Während andernorts bereits feststeht, ab wann es das Neun-Euro-Ticket, mit dem man ab Juni 90 Tage lang jeweils einen Monat in Bussen und Bahnen des öffentlichen Nahverkehrs quer durch Deutschland fahren kann, verkauft wird, ist noch unklar, ab wann es dieses in der Region gibt. „Einen festen Stichtag gibt es noch nicht, allerdings soll der Verkauf zeitnah nach Beschluss des Neun-Euro-Tickets im Bundesrat erfolgen und definitiv noch vor Juni“, teilte eine Sprecherin des Verkehrsverbunds Region Trier (VRT) auf Anfrage unserer Redaktion mit.
Saarland verkauft das Ticket ab 23. Mai
Der Bundesrat tagt am 20. Mai. Der Saarländische Verkehrsverbund hat angekündigt, dass im Nachbarland das Ticket ab 23. Mai verkauft werden soll. An dem Tag soll auch in der Landeshauptstadt Mainz der Verkaufsstart für das Neun-Euro-Ticket sein. Laut der VRT-Sprecherin ist es übrigens kein Problem, wenn man das Ticket außerhalb der Region, auch in einem anderen Bundesland, kauft. „Das Neun-Euro-Ticket ist ein deutschlandweit gültiges Ticket, das von nahezu allen Akteuren des ÖPNV in Deutschland vertrieben werden wird. Dabei ist es für die Nutzung in einer Region unerheblich, wo das Ticket gekauft wurde.“
Wo man das Ticket in der Region Trier kaufen kann
In der Region werde das Ticket über die „üblichen Verkaufskanäle“ verkauft: „Im Bus, in den Verkaufsstellen der Unternehmen, an den Fahrscheinautomaten der Bahnhöfe und über die VRT-Fahrplan-App.“ Zeitkarten (Mobilticket, Schülertickets Jahr, Semesterticket für Studierende oder Jobticket) würden automatisch zu Neun-Euro-Tickets. Die Inhaber der Monats- oder Jahrestickets müssten nichts tun: Der Preis werde automatisch reduziert.
Einzelne Neun-Euro-Tickets gelten für einen Monat. Nach Ablauf der vier Wochen muss ein neues Ticket gekauft werden.
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Auch Luxemburg-Pendler können laut der VRT-Sprecherin das Ticket nutzen, und zwar dann, wenn sie per Zug fahren oder mit den Buslinien 410 (Bitburg nach Luxemburg), 455 (Bitburg-Vianden) oder 460 (Gerolstein-Clerf). Nicht gültig ist das Neun-Euro-Ticket in den grenzüberschreitenden Bussen der luxemburgischen RGTR-Linien, die etwa mehrfach am Tag von Trier nach Luxemburg fahren. Nutzer dieser Busse müssen den Ticketpreis bis zur Grenze zahlen. In Luxemburg ist die Nutzung von Bussen und Bahnen seit über zwei Jahren kostenlos.
Was die Mobilitätsministerin fordert
Die rheinland-pfälzische Mobilitätsministerin Katrin Eder (Grüne) hat sich dafür ausgesprochen, statt für drei Monate ein Neun-Euro-Ticket anzubieten, in dem gleichen Zeitraum den Nahverkehr wie auch in Luxemburg kostenlos zu machen. Eder fordert, wie auch die anderen Verkehrsminister der Länder, mehr Geld vom Bund für Busse und Bahnen.
Kurzfristig stelle das geplante Neun-Euro-Ticket eine sinnvolle Entlastung dar, sagte Eder. Um langfristig mehr Menschen zum Umstieg zu bewegen, müsse das Finanzierungsdefizit des Nahverkehrs behoben werden. Ansonsten werde es nach den drei Monaten zu Fahrpreiserhöhungen oder „perspektivisch zu Reduzierungen des Angebots“ kommen, sagt Eder und ergänzt: „Das ist weit entfernt von dem, was wir für den Klimaschutz brauchen.“
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Dabei bräuchte vor allem der Nahverkehr in Rheinland-Pfalz mehr Werbung und ein besseres Angebot. Denn laut einer Studie der HUK-Coburg Versicherungsgruppe sind die Rheinland-Pfälzer keine Fans des Busfahrens. Demnach haben gerade einmal acht Prozent der Befragten erklärt, dass Busfahren ihre Auswahlkriterien für die Fortbewegung am besten erfüllt. 80 Prozent der Rheinland-Pfälzer halten dem Auto fest die Treue.
Überfüllung voraussichtlich nur an Wochenenden
Trotzdem wird erwartet, dass während der Gültigkeit des Neun-Euro-Tickets vor allem an den Wochenenden hauptsächlich die Züge überfüllt sein werden. Laut der VRT-Sprecherin ist derzeit nicht geplant, ab Juni mehr oder längere Züge einzusetzen. Weil die Eifelstrecke nach der Zerstörung durch die Flut im vergangenen Jahr noch immer nicht durchgängig befahrbar ist, ist das Zugangebot in der Region ohnehin eingeschränkt.
Fakt ist, da man mit dem Neun-Euro-Ticket nur Züge und Busse im Nahverkehr nutzen kann, braucht man, je nachdem, wo man hinfahren möchte, viel Zeit.
Dieser Artikel erschien zuerst im Trierischen Volksfreund.
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