StreitFrüherer Ko-Spitzenkandidat der Piraten in Betzdorf tritt aus der Partei aus

Streit / Früherer Ko-Spitzenkandidat der Piraten in Betzdorf tritt aus der Partei aus
Die Piraten scheinen in Betzdorf auf stürmischer See unterwegs zu sein Foto: Editpress/Didier Sylvestre

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Neun Kandidaten, die in Betzdorf für die Piraten angetreten waren, haben sich per Pressemitteilung von der Partei distanziert. Vor allem drücken sie ihre Unzufriedenheit mit der Kampagne zu den Gemeindewahlen aus. In dem entsprechenden Kommuniqué beschweren sie sich über Organisationsmängel und politische Entscheidungen. Der damalige Ko-Spitzenkandidat in der Gemeinde, Laurent Kneip, ist aus der Partei ausgetreten.

Zu den Behauptungen der „Meuterer“ befragten wir Marc Goergen, der innerhalb der Partei für die Wahlkampagne zuständig war. Unter anderem kritisiert die Gruppe aus Betzdorf, dass es verspätete Lieferungen von Wahlkampfmaterial gegeben habe, was Goergen auch bestätigt. Allerdings fügt er hinzu: „Davon waren aber fast alle Sektionen betroffen, nicht nur Betzdorf.“ Auf Nachfrage hin widerspricht der frühere Piraten-Spitzenkandidat aus der Gemeinde, Laurent Kneip, dieser Aussage: „Das stimmt nicht, unsere Bestellung wurde gar nicht berücksichtigt.“ Auch seien die Ressourcen für die Kampagne hauptsächlich nach Petingen und Remich geflossen, sagt er.

Der nationale Spitzenkandidat der Piraten, Sven Clement, ist davon überzeugt, dass es im Grunde nur um die Person Laurent Kneip gehe; „die anderen Kandidaten der Sektion habe ich nie in der Partei gesehen“. Schon vorher habe es Meinungsverschiedenheiten mit Kneip gegeben. „Er war unzufrieden mit der Kampagne für die Gemeindewahlen und hat sein eigenes Material benutzt.“ Vor allem sei er mit der Ausrichtung des Wahlkampfes in Richtung Tierschutz und Polizeipräsenz nicht einverstanden gewesen, was ihn in direkten Konflikt mit dem aktuellen Spitzenkandidaten des Ostens, Daniel Frères, einem engagierten Tierschützer, brachte. In der besagten Pressemitteilung wird dann auch die „politische Haltung des Spitzenkandidaten im Osten“ kritisiert.

Dissonanzen

Er sei in der Tat der Meinung gewesen, dass die Partei nicht nur auf Tierschutz als Wahlkampfthema setzen sollte, sagt Kneip, doch vor allem seien die politischen Ideen von Daniel Frères für ihn ein Problem, darunter seine Einstellung zu Donald Trump. Frères sei ein „Trump-Wähler-Versteher“ und „das ist für mich ein No-Go“.

Hierzu sagt Sven Clement klar: „Nein, Daniel Frères ist kein Trump-Anhänger. Es gibt keine Aussage von ihm in diese Richtung.“

Als weiteren Grund für den Austritt aus der Partei nennen die Betzdorfer die Nicht-Aufarbeitung der Dysfunktionen im Gemeindewahlkampf. Clement zufolge sei man sich einig gewesen, dass dies nach den Legislativwahlen gemacht werde, wenn man sich nicht mehr im Wahlkampfmodus befinde. „Das mag vielleicht sein“, sagt Kneip, „doch das wurde mir so nie mitgeteilt.“

„Die Frage, die ich mir stelle, ist, ob es nicht noch andere Beweggründe gibt, denn warum soll sich das Leben einer Partei um nur eine Sektion drehen?“, fragt Clement. „Obwohl er das nicht ausdrücklich gesagt hat, war für mich klar, dass Laurent Kneip Spitzenkandidat im Osten werden wollte, was er aber nicht wurde: Er wurde überhaupt nicht als Kandidat berücksichtigt. Ich persönlich glaube, dass wir hier mit einem verletzten Ego zu tun haben, das nicht das bekam, was es wollte.“

Kneip sagt hingegen: „Wäre ich gefragt worden, ob ich kandidieren wolle, hätte ich abgelehnt. Ich wollte definitiv nicht mit Daniel Frères auf einer Liste stehen.“

canis-lupus
27. September 2023 - 14.01

ech wär scho mol guer net an déi Partei gaangen, dat ass eng Wischi-Waschi's-Partei, esou wou vun Allem Eppes dobäi ass, dobäi well ech net soen, dat all Member esou ass wéi z.B. de Spetzekanditat vom Osten
a méi jonk Läit, fannen sech net méi esou richteg an dem Ganzen Gepolitiks rem, da sichen se no enger "Alternativ-Partei" an da könnt et esou, wéi elo hei beschriwwen
et ass schon net einfach an enger Partei iwwerhaapt Member ze sen, mir ass bewosst dat Een keng Partei fönd wou Een 100% zefridden ass
ma déi Partei'en, déi Een "traditionnel" nennt, sen dach nach Emmer déi bescht, se hun sech zwar och verännert, esou dat Een et Eppes méi schwéier huet fiir sech domat rem ze fannen well dat Ziel wou Haut opsteet ass net ze realiséieren, an aaner Parteién sen ze vill konservativ
nu jee, an 10 Deg wösse mer méi...an da geet dat Gerangels fiir d'Poste lass
oder mer hun rem finalement Gambia fiir 5 Jooren...ooh jee

Kevin Welter
26. September 2023 - 16.38

Herr Goergen wie er leibt und lebt, und zwar nur im eigenen Interessi.
Es zählen nur die paar Spitzenkandidaten, die anderen fleissigen Statisten wissen es nur noch nicht.

max.l
26. September 2023 - 14.20

ëch ka mër viirstellen, dat ët esou wéi hei beschriwwen, och tatsächlëch esou war
wa schon all Partei-Mitglieder vun enger Gemeng sëch zrëckzéiën, an de Spëtze-Kandidat demissionnéiert, da kann ët nët nëmmen wéingst Engem sëngem "gekränkten EGO" gewiëcht sën, esou wéi d'Partei ët elo dann dréint a kéiert fiir virun de Waalen gut do zë stoën an dat gleewt kee Mënsch, dat ass genau esou wéi verschidde Parteiën ticken..
Vogel friss oder stirb..
éierlëch gesoot, ëch wëllt och nët op enger Löscht sën wou den Daniel Frères drop steet.. na ja, dat wousst jo sëcher och de Spëtze-Kandidat schon am Viiraus.. oder hat dat Ganzt ass schon no de Gemenge-Waalen geklärt gewiëcht..