Es ist ein grausiger Fund, den ein Zeuge am Dienstagnachmittag, 1. November, gegen 14 Uhr der Polizei meldet: Er habe menschliche Körperteile im Bereich eines Parkplatzes in der Nähe von Temmels gefunden.
Der genaue Fundort liegt oberhalb des Obermosel-Orts. Die L136 kämpft sich den Berg Richtung Fellerich hinauf. Der Parkplatz liegt in der letzten scharfen Kurve, bevor die Straße wieder etwas flacher und gerader wird. Von dort aus fällt der Blick fast automatisch auf die Mosel und dahinter auf das Tanklager im einzigen luxemburgischen Hafen in Mertert. Am Scheitelpunkt der Kurve liegen Müllsäcke im Gebüsch. Die Polizei bestätigte am Donnerstagnachmittag gegenüber dem Tageblatt: Hier wurden die menschlichen Überreste gefunden.
Nicht weit entfernt steht ein hölzernes Wegkreuz. Ein Schild in der Nähe der Fundstelle heißt die Besucher von Temmels willkommen, ein anderes zeigt die Wanderwege der Region. Diesen Bereich rings um den Parkplatz hat die Polizei seit Dienstag intensiv durchsucht.
Die Vermutung, dass es sich um Leichenteile handelt, habe sich bei den Einsatzkräften vor Ort bestätigt, heißt es bei der Polizei. Die Ermittler hätten mehrere Körperteile einer bisher nicht identifizierten Person im Gebüsch etwas abseits des Parkplatzes gefunden. Das berichtet der Trierische Volksfreund.
Temmels. Am Dienstagnachmittag, 1. November 2022, erreichte die Polizei gegen 14 Uhr die Mitteilung eines Zeugen über den Fund menschlicher Körperteile im Bereich eines Parkplatzes in der Nähe von Temmels.https://t.co/1vVxt1Rx6G pic.twitter.com/0fnwyECZnp
— Saar-Mosel-News (@SaarMoselNews) November 2, 2022
„Versuchen, einen Namen und ein Gesicht zu finden“
Die Kriminalpolizei in Trier hat die Ermittlungen übernommen. Im Laufe des Mittwochs habe sie den Bereich der Fundstelle weiter absuchen lassen, heißt es in der Pressemeldung. Weder zur Identität noch zur Herkunft des Opfers kann die Polizei zurzeit etwas sagen. Die Luxemburger Polizei ist derzeit nicht aktiv an den Ermittlungen beteiligt, sondern hat sich lediglich als Beobachter nach Temmels begeben, bestätigt ein Sprecher gegenüber dem Tageblatt.
Polizeisprecher Uwe Konz sagt: „Für uns ist jetzt erst einmal wichtig, über die Gerichtsmedizin zu versuchen, einen Namen und ein Gesicht zu finden, das zu dem Fund passt.“ Konz bestätigt dem Trierischen Volksfreund, dass der Fund höchstwahrscheinlich mit einem aktuellen Verbrechen im Zusammenhang steht. „Wir haben es sicherlich nicht mit einer Kriegsleiche zu tun“, sagt er. Und: „Wir überprüfen sämtliche Vermisstenfälle und auch, ob es sich um ein neues Verbrechen handelt. Darunter fallen ebenfalls Verbrechen im Grenzraum.“
Zu diesen Verbrechen gehört auch ein Fall aus Luxemburg. Mitte September war im französischen Mont- Saint- Martin der Torso einer zerstückelten Frau aus dem Großherzogtum gefunden worden. Es handelte sich um eine vermisste Frau portugiesischer Herkunft, die im Norden Luxemburgs wohnte.

Besteht ein Zusammenhang mit Leichenfund aus Frankreich?
Seit dem 5. Oktober sitzt wegen dieses Falles ein 48-jähriger Mann in Untersuchungshaft im Gefängnis in Schrassig. Die luxemburgische Staatsanwaltschaft beschuldigt den Mann des Mordes. Auf Nachfrage, ob ein konkreter Zusammenhang bestehe, sagt Polizeisprecher Konz, dass auch das geprüft werde. Gegenüber dem Tageblatt erklärt die Pressestelle der Trierer Polizei: „Das ist schon eine Spur, der wir nachgehen.“ Das liege bei der „räumlichen Nähe“ auf der Hand und sei eine Möglichkeit „und Gegenstand unserer Ermittlungen“. Die Ermittler der Kriminalpolizei Trier stehen weiterhin mit der luxemburgischen Polizei im Austausch, um möglicherweise bestehende Bezüge nach Luxemburg zu überprüfen, heißt es auf Tageblatt-Anfrage von den deutschen Behörden.
Die Webseite News Trier berichtet, dass auf dem Parkgelände bei Temmels „ein zerstückelter Kopf und die Beine gefunden wurden“. Diese Informationen konnten allerdings noch nicht von offizieller Seite bestätigt werden.
„Zu diesem Zeitpunkt ist es noch verfrüht, um eine Verbindung mit der Frauenleiche aus Mont-Saint-Martin zu bestätigen oder zu widerlegen. Man muss das Resultat der DNA-Analyse abwarten“, teilt eine Sprecherin der Luxemburger Staatsanwalt dem Tageblatt mit.
In dem Obermosel-Ort selbst haben die Menschen kaum etwas mitbekommen. Ortsbürgermeister Herbert Schneider sagt: „Der Bereich ist vom Ort kaum einsehbar.“ Ein anderer Bürger meint im Gespräch mit dem Trierischen Volksfreund, dass er sich schon über die zahlreichen Polizisten gewundert habe, die im Ort unterwegs gewesen sei. Außerdem sei die Fundstelle auch im Dunkeln am Dienstagabend noch hell erleuchtet gewesen.
De Maart






Sie müssen angemeldet sein um kommentieren zu können