KatastropheGoogle-Gründer Larry Page sichert sich einen Platz in Neuseeland

Katastrophe / Google-Gründer Larry Page sichert sich einen Platz in Neuseeland
Die Eintrittskarte von zehn Millionen Neuseeländische Dollar kann Google-Mitgründer Larry Page locker aufbringen Foto: AP/dpa/Jeff Chiu

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Neuseeland gilt als bester Ort, um die Apokalypse zu überleben. Nach Paypal-Gründer Peter Thiel hat sich nun auch Google-Gründer Larry Page ein Aufenthaltsrecht in dem Inselstaat gesichert. Erst vor Kurzem hatte ein Besuch des Milliardärs im Land jedoch zu einer Kontroverse geführt.

Fjorde, einsame Strände und sogar Vulkane: Neuseelands Landschaft ist legendär. Dass der isolierte Inselstaat im Pazifik jedoch Amerikas Superreiche anzieht, dürfte daran liegen, dass das Land als einer der besten Orte gilt, um eine Klimakatastrophe und einen Kollaps der menschlichen Zivilisation zu überleben.

Neuseelands Vorteile: Als Insel ist es leichter für das Land, seine Grenzen zu überwachen und Migration damit erfolgreich zu begrenzen. Außerdem weist der Pazifikstaat eine geringe Temperatur- und Niederschlagsvariabilität auf. Das heißt, dass dort trotz der Auswirkungen des Klimawandels vermutlich relativ stabile Bedingungen bestehen bleiben. Zudem ist es groß genug, um sich im Hinblick auf Energie und Landwirtschaft selbst zu versorgen.

Grenzen offiziell geschlossen

Darauf scheint auch Google-Mitgründer und Milliardär Larry Page zu setzen. So konnte das neuseeländische Medium Stuff jetzt bestätigen, dass Page eine Aufenthaltsgenehmigung für das Land erhalten hat. Der Antrag, den er bereits im November gestellt hatte, wurde anscheinend Anfang dieses Jahres genehmigt, als Page persönlich in Neuseeland war. Letzteres ist wegen der Pandemie eigentlich nicht möglich – das Land hat seine Grenzen offiziell geschlossen und ein strenges Quarantäneregime für seine eigenen Bürger eingerichtet, wenn diese nach Hause zurückkehren.

Doch Page, der die Pandemie mit seiner Familie auf einer Insel in Fidschi verbringt, hatte einen Notfall. Sein Sohn brauchte eine medizinische Behandlung, die auf Fidschi anscheinend nicht geleistet werden konnte, und wurde im Rahmen eines Krankentransports gemeinsam mit seinem Vater nach Neuseeland ausgeflogen. Page wurde in einem Hotel in Auckland isoliert, während sein Sohn im Kinderkrankenhaus der neuseeländischen Stadt behandelt wurde. Letzteres war vergangene Woche bereits publik geworden und hatte eine Kontroverse im Land darüber ausgelöst, ob sich Reiche trotz der Corona-Beschränkungen Zutritt zu dem abgeschotteten Land „erkaufen“ könnten.

Investorenvisum öffnete Türen

Laut der neuseeländischen Einwanderungsbehörde hatte Page im November 2020 ein spezielles Visum für Personen beantragt, die bereit sind, über einen Zeitraum von drei Jahren zehn Millionen Neuseeländische Dollar, umgerechnet fast sechs Millionen Euro, in das Land zu investieren. Für Page sollte diese Summe vollkommen unproblematisch sein. Laut der Forbes-Liste der reichsten Menschen der Welt besitzt der US-Amerikaner über 116 Milliarden US-Dollar und rangiert damit an sechster Stelle nach anderen Tech-Milliardären wie Amazon-Gründer Jeff Bezos oder Tesla-Chef Elon Musk.

Nachdem Page wegen der Corona-Beschränkungen im November zunächst nicht einreisen konnte, war der Antrag in der Kategorie „Investor Plus“ anscheinend nicht bearbeitet worden. Doch als er sich im Januar dann wegen seines Sohnes auf neuseeländischem Boden befand, wurde dem Visumsantrag Anfang Februar stattgegeben. Nicht bekannt ist bisher, in welche neuseeländische Unternehmen Page investieren will. Das neuseeländische Medium Stuff spekulierte, dass der Milliardär Interesse an Wisk haben könnte, das elektrische, autonome Lufttaxis entwickelt. Das Unternehmen hat seinen Hauptsitz zwar in den USA, ist aber in Neuseeland ebenfalls präsent, um dort seine Flugzeuge zu testen. Wisk ist ein Joint Venture zwischen Boeing und Kitty Hawk, ein Luftfahrt-Startup, das Page bereits mit Millionen unterstützt. Kitty Hawk wird von Sebastian Thrun geleitet, einem deutschen Wissenschaftler, der auch das Roboterwagen-Programm von Google mitgegründet hat und an der Elite-Universität Stanford forscht.

Perfekter Zufluchtsort für die Apokalypse

Larry Page ist nicht der erste Superreiche, der sich in Neuseeland „einkauft“. Bereits 2017 berichteten Medien über reiche Unternehmer, die sich in Neuseeland ein Standbein schaffen, wie beispielsweise den Paypal-Gründer und Tech-Milliardär Peter Thiel. Die Superreichen kauften Bauernhöfe und Land, vor allem im idyllischen Queenstown auf der Südinsel. Neuseelands geografische Isoliertheit mache es zu einem perfekten Zufluchtsort im Falle einer weltweiten Katastrophe, hieß es schon damals.

Zu diesem Schluss kam jetzt auch eine aktuelle Studie der Anglia Ruskin University in Großbritannien. Eine Analyse der Forscher ergab, dass Neuseeland einer der wenigen Orte wäre, wo sich eine apokalyptische Situation auf Dauer überleben ließe. Solch ein Szenario könnte laut der Wissenschaftler entstehen, wenn ökologische Zerstörung mit begrenzten Ressourcen und Bevölkerungswachstum zusammentrifft und der Klimawandel als „Risikomultiplikator“ diese Trends nochmal verschärft, wie es in der im Fachmagazin Sustainability veröffentlichten Studie heißt. Neuseeland gilt zudem auch als eines der erfolgreichsten Länder im Kampf gegen die Pandemie. So hat der Inselstaat, der frühzeitig die Grenzen schloss, bisher weniger als 2.900 Covid-19-Fälle und 26 Tote registriert.

HTK
12. August 2021 - 16.50

Wenn das nicht klappen sollte,kann er mit Bezos zum Mars fliegen. Da wollen wir ja auch eines Tages überleben können.Irgendwie.