CoronastepForscher melden steigende Viruslast in Luxemburger Kläranlagen

Coronastep / Forscher melden steigende Viruslast in Luxemburger Kläranlagen
Wie stark das Coronavirus in der Bevölkerung verbreitet ist, lässt sich auch im Abwasser erkennen Foto: LIST

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Im Abwasser des Großherzogtums sind weiterhin hohe Werte von Coronavirus-RNA zu finden – derzeit steigen sie sogar. Das geht aus dem neuesten Bericht des Coronastep-Teams vom „Luxembourg Institute of Science and Technology“ hervor.

Forscher des „Luxembourg Institute of Science and Technology“ (LIST) entnehmen dreimal wöchentlich Abwasserproben aus Luxemburgs Kläranlagen. Diese untersuchen sie dann nach Überresten des Coronavirus, die dort mitsamt der Exkremente der Bevölkerung landen. Anhand der Konzentration der Viren-RNA im Abwasser sollen Hinweise auf die Verbreitung des Virus in der Bevölkerung gesammelt werden.

Die Corona-RNA-Werte in den Kläranlagen sind zu Beginn der 16. Woche des Jahres 2021 laut den Coronastep-Forschern nach wie vor hoch – „mit einer steigenden Tendenz im Vergleich zur Vorwoche“. Die Höhe der beobachteten SARS-CoV-2-Kontamination liege in der gleichen Größenordnung wie die von vor zwei bis drei Wochen. „Dieser Trend wird bei jeder einzelnen Kläranlage beobachtet“, heißt es in der Analyse.

Die blauen Punkte zeigen die durch LIST-Abwasserproben erkannte Verbreitung des Coronavirus in Luxemburg, die grauen Balken stellen die täglich von der „Santé“ offiziell gemeldeten Coronavirus-Fallzahlen dar
Die blauen Punkte zeigen die durch LIST-Abwasserproben erkannte Verbreitung des Coronavirus in Luxemburg, die grauen Balken stellen die täglich von der „Santé“ offiziell gemeldeten Coronavirus-Fallzahlen dar Grafik: Luxembourg Institute of Science and Technology (LIST)

So funktioniert die Coronastep-Untersuchung

Das Forschungsinstitut entnimmt Proben an 13 Luxemburger Kläranlagen: Beggen, Bettemburg, Schifflingen, Bleesbrück, Mersch, Petingen, Hesperingen, Echternach, Übersyren, Grevenmacher, Ulflingen, Böwingen/Attert und Wiltz. Insgesamt wird somit ein Einzugsgebiet mit 445.302 Menschen abgedeckt. Dafür wird über 24 Stunden Wasser am Zufluss der jeweiligen Kläranlage gesammelt. Die Virus-RNA ist in menschlichen Exkrementen nachweisbar und kann deshalb in Kläranlagen gefunden werden. Die Forschungseinrichtung LIST beschäftigt sich seit mehr als zehn Jahren mit Abwässern und den Viren, die sich darin befinden. Normalerweise gehen die Forscher Viren nach, die Magen-Darm-Entzündungen oder andere Infektionen des Verdauungstrakts auslösen können. Für die Auswertung benutzen die Wissenschaftler im Grunde die gleiche PCR-Methode, wie sie auch bei Rachenabstrichen angewandt wird. Sie erlaubt es, die RNA – also den genetischen Bauplan des Virus – aufzuspüren. (sen/gr/mb)

Mr. Penibel
22. April 2021 - 13.42

Das Foto zeigt einen Regenwasserkollektor, der normalerweise nie in eine Kläranlage mündet und nicht zum Thema passt.