Sonntag23. November 2025

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Luxemburg-StadtGut, gemütlich und gesellig: Was die Leute über die neue Organisation des „Lëtzebuerger Chrëschtmaart“ denken

Luxemburg-Stadt / Gut, gemütlich und gesellig: Was die Leute über die neue Organisation des „Lëtzebuerger Chrëschtmaart“ denken
Der Weihnachtsmarkt auf der place d’Armes ist einer von sieben Märkten, die man in den kommenden sechs Wochen in der Hauptstadt besuchen kann Foto: Editpress/Hervé Montaigu

Der Weihnachtsmarkt auf der place d’Armes wurde in diesem Jahr neu organisiert – und das scheint gut anzukommen, wie Gespräche mit den Gästen des Marktes am Eröffnungswochenende zeigen.

„Dat ass awer flott gemaach“, sagt eine Frau begeistert und blickt auf zehn runde Tischchen auf der place d’Armes. Die Frau und ihre Begleitung haben bei ihrer Ankunft am „Lëtzebuerger Chrëschtmaart“ gleich bemerkt, dass der seit 1984 auf der place d’Armes stattfindende Weihnachtsmarkt neu strukturiert wurde. Statt eines zentralen Platzes in der Mitte – wie es diesen in den vergangenen Jahren gab – wurden vier überdachte Sammelpunkte geschaffen. Durch eine veränderte Ausrichtung der Stände ist der Zugang zum Weihnachtsmarkt dieses Jahr einfacher und das Gelände ist insgesamt offener gestaltet.

Besucher Dennis Jüngling ist an diesem Sonntag mit seiner Familie unterwegs und ihm ist aufgefallen, dass es auf dem Markt etwas anders aussieht. An einem der überdachten Tische gegenüber vom Kiosk auf der place d’Armes sagt er: „Ich finde das gut – wenn es regnet, wird man nicht nass.“ Bei Temperaturen um den Gefrierpunkt und später sogar etwas Schnee scherzt der 35-Jährige aus Rambruch: „Jetzt fehlt nur noch ein kleiner Ofen hier.“ Er geht davon aus, dass das neue Konzept mehr Leute an die Stände ziehen wird.

Tatsächlich hatte Laurent Schwaller, der Verantwortliche des „Service espace public, fêtes et marchés“ der Stadt Luxemburg, bei der Vorstellung des Programms der sogenannten „Winterlights“ betont, dass die neue Organisation des Marktes auf eine Bitte der Geschäftsleute zurückgeht. Denn, so Schwaller: „Die Mitte war für den Großteil der Betreiber nicht von Vorteil, da sich die Leute dort drängten und die äusseren Stände weniger Zulauf hatten.“ Der ebenfalls anwesende Präsident der „Fédération Nationale des Commerçants Forains“ (FNCF), Charles Hary, lobte das gute Verhältnis zur Stadt und freute sich auf den Start der Märkte.

Unbemerkte Veränderungen

Die Gemeindeverantwortlichen versprechen sich von den vier neuen Sammelpunkten eine gesellige Atmosphäre geschaffen werden. „Gesellig“ – so beschreibt dann auch Chris Welscher die Stimmung vor Ort. Die 38-Jährige aus Reckingen findet es auf der place d’Armes außerdem „schön und angenehm.“ Gegen halb 11 hat sie sich mit ihrer Begleitung getroffen, um durch die Stadt zu bummeln. Ihren Glühwein trinken die beiden Frauen direkt am Stand und nicht an den neuen Tischen an den vier Ecken des „Lëtzebuerger Chrëschtmaart“. Die veränderte Struktur hat Chris Welscher kaum wahrgenommen.

„Mir ist es auch nicht aufgefallen“, sagt ihre Begleitung Lynn Schintgen. Die 45-Jährige aus Wasserbillig freut sich vor allem darüber, dass der Markt mit großer Krippe und Weihnachtsbaum an diesem Sonntagmittag nicht so voll ist wie am Abend. „Angenehm“ findet sie das. Zwar sind an diesem Tag viele Menschen zur Mittagsstunde unterwegs, doch zumindest auf dem „Lëtzebuerger Chrëschtmaart“ muss man nicht allzu lange für das Essen anstehen und hat noch genügend Platz, um sich zwischen den Ständen zu bewegen. 

Den beiden Frauen gefällt der Weihnachtsmarkt, dennoch haben sie einen Verbesserungsvorschlag: „Es ist schön, wenn Märkte verschiedene Themen haben – etwa einen klassischen, einen alternativen oder einen queeren.“ Die Besucherinnen verweisen auf Weihnachtsmärkte im Ausland, die oft unter ganz verschiedenen Mottos stehen. Zwar tragen auch die sieben adventlichen Budenensembles in Luxemburg-Stadt unterschiedliche Namen, doch ähneln sie sich weitgehend – mit Ausnahme der „Winterkids“, deren Angebot speziell auf Kinder und Familien ausgerichtet ist und des solidarischen Marktes am 3. und 14. Dezember.

Lob für Neues

Christophe Leriche, seiner Frau Rachel Walch und Sohn Téo genießen ihren jährlichen Besuch auf den Weihnachtsmärkten in der Hauptstadt. Die belgische Familie kommt jedes Jahr von ihrem Wohnort bei Arlon nach Luxemburg, um über die Märkte zu bummeln. Der 55-jährige Christophe Leriche hat bemerkt, dass sich die Anordnung des „Lëtzebuerger Chrëschtmaart“ verändert hat und auch seiner Frau ist es aufgefallen. An einem der neuen Rundtische stehend erklärt Christophe Leriche: „Ich finde es nett und sehr gesellig.“

Die wichtigsten Infos auf einen Blick

Insgesamt sieben Weihnachtsmärkte finden während mehr als sechs Wochen in der Stadt Luxemburg statt: die üblichen vier Märkte bei der Gëlle Fra, auf der „Kinnekswiss“, auf dem Pariser Platz und auf der place d’Armes, die familienfreundliche Variante auf dem Knuedler, ein neuer Weihnachtsmarkt am „Hamilius“ sowie ein am 13. und 14. Dezember stattfindender solidarischer Markt in der „Groussgaass“. Mit Ausnahme von Letztgenanntem werden die Märkte bis einschließlich dem 4. Januar laufen. Von Sonntag bis Donnerstag sind sie von 11 bis 21 Uhr offen, freitags und samstags sogar bis 22 Uhr – mit der Möglichkeit für die Geschäftsleute, täglich um eine Stunde zu verlängern. An Heiligabend und Silvester wird man die Märkte bis 18 Uhr besuchen können, am ersten Weihnachtsfeiertag bleiben alle geschlossen. An Neujahr hingegen sind diese geöffnet. Die Stadt rät dazu, für die Anreise den öffentlichen Transport zu nutzen. Informationen gibt es unter winterlights.vdl.lu

Rachel Walch erinnert sich an die frühere Anordnung mit dem großen Platz in der Mitte. „Jetzt ist es viel gemütlicher und hat weniger von der Atmosphäre in einer Kantine“, sagt die 50-Jährige, die in Luxemburg arbeitet. Veränderungen können durchaus etwas Gutes haben, findet sie. Sie und ihr Mann bevorzugen klar die neue Struktur und auch Sohn Téo gefällt der Weihnachtsmarkt. Nachdem sich die Familie die typischen Kartoffelpuffer – „Grompere“, wie sie diese einfach nennen – schmecken gelassen hat, wollen sie sich an diesem Sonntag noch auf den weiteren Märkten umsehen.


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