Die jüngsten Daten des Statistikinstituts Statec zeigen, dass die allgemeine Armutsgefährdungsquote letztes Jahr leicht, von 18,8 auf 18,1 Prozent, zurückgegangen ist. Damit bleibt fast jeder fünfte Einwohner des Landes von Armut bedroht. Das teilt Statec in einer Pressemeldung mit.
Über die letzten 20 Jahre betrachtet hat sich die Situation jedoch verschlechtert. Damals lag die Quote der Menschen, die von Armut gefährdet sind, erst bei rund zwölf Prozent. Als armutsgefährdet gilt, wer weniger als 60 Prozent des Durchschnittseinkommens (Median) verdient.
In Luxemburg lag der durchschnittliche Lebensstandard im Jahr 2024 bei 4.867 Euro pro Monat und pro Haushaltsmitglied, so Statec am Mittwoch.
Die Durchschnittszahl der armutsgefährdeten Menschen, laut der Luxemburg etwas besser abschneidet als die EU mit 21,3 Prozent, versteckt jedoch spürbare Unterschiede zwischen den Altersklassen. „Zu den Bevölkerungsgruppen, die besonders armutsgefährdet sind, gehören immer noch Kinder unter 18 Jahren“, so Statec am Mittwoch.
Ihre Situation hat sich letztes Jahr sogar noch weiter leicht verschlechtert: Waren im Vorjahr „erst“ 23,9 Prozent der Kinder dem Armutsrisiko ausgesetzt, so waren es 2024 bereits 24,1 Prozent. Das ist ein Kind von vier. Diese Kinder leben in Haushalten mit einem Lebensstandard von weniger als 2.540 Euro pro Monat und pro Person.

Luxemburg zählt damit zu den Schlusslichtern in der EU. Nur Länder wie Rumänien, Spanien, Bulgarien und Italien schneiden noch schlechter ab.
Ganz anders sieht es dabei hierzulande bei den über-65-Jährigen aus. In dieser Kategorie ist der Anteil der armutsgefährdeten Menschen letztes Jahr spürbar gesunken, von 10,5 auf 9,4 Prozent. Europaweit schneidet kein anderes Land beim Kampf gegen die Altersarmut besser ab.
Die Vermögensverteilung zeigt ebenfalls erhebliche Unterschiede, berichtet Statec weiter: Die 20 Prozent wohlhabendsten Personen verfügen über einen durchschnittlichen Lebensstandard, der 4,7 Mal höher ist als derjenige der 20 Prozent der am wenigsten wohlhabenden Personen. Dieser Wert sei zwar ebenfalls leicht zurückgegangen (um 0,1 Prozentpunkte im Vergleich zu 2023), bleibe aber ein deutlicher Indikator für die ungleiche Einkommensverteilung, so die Statistiker. Der Gini-Koeffizient, ein weiterer Indikator für Ungleichheit, ist letztes Jahr auch leicht, auf 30,1 Prozent zurückgegangen.
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Achtung, von Armut bedroht ist nicht das gleiche wie in Armut leben. Solange hier in Luxemburg das Wohnen schnell mal eine ganze bis 2/3 eines Einkommens verschlingt, wird diese Situation sich auch nie verbessern!
Lieber Manfred,
Du solltest die Armutsgrenze mit unseren 3 Nachbarländer vergleichen. Wäre es nicht besser wir würden die armen Kinder nach Arlon, Thionville oder Trier bringen, denn dann wären sie mit den 60% unseres medianen Einkommen reich!!
Leider interessiert das die aktuelle Regierung keinen Deut
@ RCZ / Dann sagen Sie uns bitte wieviele Flüchtlingskinder wir bisher aufgenommen haben!
H. Muller bitte helfen Sie uns dabei. Anzahl der Flüchtlingskinder, Anzahl der einheimischen Kinder welche von der Armut bedroht sind.
Wenn wir immer mehr Flüchtlingskinder aufnehmen kann die Situation sich nicht verbessern!