Montag10. November 2025

Demaart De Maart

SpuerkeessFrançoise Thoma gibt Posten als Generaldirektorin auf

Spuerkeess / Françoise Thoma gibt Posten als Generaldirektorin auf
Françoise Thoma Foto: Editpress/Hervé Montaigu

Die Generaldirektorin der Spuerkeess ist zurückgetreten. Sie stand in den vergangenen Monaten wegen einer Geldstrafe der Finanzaufsicht und der daraufhin folgenden Erklärungsversuche in der Kritik.

Generaldirektorin Françoise Thoma gibt ihren Posten als Generaldirektorin bei der Spuerkeess (BCEE) auf. Das hat die Bank am Montag in einem Presseschreiben mitgeteilt, in dem sie einen „strategischen Transformationsprozess“ angekündigt hat. Thoma habe mit dem Verwaltungsrat vereinbart, vor Ablauf ihrer Amtszeit aus der Geschäftsleitung auszuscheiden. Sie wird ihren Posten weiterhin ausüben, bis ein Nachfolger gefunden ist. Dieser Prozess soll bis spätestens zum dritten Quartal 2026 abgeschlossen sein.

Thoma hatte 2016 den Chefposten bei der BCEE von Jean-Claude Finck übernommen. Im August dieses Jahres ist sie in die Kritik geraten, als bekannt wurde, dass die Finanzaufsicht CSSF eine Strafe von rund fünf Millionen Euro gegen die Spuerkeess verhängt hat. Die CSSF hatte bei der Spuerkeess nach dem Caritas-Skandal Schwachstellen in der Kontrolle von Finanztransaktionen festgestellt.

In einer Stellungnahme bestätigte die Spuerkeess, dass Vor-Ort-Prüfungen im Rahmen der Bekämpfung von Geldwäsche stattgefunden hatten. Dabei seien bei bestimmten Transaktionen tatsächlich „strukturelle Schwächen“ festgestellt worden. Die Bank hat sich zudem bemüht, jegliche Verbindung der Strafe zum Caritas-Skandal zu entkräften.

Caritas-Skandal

Nach Bekanntwerden des Betrugsfalls bei der Caritas, bei dem rund 61 Millionen Euro verschwunden sind, hat die CCSF die Spuerkeess und die BGL BNP Paribas untersucht. Das Geld ist in 125 Überweisungen auf verschiedene spanische Konten verschwunden. 106 davon sind über das Konto der Caritas bei der Spuerkeess abgelaufen. So sind dort über 52 Millionen Euro entwendet worden.

Nach der Millionenstrafe geriet die Staatssparkasse weiter unter Druck. Während die Bank Vorwürfe zurückwies, zeigten sich Mitglieder der Caritas-Spezialkommission kritisch – und zweifelten am Wahrheitsgehalt der Aussagen der Verantwortlichen im Ausschuss. Denn noch im Mai hatten diese vor der Kommission beteuert, dass alles korrekt abgelaufen sei. Die Bank war jedoch nach eigenen Angaben zu diesem Zeitpunkt bereits über die bevorstehende Sanktion informiert.

In einem weiteren Versuch, die Kritik zu entkräften, gab Generaldirektorin Françoise Thoma dem Tageblatt ein Interview. Dort räumte sie ein, dass es bei einem derart komplexen Dossier zu Missverständnissen kommen könne, da mehrere Themen ineinandergreifen würden. Doch: „Unsere Leute haben keinen Fehler begangen“, betonte Thoma. Nach dem Bekanntwerden der Betrugsfälle habe die Bank interne Analysen eingeleitet. Diese hätten ergeben, dass sich die Mitarbeitenden zum Zeitpunkt der betrügerischen Transaktionen an die geltenden Verfahren gehalten hätten. (dr)