Cyclocross-WMHerbe Enttäuschung in Tabor: Schreiber wird beim Espoirs-Rennen Fünfte 

Cyclocross-WM / Herbe Enttäuschung in Tabor: Schreiber wird beim Espoirs-Rennen Fünfte 
Schreiber legte wie gewohnt einen schnellen Start hin – diesmal vielleicht zu schnell? Foto: UCI Cyclocross/X

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Marie Schreiber hat bei der Cyclocross-WM die Medaille verpasst und ist beim Rennen der U23 auf den fünften Platz gefahren. Für die 20-Jährige ist das Resultat eine große Enttäuschung. 

Nachdem Marie Schreiber am Sonntag die Ziellinie passiert, fährt sie weit in den Auslauf hinein. Das Rad stellt sie ans Gitter, verschränkt dann die Arme vor dem Kopf und lehnt sich auf der Barriere ab. Die Enttäuschung über den soeben erreichten fünften Platz bei der Cyclocross-WM steht ihr ins Gesicht geschrieben. Noch kurz vor dem Start hatte der Streckensprecher in Tabor Schreiber als große Favoritin ausgemacht – etwa 50 Minuten später musste sie sich mit Platz fünf zufriedengeben. 

Das Rennen startete zunächst wenig verwunderlich: Schreiber setzte sich nach dem Start wie gewohnt an die Spitze des Rennens. Doch sollte sie, anders als sonst, nicht lange ganz vorne mitfahren können. Erst überholte Zoe Bäckstedt sie, dann zogen auch Leonie Bentveld (NL) und Kristyna Zemanova (CZE) noch in der ersten Runde an ihr vorbei. Schon in der ersten Runde war zu sehen, dass Schreiber nicht die Leichtigkeit aus den vorherigen Wochen auf die schwierige Strecke in Tabor mitnehmen konnte. 

Vorne fuhr eine bärenstarke Bäckstedt ihr eigenes Rennen. Dahinter nahmen Bentveld und Zemanova den Kampf um Silber und Bronze auf. Schreiber hatte über eine Minute Rückstand auf die führende Britin und etwa 20 Sekunden auf das Verfolgerduo. Dieser Abstand sollte bis in die letzte Runde nicht größer werden – aber er sollte auch nicht schmelzen. 

Bäckstedt siegt souverän

Neue U23-Weltmeisterin ist Backstedt, die sich souverän vor Zemanova (+ 44 Sekunden) und Bentveld (+ 55 Sekunden) behaupten konnte. „Es war sehr kalt und es war ein hartes Rennen. Ich hatte nicht erwartet, dass die Strecke so sein würde. Seit ich am Donnerstag angekommen bin, war die Strecke jeden Tag anders“, sagte Bäckstedt. „Ich hatte nicht das Gefühl, dass ich angegriffen habe. Ich habe einfach so lange wie möglich das gleiche Tempo gehalten. Ich wusste, dass es nur vier Runden waren. Es fühlte sich an, als wäre das Rennen kurz. Ich habe einfach mein Tempo gehalten“. Neben dem Europameistertitel, den sie im November vor Schreiber gewonnen hatte, darf sich Bäckstedt jetzt somit auch über das Regenbogentrikot freuen.

Vierte wurde die Kanadierin Isabella Holmgren, die in der letzten Runde noch an Schreiber vorbeifuhr. Am Ende kam die FSCL-Radsportlerin 1:42 nach Bäckstedt ins Ziel und wurde, wie ein Jahr zuvor in Hoogerheide, Fünfte.

Liv Wenzel, die zweite Luxemburgerin im Espoirs-Rennen bei der WM, belegte den 19. Platz mit 5:40 Minuten Rückstand auf Bäckstedt. Wenzel zeigte einen starken Start und fand sich in der ersten Runde in den ersten zehn wieder. „Mein Start war vielleicht etwas zu stark“, sagte sie. „Ich habe danach etwas langsamer gemacht, weil ich wusste, dass ich nicht mit den Konkurrentinnen mitgehen konnte. Ich habe meinen Rhythmus gefunden. Aber der Parcours war wirklich schwer und etwas zu physisch für mich. Ich wollte eigentlich ein Top-15 machen, aber ich habe alles gegeben und bin mit der Leistung zufrieden.“ 

Im Überblick

Cyclocross-WM in Tabor (CZE), Rennen der Damen-Espoirs:
1. Zoé Bäckstedt (GB) in 48:24 Minuten
2. Kristyna Zemanova (CZE) +0:44
3. Leonie Bentveld (NL) +0:55
4. Isabella Holmgren (CAN) +1:08
5. Marie Schreiber (LUX) +1:42
… 19. Liv Wenzel (LUX) +5:40