Ronde van VlaanderenFünf Luxemburger bei den Männern am Start, Majerus bei den Damen: „Das Rennen ist eine Legende“

Ronde van Vlaanderen / Fünf Luxemburger bei den Männern am Start, Majerus bei den Damen: „Das Rennen ist eine Legende“
Kevin Geniets (im Meistertrikot) fährt in diesem Jahr seine zweite Flandern-Rundfahrt Foto: Groupama-FDJ/Twitter

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Genau wie im letzten Jahr werden fünf Luxemburger morgen am Start der „Ronde van Vlaanderen“ stehen. Kevin Geniets (Groupama-FDJ), Alex Kirsch (Trek-Segafredo), Jempy Drucker (Cofidis), sowie Luc und Tom Wirtgen (Bingoal Pauwels Sauces WB) werden in Antwerpen starten. Im Rennen der Damen wird die zurzeit Formstarke Christine Majerus (SD Worx) an den Start gehen. 

Kevin Geniets (Groupama-FDJ)
Seine starke Form, die er zu Beginn der Saison beim Omloop Het Nieuwsblad und den Strade Bianche zeigte, konnte Kevin Geniets beim E3 Saxo Bank Classic und Gent-Wevelgem nicht bestätigen. Eine der Hauptursachen dafür sind vor allem Atemprobleme, die ihm zu schaffen machten. Der Landesmeister ließ „Dwaars door Vlaanderen“ am vergangenen Mittwoch aus, um sich Tests zu unterziehen. „Das COSL hat mir ermöglicht, schnell Termine für Tests zu finden“, erklärt Geniets. „Wir haben herausgefunden, dass ich eine Pollenallergie habe und dadurch Asthma entwickle. Es ist wichtig, dass wir den Grund gefunden haben, damit ich die medikamentöse Behandlung starten konnte.“ Mit Stefan Küng und Valentin Madous hat die französische Equipe zwei Fahrer dabei, die ein Resultat anpeilen. „Stefan ist im Moment sehr stark. Er startet dort, um ein Ergebnis einzufahren. Die Rennen sind allerdings so offen, dass man erst nach 200 Kilometern sehen kann, wo man dran ist.“ Gestern Morgen machte die Mannschaft die Streckenbesichtigung, die für Geniets auch kein Neuland mehr ist. Letztes Jahr nahm er bereits an dem Monument teil, allerdings mit einer Erkältung. „Man bekommt die Streckenkenntnis und man weiß, wie das Rennen verläuft. Es ist wichtig, das schon mal erlebt zu haben.“ 

Alex Kirsch (Trek-Segafredo)
Viel Hektik herrschte in den vergangenen Tagen bei Trek-Segafredo. Nachdem zwei namentlich nicht genannte Fahrer positiv getestet worden waren, hatte sich das Team von Gent-Wevelgem zurückgezogen. Am vergangenen Mittwoch startete die Mannschaft erneut bei „Dwars door Vlaanderen“ – jedoch nur mit sechs statt der erlaubten sieben Fahrer. Alex Kirsch war nicht am Start – da er als Person, die direkten Kontakt mit einem Infizierten hatte, eingestuft wurde. Kirsch selbst wurde bislang aber negativ getestet – somit steht seinem Start morgen nichts mehr im Wege. Entscheidend wird aber, wie in allen Rennen, der letzte Test vor dem Rennen sein. 
Aus sportlicher Sicht kann sich das US-amerikanische Team wieder voll auf die Dienste des 28-Jährigen verlassen. Kirsch hat sich mittlerweile an die Position an der Spitze des Pelotons gewöhnt und kann auch bei großen Rennen wie dem morgigen in eine wichtige Helferrolle schlüpfen. Mit Mads Pedersen, dem Zweiten von 2018, und Edward Theuns hat die Mannschaft zwei Fahrer im Team, die ganz vorne mitfahren können. 

Jempy Drucker (Cofidis)
Als das „frustrierendste Rennen seines Lebens“ bezeichnete Jempy Drucker die Flandern-Rundfahrt des letzten Jahres. Drucker war stets gut positioniert, musste dann aber am Taaienberg einen technischen Defekt hinnehmen. Der Luxemburger konnte im letzten Jahr bei Bora-hansgrohe seine persönliche Karte ausspielen, weil Peter Sagan bei der Italien-Rundfahrt war. In diesem Jahr gehört die Leaderrolle bei Cofidis Christophe Laporte. Der 28-jährige Franzose beendete „Dwars Door Vlaanderen“ am Mittwoch auf einem vielversprechenden zweiten Platz. 

Luc und Tom Wirtgen (beide Bingoal Pauwels Sauces WB)
Etwas überraschend erscheint auch der Name von Luc Wirtgen auf der Startliste der „Ronde“. Noch vergangene Woche stand das Rennen nicht auf seinem Plan, nach dem Rennen Cholet – Pays de la Loire (1.1) am vergangenen Sonntag schenkten die Verantwortlichen dem 22-Jährigen das Vertrauen. Für Luc Wirtgen ist es das zweite Mal, dass er an dem Monument teilnimmt – in diesem Jahr sind nur 16 Fahrer aus der provisorischen Startliste jünger als er. Ein Fakt, den er selbst gar nicht wahrnimmt. „So weit denke ich gar nicht“, sagt er. „Natürlich ist man mit 30 Jahren stärker, wenn man schon zehn Flandern-Rundfahrten hinter sich hat. Es ist aber meine zweite Teilnahme und ich konnte im letzten Jahr sehr viel lernen. Das wird mir helfen.“ Luc Wirtgen ist damit einer der Fahrer, die bereits zweimal in Antwerpen starteten, aber noch nie die besondere Atmosphäre des Rennens genießen durften. „Es ist schade, dass keine Zuschauer an der Strecke sind. Man hört immer nur, wie schön es ist. Ich hoffe, dass ich es auch mal mit Zuschauern erleben darf.“ Der Hosterter ist einer der Fahrer im belgischen Team, die am Sonntag in eine Ausreißergruppe fahren könnten. „Wir haben drei oder vier Fahrer, die dieses Ziel verfolgen. Das war schon am Mittwoch bei Dwars door Vlaanderen so. Wenn wir einen vorne haben, können die anderen drei im Hauptfeld noch helfen. Unser Kapitän wird Arjen Livyns sein, der in einer sehr guten Form ist und in die Top-15 fahren kann.“ Auch Lucs zwei Jahre älterer Bruder Tom wird morgen zum zweiten Mal in Antwerpen starten. 

Christine Majerus (SD Worx)
So richtig weiß Christine Majerus nicht, woran es liegt, dass sie sich momentan in einer solch starken Verfassung präsentiert. „Vielleicht sind es die vielen Rennen hintereinander“, vermutet die 34-Jährige. „Rennen sind die besten Trainingseinheiten.“ Vom 27. Februar bis zum 28. März absolvierte sie zehn Renntage. „Es wird langsam ein bisschen viel. Aber ich hatte in dem Monat nur einen schlechten Tag, Brugge-De Panne. Deswegen bin ich sehr froh, bei Gent-Wevelgem besser gefahren zu sein.“ Die Flandern-Rundfahrt kennt Majerus, immerhin hat sie schon elf Mal dort teilgenommen. 2012 schaffte sie es auf den 8. Platz. „Es war eins der wenigen Rennen, bei denen ich auf ein persönliches Resultat fahren durfte. Ansonsten geht es für mich immer darum, meinen Kapitäninnen zu helfen. Das wird auch in diesem Jahr so sein, da steht kein Fragezeichen dahinter. Das Rennen ist für die Mannschaft sehr wichtig, es ist eine Legende“, erklärt Majerus. Mit Vorjahressiegerin Chantal van den Broek-Blaak, Amy Pieters, Anna van der Breggen und Jolien D’Hoore hat das Team gleich vier potenzielle Sieganwärterinnen.