StatecInflationsrate geht in Luxemburg leicht zurück – Nahrungsmittel werden insgesamt teurer

Statec / Inflationsrate geht in Luxemburg leicht zurück – Nahrungsmittel werden insgesamt teurer
 Foto: Christoph Soeder/dpa

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Die Inflationsrate ist im Mai von 7 Prozent auf 6,8 Prozent gesunken. Trotzdem wurden die Preise in Luxemburg leicht teurer – eine weitere Indextranche wurde allerdings im Mai nicht ausgelöst.

Das nationale Statistikamt Statec hat am Mittwoch seine monatliche Inflationsprognose publiziert. Die Inflationsrate sei von 7 Prozent im April auf 6,8 Prozent im Mai gesunken. Im Mai ist also, wie auch schon Statec-Experte Marc Ferring dem Tageblatt gegenüber prognostiziert hat, keine weitere Indextranche gefallen. „Seit etwa 40 Jahren haben wir keine derartige Preissteigerungsrate mehr gesehen“, unterstrich Statec-Konjunktur-Experte Bastien Larue am Dienstag im Rahmen der Vorstellung der „Note de conjoncture 1-2022“.

Nachdem die Preise für Erdölprodukte in den vergangenen vier Monaten immer wieder gestiegen sind, meldet Statec im Mai einen Preisrückgang. Zwischen April und Mai seien die Preise für Erdölprodukte um 3,9 Prozent gesunken. Trotzdem: Der Verbraucherpreisindex weise einen monatlichen Anstieg von 0,1 Prozent auf. Die Preise ohne Mineralölerzeugnisse seien um 0,5 Prozent gestiegen. Heißt: Der Rückgang der Erdölpreise im Mai sorgt für eine geringere Inflationsrate.

„Dieser Rückgang erklärt sich durch einen Preisrückgang von 20,0 Prozent bei Stadtgas, der auf die Übernahme der Kosten für das Erdgasnetz für Privatkunden ab dem 1. Mai 2022 zurückzuführen ist“, schreibt das Statistikamt. Die Regierung übernimmt die Netzkosten für die Gasrechnungen noch bis Dezember. Der Preis für Heizöl sei hingegen in einem Monat um 6,1 Prozent gestiegen. Im Vergleich zum Vormonat stiegen die Preise an den Zapfsäulen um 3,0 Prozent für Diesel und um 6,5 Prozent für Benzin. Im Vergleich zum Mai des Vorjahres lagen die Preise für Erdölprodukte um 49,7 Prozent höher.

Monatliche Preisentwicklung
Monatliche Preisentwicklung Grafik: Statec

Nahrungsmittel werden insgesamt teurer

Die Preise für Nahrungsmittel seien im Mai um 0,5 Prozent gestiegen. Am stärksten betroffen sind laut Statec Fisch und Meeresfrüchte (plus 3 Prozent), Fette und Öle (plus 4,8 Prozent) und Kaffee (plus 5,9 betroffen). Gute Nachrichten gibt es allerdings auch: Frisches Gemüse wurde um 10,5 Prozent billiger und Softdrinks um 1,5 Prozent. Im Jahresvergleich verteuerte sich der Gang zur Lebensmittelkasse allerdings um 5,7 Prozent.

Gleichzeitig habe sich die Inflation auf die Gebühren für Kindertagesstätten ausgewirkt, die im Mai um 2,4 Prozent teurer wurden. Auch für Reifen wurde ein Plus von 3,2 Prozent festgestellt – Dienste aus der Kategorie „Fahrstunden und technische Kontrolle“ wurden um 3,9 Prozent teurer. Pauschalreisen wurden mit einem Minus von 2,9 Prozent im Mai billiger.

Der Gesamtindex für Mai, ausgedrückt auf Basis 100 im Jahr 2015, liegt bei 115,87 Punkten. Der Halbjahresdurchschnitt des Index zur Basis 1,11948 steigt von 930,37 auf 936,68 Punkte. Die nächste Tranche wird bei 941,12 Punkten ausgelöst.

Die Ergebnisse des Index für Juni werden laut Statec am 6. Juli im Anschluss an die monatliche Sitzung der Indexkommission veröffentlicht. Eine erste Schätzung der jährlichen Inflationsrate wird am 1. Juli veröffentlicht.

Die Verbraucherpreise steigen in Luxemburg, der Eurozone und den Vereinigten Staaten schon seit Anfang des vergangenen Jahres
Die Verbraucherpreise steigen in Luxemburg, der Eurozone und den Vereinigten Staaten schon seit Anfang des vergangenen Jahres Grafik: Eurostat/Statec
So haben sich die Preise für Energie, Lebensmittel, Dienstleistungen und Industriegüter seit 2020 entwickelt
So haben sich die Preise für Energie, Lebensmittel, Dienstleistungen und Industriegüter seit 2020 entwickelt Grafik: Eurostat/Statec