Dienstag18. November 2025

Demaart De Maart

BauprojektGemeinde Petingen stellt Weichen für das Zugmuseum – und wartet auf die Regierung

Bauprojekt / Gemeinde Petingen stellt Weichen für das Zugmuseum – und wartet auf die Regierung
Die Eisenbahn hat die Südgemeinde Petingen besonders geprägt. Dieses Erbe soll nun ein eigenes Museum bekommen. Foto: Editpress/Tania Feller

Petingen soll eine Hochburg für Eisenbahnfreunde werden. Das geplante Zugmuseum soll hier seinen Platz finden. Nun hat die Gemeinde den Kauf des betreffenden Grundstücks gebilligt.

„Wenn der Finanzminister grünes Licht gibt, kann das Museum gebaut werden“, sagt Bürgermeister Jean-Marie Halsdorf (CSV) während des Gemeinderats am Montagabend. Die Rede ist von einem nationalen Zentrum für Eisenbahnerbe, das in Petingen seinen Heimbahnhof bekommen soll. Mit musealem, didaktischem, pädagogischem und wissenschaftlichem Anspruch. Es ist ein gemeinsames Projekt von Kulturministerium, Transportministerium und der Gemeinde Petingen. Man sei quasi der ideale Standpunkt für das Museum, da Petingen das erste „Eisenbahnerstädtchen“ gewesen sei, von wo aus in Luxemburg eine Linie abgefahren sei. 

Er sei „optimistisch“, dass die Regierung an den Plänen festhalte. Und die Gemeinde habe ausreichend Garantien, um Investitionen in dieses Projekt zu stecken, so Halsdorf. Deswegen kauft die Gemeinde nun für knapp 1,38 Millionen Euro ein 62,80 Ar großes Grundstück „Auf der Laach“. Der Kaufkompromiss wurde mit 17 Ja-Stimmen und zwei Nein-Stimmen angenommen. Mit dem Kauf sende man „ein starkes Signal“, dass die Gemeinde hinter dem Projekt stehe und dieses schnell realisiert haben wolle. Er wisse, dass das Projekt auch stark von der CFL unterstützt werde, so Halsdorf. 

Keine Details zu den Plänen

Weitere Details gab es zu dem Projekt am Montag nicht. Zwischen CFL und INPA/Kulturministerium liegt wohl bereits ein Entwurfsplan vor, doch konkrete Baupläne oder Projektionen, wie das ganze Museum aussehen soll, waren am Montag nicht zu sehen. „Wenn Regierung und Parlament grünes Licht geben, könnten in zwei bis drei Jahren die Mittel bereitstehen und der Bau beginnen“, sagte der Direktor des „Institut national du patrimoine architectural“ Patrick Sanavia bei einem Termin im August. Mehr Details zum Zeitplan des Baus lieferte Halsdorf am Montag nicht. 

Probleme mit den Museumsplänen haben die beiden grünen Räte Guy Arend und Romain Scheuer, die am Montag auch gegen den Kaufvertrag stimmten. Sorgen machen sie sich unter anderem um die Größe des Projekts. Die vorläufigen INPA-Pläne, die 2023 einsehbar waren, seien in ihren Augen zu massiv für die Lage. Außerdem mache man sich Sorgen um den Impakt auf die nahegelegene Natura-2000-Zone sowie das zusätzliche Verkehrsaufkommen durch das Zugmuseum und weitere Wohnungsbauprojekte, die in der Gegend vorgesehen sind. 

„Man kann immer den Teufel an die Wand malen“, antwortete Halsdorf auf die Kritik. Bisher handele es sich bei der INPA-Projektion lediglich um ein „Vorprojekt ohne Gemeinde“. Die Entscheidungsgewalt für das Museum liege auch nicht bei der Gemeinde, sondern beim Parlament und der Regierung, betonte Halsdorf. Man halte es aber für eine gute Idee – und er glaube auch an die Unterstützung des Projekts durch die Petinger Bürger. „Wie es dann konkret aussieht, werden wir in den nächsten Monaten erfahren.“  Deswegen könne er auch auf viele der Nachfragen der Räte keine Antworten geben. Er nehme aber Notiz von den Bedenken und wenn es weitere Informationen gebe, werde man den Gemeinderat im Bilde halten.