SüdkoreaIn der Geschichte vereint: Erbgroßherzog Guillaume besucht „War Memorial“ in Seoul

Südkorea / In der Geschichte vereint: Erbgroßherzog Guillaume besucht „War Memorial“ in Seoul
Erbgroßherzog Guillaume bei der Niederlegung des Blumenkranzes an der Stele der Luxemburger Freiwilligen Foto: SIP/Julien Warnand

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Der Besuch des „War Memorial“ in Seoul bildet den Abschluss der dreitägigen Wirtschaftsmission in Südkorea. Davor wurde die neue Zweigstelle der Luxemburger Firma Rotarex in der koreanischen Stadt Asan eingeweiht. Das Tageblatt berichtet aus Seoul.

Erbgroßherzog Guillaume und Wirtschaftsminister Franz Fayot haben am dritten Tag der Wirtschaftsmission in Südkorea das „War Memorial“ in der südkoreanischen Hauptstadt Seoul besucht. In einer feierlichen Zeremonie legte der Erbgroßherzog einen Blumenkranz am Denkmal im Herzen Seouls nieder.

Mit Polizeieskorte wurde der Luxemburger Tross zum „War Memorial“ gefahren. Dort wurde die Luxemburger Delegation dann in den Innenhof des Memorials geleitet. Jedem Land, das am Koreakrieg teilgenommen hat, wurde dort eine Stele errichtet. Vor der Luxemburger Stele warteten Soldaten und Museumsbeamte auf den nächsten Luxemburger Staatschef. Ebenfalls mit dabei: Kim Sungsoo, ein 96-jähriger Veteran, der zusammen mit Luxemburger Freiwilligen gedient hatte.

Der Kriegsveteran zeigte sich wenig beeindruckt vom Luxemburger Aufmarsch, plauderte er doch munter drauflos, sodass die Dolmetscherin kaum hinterherkam. „Sie sehen fantastisch aus für Ihr Alter“, meinte auch Luxemburgs Erbgroßherzog, wenn er denn ein Wort unterbringen konnte. Dann zeigte er auf Sungsoos grünes Béret, an dem zwei goldene Wappen angepinnt waren: „Das ist das Emblem meiner Großmutter Charlotte.“

Nach einer bewegenden Zeremonie und einem Besuch des Museums, wandte sich der Erbgroßherzog kurz an die Presse: „Wir sind am Ende unseres Aufenthaltes angekommen.“ Mit der 60-Jahre-Jubiläumsfeier diplomatischer Beziehungen, der Wirtschaftsmission und dem Besuch des „War Memorial“ in Seoul, haben drei wichtige Aspekte im Vordergrund gestanden. „Die Wirtschaftsmission war ein voller Erfolg“, lautete das Fazit des Erbgroßherzogs. Auch die Einweihung der neuen Rotarex-Zweigstelle in Asan erwähnte der Erbgroßherzog gegenüber den Pressevertretern. Es sei „Luxemburgs Stolz“, dass ein Familienbetrieb wie der der Schmitz-Familie in Korea Fuß gefasst habe. „Am War Memorial haben wir die Luxemburger Freiwilligen geehrt“, sagte der künftige Luxemburger Staatschef. Es trage zwar den Namen „War Memorial“, doch eigentlich sei es ein Denkmal des Friedens. „Es ist wichtig, uns daran zu erinnern, welche Opfer für den heutigen Frieden erbracht wurden.“

Rotarex-Einweihung

Das Luxemburger Familienunternehmen Rotarex, geführt von der Familie Schmitz, hat sich dazu entschieden, in Korea eine Halbleiter-Produktion aufzubauen. Die Wahl ist wegen der bekannten Industrienachbarn auf den Standort Korea und speziell die Stadt Asan gefallen: Vom Firmengelände der neuen Rotarex-Produktionsstätte kann man auf die Produktionshallen des koreanischen Giganten Samsung blicken.

Das neue Rotarex-Gelände umfasst 1,2 Hektar und hat das Unternehmen rund 20 Millionen Euro gekostet – wovon die Provinz Chungcheongnam-do 1,5 Millionen beigesteuert hat. Das Luxemburger Unternehmen ist jedoch komplett in Luxemburger Hand, wie Wirtschaftsminister Franz Fayot mehrmals betonte. Solarpanels mit einer Gesamtkapazität von 180kW pflastern das Dach des Unternehmens, das insgesamt 70 Mitarbeiter beschäftigt. Das Werk wurde in einem beeindruckenden Tempo errichtet: Die Planung hatte im Mai 2021 begonnen, bereits im Oktober 2022 wurde die Produktion aufgenommen. Anlässlich der offiziellen Einweihung haben sich sowohl Wirtschaftsminister Franz Fayot als auch Erbgroßherzog Guillaume in die südkoreanische Provinz begeben, die rund 30 Minuten Zugfahrt von Seoul trennt.

Erbgroßherzog Guillaume und Wirtschaftsminister Franz Fayot beim Besuch des Rotarex-Werkes in Asan
Erbgroßherzog Guillaume und Wirtschaftsminister Franz Fayot beim Besuch des Rotarex-Werkes in Asan Foto: SIP/Julien Warnand