EschGefährlicher Schulweg: Chaos vor der „Fliedermais-Schoul“ soll ein Ende haben

Esch / Gefährlicher Schulweg: Chaos vor der „Fliedermais-Schoul“ soll ein Ende haben
Gefährlich: Der Schulweg in die „Fliedermais-Schoul“ in der Ehleringer Straße in Esch Foto: Editpress/Alain Rischard

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Alles andere als sicher ist der Schulweg zur „Fliedermais-Schoul“ in Esch – weil dort tagtäglich ein ziemliches Verkehrschaos herrscht. Bürgermeister Georges Mischo hat sich am Mittwoch ein Bild von der Situation gemacht. 

Es begann mit einem Facebook-Post von Claude Soricelli. Am 18. April, dem letzten Tag der Osterferien, machte er abermals auf die Situation vor der „Fliedermais-Schoul“ aufmerksam. Die Grundschule liegt in der viel befahrenen Ehleringer Straße. Hier gilt Tempo 30 und der Verkehr in der Straße ist durch Fahrbahnschwellen beruhigt, was selten ist in Esch. Und trotzdem kommt es regelmäßig zu Schulbeginn, zu Schulende und zwischen 18.00 und 19.00 Uhr, wenn die Kinder aus der „Maison relais“ kommen, zum Chaos. 

Die zur Bruch-Schule gehörende Fledermaus-Schule hat eine lange Geschichte, obwohl sie erst zum Schuljahr 2018/19 eingeweiht wurde. Ihr Bau war von der rot-grünen Mehrheit beschlossen worden, doch hier lebende Fledermäuse verzögerten den Baubeginn immer wieder. Die Schule ist ein Fertigbau, bietet Platz für rund 150 Kinder und hat ebenfalls eine „Maison relais“. Ihr Standort ist suboptimal, denn sie ist nur über die Ehleringer Straße zu erreichen. Die ist, obwohl sie recht schmal ist, eine Hauptachse ins Escher Zentrum. Wer von der „Collectrice“ aus Richtung Petingen nach Esch will und die viel befahrene, vierspurige „Pénétrante de Lankelz“ mit ihren Ampeln vermeiden will, der nimmt die Autobahnausfahrt ZARE/Ehleringen und erreicht Esch dann über die Ehleringer Straße. Genauso läuft es in der Gegenrichtung.       

Beinaheunfall 

Und so entstehen dann gefährliche Situationen vor der Schule, wenn sich Bus-, Berufs- und Schulverkehr treffen. Claude Soricelli wollte die Lage nicht weiter hinnehmen. Vor zwei Jahren war es ein Beinaheunfall, der ihn zum Handeln bewog. Er und seine beiden Kinder wurden um ein Haar auf dem Zebrastreifen von einem Auto angefahren. „Wir sind knapp an der Katastrophe vorbeigeschlittert. Es war eine Sache von Millimetern. Und dann bekamen wir auch noch vom Fahrer Frechheiten an den Kopf geworfen“, erinnert sich Soricelli. Er schrieb einen Brief an den damaligen Präsidenten der Verkehrskommission, erhielt jedoch keine richtige, geschweige denn eine zufriedenstellende Antwort. Auch die Polizei schrieb Soricelli an und bekam als Antwort, dass man die Situation nicht so erlebt habe wie von ihm beschrieben. „Ich hatte das Gefühl, nicht ernst genommen zu werden“, sagt der Krankenpfleger aus dem CHL.

Seine Töchter sind inzwischen fünf und acht Jahre alt, an der Situation vor der Schule hat sich nichts geändert. Also beschloss Claude Soricelli, seinem Ärger am Ende der Osterferien in einem Facebook-Post Luft zu machen, Beweisbilder inklusive. Der Beitrag machte die Runde. Das rief dann auch Bürgermeister Georges Mischo (CSV) auf den Plan. Am Mittwoch machte er sich vor Ort ein Bild von der Lage und musste feststellen, dass Soricelli nicht übertrieben hatte. Nicht nur der Durchgangsverkehr ist ein Problem hier, sondern auch Eltern, die mit ihrem Auto auf dem Gehweg stehen bleiben, um den Nachwuchs abzusetzen. Vor der Schule gibt es vier „Kiss-and-go“-Parkplätze, doch die sind im 90°-Winkel zur Straße angeordnet, was das Aus- und Einsteigen-Lassen der Kinder erschwert. Also wird der Fußgängerweg zweckentfremdet. Was dann diejenigen, die ihre Kinder zu Fuß hierher bringen, mitunter zwingt, auf die Straße auszuweichen.

Schlecht beschildert: Der Zebrastreifen bei der Brücke über die Dipbech. Die Bushaltestelle befindet sich in dieser Fahrtrichtung zudem auf der Straße.
Schlecht beschildert: Der Zebrastreifen bei der Brücke über die Dipbech. Die Bushaltestelle befindet sich in dieser Fahrtrichtung zudem auf der Straße. Foto: Philip Michel

Die Geschwindigkeit der Autos ist ein weiteres Problem, denn die Bodenschwellen sind ein Stück weit von der Schule entfernt und kein Schild weist die Autofahrer auf eine Schule hin. Auch das Schild beim Zebrastreifen an der Brücke über der Dipbech ist kaum aus der Ferne zu erkennen, weil es klein ist und zum Teil von einem Baum verdeckt wird. Probleme bereitet ebenfalls der Kreisverkehr in der Nähe, der für viele Kinder zum Schulweg gehört. Auch hier ist die Geschwindigkeit der Verkehrsteilnehmer oft viel zu hoch.         

Gemeindeverantwortliche alarmiert

Georges Mischo versprach den Anwesenden, sich der Sache anzunehmen. Am kommenden Montag schon wird eine Delegation der Gemeinde die Verbesserungsmöglichkeiten ausloten. „Das Verkehrsschild am Zebrastreifen könnte größer und beleuchtet sein“, sagte der Bürgermeister beim Ortsbesuch am Mittwoch, „auch kann ich mir Poller am Straßenrand vorstellen, damit die Autos nicht den Fußweg versperren“.

Vor zwei Jahren hatte Esch Probleme mit zwielichtigen Gestalten, die an den Schulen Kinder ansprachen. Das war schnell vorbei, als die Gemeinde ihre „Agents municipaux“ anwies, den Arbeitstag an den Schulen zu beginnen. So etwas kann sich Mischo auch in nächster Zeit für die „Fliedermais-Schoul“ vorstellen. „Es macht schon einen Unterschied, wenn die ’Pecherten’ da stehen“, sagt Claude Soricelli, „die Uniform wirkt von Weitem. Und man kann beobachten, dass tags darauf besser auf die Regeln geachtet wird.“ Er ist froh, dass nun endlich etwas geschieht. Denn: „Hier war von Anfang an nicht an einen entspannten Schulweg zu denken. Und dass die Kinder einmal allein zur Schule gehen, ist im Grunde genommen unmöglich.“   

Der problematische Kreisverkehr in unmittelbarer Nähe zur Schule
Der problematische Kreisverkehr in unmittelbarer Nähe zur Schule Foto: Editpress/Alain Rischard
baerchen
10. Mai 2021 - 10.06

Ween as dann deen möchte Gern Verkeiers Scheffen deen Just Chaos verbreed an Esch ;-) Well vill Ahnung huet en Net

Elo awer....?
7. Mai 2021 - 15.03

Dat sin dei selwecht, dei fir nei Velos Weer jeitzen gin, a Freides fir d´Zukunft mat enger Drecksschleider hier Plogeschter bei den Protest feieren. An dei blockeieren mengem Kolleg C. dann och nach d´Chargy fir sein E-tron ze lueden??

Realist
7. Mai 2021 - 13.43

Wann et méiglech wier, fir mam Auto d'Trape vum Schoulgebai eropzefueren an d'Kanner direkt äus dem Auto an de Klassesall ze loossen, géifen net wéineg Elteren net zécken. Ech huelen un, dass dës Mentalitéit och fir e grousssen Deel vun de Problemer virun der "Fliedermaus" verantwortlech ass.

florent
7. Mai 2021 - 12.35

Da helfen nur Poller.

de Prolet
7. Mai 2021 - 9.55

Mitschuld an diesem gefährlichen Chaos, und zwar in einem erheblichen Masse, sind die Eltern/Grosseltern die ihre kleinen Prinzen/Prinzessinnen mit dem Auto zur Schule bringen und glauben sie möglichst vor deren Eingang absetzen zu müssen.