NationalmannschaftHalbfinale in Tiflis: „Rote Löwinnen“ wollen Schritt in Richtung Play-offs machen

Nationalmannschaft / Halbfinale in Tiflis: „Rote Löwinnen“ wollen Schritt in Richtung Play-offs machen
Im Hinspiel gab es gegen Georgien ein 1:1 auf dem Escher Galgenberg Foto: Editpress/Gerard Jerry

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Die FLF-Auswahl von Luc Holtz hat ihr Ticket für die Play-offs gelöst, jetzt wollen die Damen das gleiche Ziel in der Nations League erreichen. Die „Roten Löwinnen“ müssen dafür ihren zweiten Tabellenplatz verteidigen. Diese Mission beginnt am Freitag in Georgien – bei einem Halbfinale, das nicht verloren werden darf. Am Dienstag könnte dann das große Endspiel gegen Litauen zu Hause stattfinden.

Die „Roten Löwinnen“ haben ihr großes Ziel weiter vor Augen: Hinter dem großen Favoriten der Gruppe C2, der Türkei, streiten sich weiterhin drei Teams um einen Play-off-Platz – der im Februar über einen möglichen Aufstieg in die Liga B der Nations League entscheiden wird. Heißt also, dass für die Luxemburger Fußballerinnen in den nächsten fünf Tagen Großes auf dem Spiel steht. In der nächsten Kampagne in einer höheren Division anzutreten, bringt nämlich viele Vorteile – u.a. bei den Qualifikationschancen für die nächste Europameisterschaft. 

Das Team von Trainer Dan Santos muss nicht mehr über die möglichen Tabellenkonstellationen sprechen. Denn die Rechnung ist einfach, wie der Coach erklärte: „Georgien ist für uns wie ein Halbfinale. Wir dürfen auswärts nicht verlieren, damit es überhaupt zu dem großen Finale zu Hause (am 5. Dezember um 16.00 Uhr in Differdingen) gegen Litauen kommt. Grundvoraussetzung ist also, dass wir zuerst unsere eigenen Hausaufgaben erledigen und Punkte holen.“ Doch während es in der Vergangenheit meist vorrangig um ein gutes Abschneiden ging, hat die Nationalelf diesmal eine übergeordnete Mission zu erfüllen: „Der Unterschied ist diesmal, dass es nicht mehr nur um Punkte und Erfahrung geht, jetzt haben wir ein weiteres Ziel vor Augen. Es geht für uns um etwas. Wir wissen, dass eine Belohnung herausspringen kann. Das ist neu – und es macht den Reiz aus. Die Spielerinnen sind hoch motiviert und fokussiert.“ Während des Trainingslagers wurde besonderen Wert auf das schnelle Kombinationsspiel gelegt, aber auch auf die Standards.

Kopfzerbrechen

Am Dienstagabend ist die Mannschaft mit dem Teambus nach Paris aufgebrochen und hat dort die Nacht in einem Hotel nahe dem Flughafen verbracht. „Wir wollten nicht schon um 6.00 Uhr morgens nach Paris fliegen. Auf diese Weise haben die Spielerinnen eine ruhige Nacht verbracht“, erklärte der Coach. Nach Tiflis waren es dann noch vier Stunden an Bord der Linienmaschine. Die Zeitverschiebung – immerhin drei Stunden – sei den Luxemburgerinnen in der Vergangenheit, wie in Nordmazedonien, eigentlich gut bekommen, meinte Santos. „Wir haben die Pläne für Donnerstag so gestaltet, dass wir gleich in den Rhythmus vom Spieltag kommen.“

Was die Tagesorganisation anbelangte, standen demnach keine Fragen offen. Anders sah es bei der möglichen Startaufstellung aus. „Wir haben gleich vier Spielerinnen, die vorbelastet sind und für das Heimspiel ausfallen könnten.“ Es handelt sich um Marta Estevez, Charlotte Schmit, Leila Schmit und Emma Kremer. „Daher muss das gut verwaltet werden – damit wir einerseits punkten können und gleichzeitig nicht für das Litauen-Spiel gehandicapt sind.“ Zu punkten heißt in diesem Fall, „mindestens einen Zähler zu holen, aber drei nehmen wir natürlich auch gerne mit … Wenn es in der 80. Minute noch 0:0 steht, dann werden wir null Risiken eingehen.“

Das gilt übrigens auch für den Gesundheitszustand der Spielerinnen. Caroline Jorge zog sich im Verein eine leichte Zerrung zu und wird in Georgien geschont, damit sie für das zweite Spiel fit ist. Gar nicht im Aufgebot steht derweil Kapitänin Laura Miller, die wegen Knieproblemen bis zur Winterpause ausfällt. „Da sie noch gar kein Nations-League-Spiel gemacht hat, mussten andere ihre Verantwortung übernehmen.“ Dazu zählt er Marta Estevez, „die in den ersten beiden Spielen überragend aufgetreten ist und gegen die Türkei dann in ein kleines Loch fiel“, aber auch Marisa Soares, Andreia Machado und Amy Thompson, die zu den Stützen des Teams gewachsen sind. „Diese vier müssen die Mannschaft tragen.“

Neben den Spielerinnen hat auch der Trainer in der laufenden Kampagne einiges dazugelernt. Nach der bitteren Heimniederlage gegen die Türkei weiß Santos genau, welche Fehler er nicht wiederholen wird. Der Prüfungsstress bei einigen Spielerinnen hatte am Ende mehr Einfluss, als erhofft: „Ich muss zugeben, dass ich unsere Form besser eingeschätzt hatte – und gleichzeitig auch davon ausging, dass die Türkinnen nicht so formstark wären.“ Inzwischen ist wieder ein Monat vergangen und die Voraussetzungen für den letzten Doppeltermin andere. „Wir sind stärker als beim Heimspiel gegen Georgien. Wir wissen, was uns erwartet. Aufgrund der Intensität und der Qualität unserer Trainingseinheiten bin ich zuversichtlich. Ich hatte noch nie so viel Kopfzerbrechen, was die Startaufstellung anbelangt. Viele Spielerinnen sind in guter Form und bereit für dieses Länderspiel. Jetzt müssen wir die richtige Balance finden.“ 

Im Überblick

Das FLF-Aufgebot:
Tor: Joy Jung (TuS Issel/D/0 Länderspiele/0 Tore), Lucie Schlimé (First Vienna/AUT/23/0), Emma Goetz (SC Freiburg/D/1/0)
Abwehr: Ana Barbosa (Standard/B/6/0), Jessica Becker (Entente WMG/13/0), Kimberley dos Santos (RFCUL/34/2), Emma Kremer (Junglinster/20/0), Liane Freymann (SC Ell/1/0), Andreia Machado (Mamer/19/2), Lena Goedert (Entente WMG/1/0)
Mittelfeld: Marta Estevez (34/5), Catarina Lavinas (beide RFCUL/8/0), Charlotte Schmit (SC Freiburg/D/13/0), Leila Schmit (SV Elversberg/D/8/0), Marisa Soares (D03/26/0)
Angriff: Isabel Albert (Entente WMG/19/1), Philippa Costa (Diekirch/0/0), Caroline Jorge (Standard/B/16/2), Joana Lourenco (Diekirch/20/7), Nathalie Ludwig (Entente Rosport/5/1), Julie Marques (Diekirch/20/6), Kylie Merlevede (Junglinster/0/0), Amy Thompson (Mamer/37/26)

Das Programm:
Nations League, Liga C, Gruppe 2:

Am 1. Dezember um 14.00 Uhr in Tiflis: Georgien – Luxemburg
Am 5. Dezember um 16.00 Uhr in Differdingen: Luxemburg – Litauen

Die Tabelle: 
1. Türkei 4 Spiele / 12 Punkte
2. Luxemburg 4 / 4
3. Litauen 4 / 4
4. Georgien 4 / 2