouni selten Erden , kucken emol ob an 10 Joer nach vun Leyten geschwatt gett. Wenn se Letzebuerger Suen all verpolvert huen.

Grober J-P.
6. Oktober 2023 - 9.44

Wenn Graphen kommt, kann man umsteigen, dann aber auch Akkus im Keller bunkern.