Die Gemeinde Steinsel hat neben den steigenden Preisen für Rohstoffe und Energie zudem mit explodierenden Personalkosten zu kämpfen. Die Ausgaben im ordentlichen Haushalt belaufen sich kommendes Jahr auf 21 Millionen Euro. Das ist eine Preissteigerung von mehr als sechs Prozent im Vergleich zu diesem Jahr. „Wir haben einen Haushaltsentwurf im Zeichen der Kontinuität ausgearbeitet. Die Projekte, die wir in Angriff nehmen, können nicht vor dem Jahr 2027 abgeschlossen werden. So zum Beispiel die Umgestaltung des Stadtkerns, die bis zu ihrer Fertigstellung rund 28 Millionen Euro kosten wird“, erklärte Fernand Marchetti (LSAP) gegenüber dem Tageblatt. Das ehrgeizige Projekt wird mit dem Bau einer Tiefgarage beginnen, gefolgt von der Erweiterung des Rathauses. Für das Jahr 2023 sind im Haushaltsplan Mittel in Höhe von insgesamt 20.000 Euro für den „Shared Space“ und rund 3,4 Millionen Euro für das unterirdische Parkhaus mit rund 80 Stellplätzen vorgesehen.
Ampeln, Bürgersteige, Schilder und Zebrastreifen sollen im Shared Space in Zukunft nicht mehr zu finden sein. Alle Verkehrsteilnehmer sind nach der Umgestaltung des Stadtkerns gleichberechtigt. Die maximal erlaubte Fahrgeschwindigkeit für alle Verkehrsteilnehmer beträgt 20 km/h. Zudem soll das angelegte „Shared Space“ begrünt werden, um die Lebensqualität der Anwohner, aber auch der Passanten erheblich zu verbessern. Damit das Zentrum weiterhin entlastet wird, sollen alle Endstation der Buslinien an den Rand der Ortschaft verlegt werden.
7.000 Einwohner im Blick
Hoch oben auf der Prioritätenliste steht auch der Bau der neuen Schule, die bereits in zwei Jahren öffnen soll. Hierfür sind mehr als sechs Millionen im Haushaltsentwurf 2023 vorgesehen. „Momentan zählt die Gemeinde rund 5.500 Einwohner. Ich gehe jedoch davon aus, dass wir in den kommenden Jahren die 7.000-Einwohner-Marke knacken werden. Aus diesem Grund müssen wir nachhaltig investieren und vor allem die Schulkapazitäten ausbauen“, sagte Marchetti.
2,4 Millionen Euro sind für die Renaturierung der Alzette vorgesehen. Das Flussbett der Alzette soll nämlich seinen ursprünglichen natürlichen Verlauf mit zahlreichen Mäandern wieder aufnehmen, um die Gefahr von Überschwemmungen zu vermeiden und den Fluss zu verlangsamen. Der Haushaltsentwurf für 2023 wurde einstimmig angenommen.
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