DifferdingenKommt das Leichtathletikstadion doch nicht nach Oberkorn? LSAP befürchtet Ende des Projekts

Differdingen / Kommt das Leichtathletikstadion doch nicht nach Oberkorn? LSAP befürchtet Ende des Projekts
Der Projektplan der Differdinger Gemeinde von 2016 zeigt den vorgesehenen Standort für das Stadion Foto: Editpress

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Die LSAP Differdingen sorgt sich, dass der Bau des Leichtathletikstadions in der Gemeinde nicht mehr von der derzeitigen Koalition weitergetragen wird. Diesen Eindruck hat die Partei am 6. Dezember während der Budgetvorstellung zumindest erhalten. Die Bürgermeisterin sieht das anders und will einen Neuanfang für das Projekt.

Der Bau des Leichtathletikstadions ist eines der großen Projekte der Gemeinde, das im Einklang mit den Bestrebungen steht, Differdingen zu einem Zentrum für den Luxemburger Sport zu machen. Dazu gehören auch die Eröffnung der Sportuniversität Lunex im November 2016, der Bau des Nationalen Sport-Diagnostikzentrums in Oberkorn unweit der Uni und die Renovierung bestehender Sportstätten. Nicht umsonst wurde Differdingen 2018 zu einer „European City of Sports“ ernannt.

Ende des Projekts?

Das Projekt Leichtathletikstadion war eigentlich beschlossene Sache. Doch nach der Budgetvorstellung am 6. Dezember befürchtet die LSAP, die „déi gréng“-CSV-Koalition würde das Projekt nicht weiterverfolgen wollen. „Sie wollen sich etappenweise aus dem Projekt zurückziehen“, sagt Erny Muller. Der LSAP-Politiker und sein Parteigenosse Fred Bertinelli hatten das Projekt von Anfang an in ihrer Mandatszeit als jeweilige Schöffen für Bauten und für Sport mit begleitet. „Die Bürgermeisterin [Christiane Brassel-Rausch] hat in der Budget-Diskussion gesagt, das Projekt sei nicht gestorben“, so Muller. Aber den Beteuerungen der Bürgermeisterin zum Trotz seien für den Punkt „Leichtathletikstadion“ im Budget null Euro vorgesehen, so Muller. Stattdessen soll für 500.000 Euro der Kunstrasen des Woiwer-Fußballplatzes erneuert werden.

Das stößt dem ehemaligen Bautenschöffen Muller besonders auf. Denn eigentlich war vorgesehen, den Platz in das Projekt Leichtathletikstadion zu integrieren. „Das Kunstrasenfeld sollte in die Mitte des neuen Leichtathletik-Stadions verlegt werden und dazu waren unterirdische Umkleiden sowie 300 Parkplätze vorgesehen“, erklärt der LSAP-Politiker. Mit der Renovierung des Kunstrasens wird das aber infrage gestellt, denn dann könnte man die unterirdischen Bauten nicht mehr vornehmen. Zwei Fragen stehen also im Raum: Soll das ganze Projekt jetzt auf Eis gelegt werden? Wird statt dem Projekt „Leichtathletikstadion“ nur der Kunstrasen erneuert?

Bürgermeisterin will Neuanfang des Projekts

Bürgermeisterin Christiane Brassel-Rausch reagiert verärgert auf die Vorwürfe: „Ich habe am Anfang der vergangenen Gemeinderatssitzung gesagt, dass wir uns im Januar mit den anderen Gemeinden treffen. Wir wollen uns beraten, weil wir nicht überzeugt sind vom derzeitigen Standort.“ Brassel-Rausch sieht hier schlechten Willen am Werk: „Wir haben gesagt, wir machen einen Neuanfang. Und sie [die LSAP] haben entweder nicht zugehört oder sie wollen nicht zuhören.“

Am Montag findet um 11 Uhr eine Informationsveranstaltung zum Leichtathletikstadion im Eingang der Grundschule Woiwer am Fousbann statt. Wie es weitergeht, wird sich dann in der Gemeinderatssitzung am Mittwoch zeigen, wenn über das Budget abgestimmt wird.