Momentan verspürt Kevin Geniets eine besondere Anspannung. Zwar ist der 27-Jährige schon seit 2019 Teil des WorldTour-Teams von Groupama-FDJ, aber 2024 wird sich einiges ändern. Geniets erhielt das Vertrauen der Verantwortlichen und soll in diesem Jahr, vor allem zu Saisonbeginn, Resultate einfahren. „Ich bin schon angespannter als sonst“, erklärt Geniets. „Aber es geht noch. Die Motivation ist höher, jedes Prozent zählt. Der Druck ist da, aber ich sehe es vor allem als Chance. Ich hatte in den letzten Jahren fast nie die Gelegenheit, auf Ergebnis zu fahren. Jetzt sagt das Team, dass ich in den ersten Rennen Leader bin.“

Die Vorbereitung lief hingegen wie gewohnt ab: Im Dezember ging es mit dem Team traditionellerweise ins Trainingslager nach Calpe, aktuell befindet sich Geniets im Höhentrainingslager auf Teneriffa. Seine Saison beginnt er dann am Sonntag mit dem Grand Prix cycliste La Marseillaise (1.1) – und will dort sein erstes Resultat einfahren. „Es freut mich, dass ich diese Rolle einnehmen darf“, sagt Geniets. „Ich habe sie sofort angenommen und dafür trainiert. Ich war drei Wochen weg und nun folgen die ersten Rennen. Ich war einen Monat nicht zu Hause, der Einsatz ist da.“ 

Im Februar wird Geniets dann bei weiteren Rennen in Frankreich am Start sein, um Resultate einzufahren. Erst bei der Etoile de Bessèges (2.1), dann beim Classic Var (1.1) und dann bei der Tour des Alpes-Maritimes et du Var (2.1), die er im letzten Jahr auf Platz vier der Gesamtwertung beendete. Den Abschluss des Februars machen das Faun-Ardèche Classic (1. Pro) und das Drôme Classic (1.Pro). 

Anders als gewohnt wird Geniets also nicht beim Eröffnungswochenende der Klassiker in Belgien starten. „Ich bin in den letzten Jahren immer hauptsächlich WorldTour-Rennen an der Seite von großen Leadern gefahren“, sagt er. „Dieses Jahr will das Team, dass ich auf Resultate fahre und auch Rennen gewinnen. Im ersten Monat fahre ich in Frankreich definitiv auf mich.“ 

Für Geniets stehen dann noch Paris-Nice (2.UWT) und Milan-Sanremo (1.UWT) an. Auch in Italien wird Geniets eine wichtige Rolle einnehmen. Die Baskenland-Rundfahrt (2.UWT) nutzt er dann, um sich auf die Rennen in den Ardennen vorzubereiten. Bei den Flandern-Klassikern wird man ihn hingegen nicht sehen. Ende Juni will Geniets dann bei seiner dritten Tour de France (2.UWT) starten. „Im Moment steht unser Plan bis zur Tour. Was danach geschieht, wissen wir noch nicht“, sagt Geniets.

Gerne würde er nach der Tour an Olympia teilnehmen, wo die luxemburgischen Radsportler einen Quotenplatz zur Verfügung haben. „Ich habe sehr gute Erinnerungen an Tokio“, sagt der Luxemburger, der in Japan 37. wurde. „Wir hatten Pech wegen Corona. Es war nicht das echte Olympia-Feeling. Ich bin sehr motiviert für Olympia, aber es wird speziell, wir haben nur einen Platz.“

Doch auch im Team hat sich einiges geändert. Philippe Mauduit übernimmt die Rolle von Yvon Madiot, der sich in den Ruhestand verabschiedet hat, und wird Sportlicher Direktor. Zudem wurde das Material gewechselt: Statt Rädern von Lapierre fährt das Team nun Räder von Wilier. „Ja, es gab einige Wechsel in diesem Jahr. Die letzte Saison war etwas kompliziert, auch bei der Tour. Ich glaube jedoch, dass es bei uns in die richtige Richtung geht. Wir haben neuen Schwung in die Mannschaft gebracht.“