Europas Metropolen setzen auf Fahrverbote

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Fahrverbote für Diesel-Fahrzeuge in Städten werden in vielen europäischen Metropolen bereits angewandt. Nach einer dpa-Umfrage gibt es in mehreren westlichen EU-Hauptstädten bereits Einschränkungen – teils schon seit Jahren. Für einige Metropolen gibt es zudem sehr weitgehende Pläne.

In Spanien wurde vor gut einem Jahr das erste Fahrverbot verhängt. In der stark belasteten griechischen Hauptstadt Athen gilt schon seit Anfang der 1980er Jahre ein sogenanntes rotierendes Fahrverbot. In Rom sowie in vielen anderen Städten Italiens ist eine spezielle Genehmigung für Fahrten ins Stadtzentrum erforderlich.

Die Pariser Bürgermeisterin Anne Hidalgo will Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren schrittweise aus der Stadt verbannen. In Großbritannien gelten zwar keine Fahrverbote, aber Teile der Londoner Innenstadt unterliegen einer Maut. In den drei skandinavischen Hauptstädten werden Diesel-Verbote diskutiert, sie sind aber noch nicht beschlossene Sache.


MADRID In der spanischen Hauptstadt durften wurde wegen hoher Luftverschmutzung am 28. Dezember 2016 innerhalb des Autobahnrings M-30 nur Autos mit geradem Kfz-Kennzeichen fahren. Damals wurde der Smogalarm erstmals auf die zweithöchste Stufe „3“ angehoben, über Madrid bildete sich eine Dunstglocke.


BARCELONAIn der Mittelmeermetropole müssen seit 1. Dezember 2017 Diesel-Pkw mit Erstzulassung vor 2006 und Benziner mit Erstzulassung vor 2000 an den Tagen stehen bleiben, an denen die Grenzwerte für Stickoxide deutlich überschritten werden. Das passiert in Barcelona – wie auch in Madrid – bisher an höchstens an drei Tagen pro Jahr. Ab 2020 sollen ältere Pkw – nach Schätzung der Stadt sind das knapp 120.000 oder 17 Prozent aller Autos – völlig aus dem zentralen Stadtbereich verbannt werden.


KOPENHAGENBürgermeister Frank Jensen will schon ab 2019 keine neuen Dieselautos mehr in der Umweltzone der Stadt zulassen. Ältere Autos, die vor dem 1. Januar 2019 angemeldet wurden, sollen weiter fahren dürfen. Für Dieselautos soll auch eine deutlich höhere jährliche Parkgebühr fällig werden.


OSLOIn der E-Auto-Metropole gibt es kein permanentes Diesel-Fahrverbot. An Tagen mit hoher Luftverschmutzung vor allem im Winterhalbjahr wird in Norwegens Hauptstadt aber ein vorübergehendes Verbot ausgesprochen. Ziel ist, die Innenstadt bis 2024 komplett frei von fossilen Kraftstoffen zu bekommen. Das würde ein Verbot sowohl von Dieseln als auch Benzinern bedeuten. Schon jetzt sind rund 40 Prozent der neugekauften Autos in Oslo Elektroautos.


STOCKHOLM In Schwedens Hauptstadt gibt es Pläne, Diesel ab 2020 in einer Umweltzone zu verbieten. Das soll erst einmal für Autos mit Euro-Norm 1-5 gelten.


ATHENIn der 3,8-Millionen-Metropole gilt seit Jahrzehnten ein „rotierendes“ Fahrverbot: An geraden Tagen dürfen im Stadtzentrum nur Pkw mit einem geraden und an ungeraden Tagen Pkw mit ungeradem Kennzeichen fahren. Ausgenommen davon sind Taxis und Lieferwagen. Der sogenannte „Ring“ ist 1981 eingeführt worden. An Tagen, an denen die Luftverschmutzung die Alarmwerte erreicht, wird der Fahrverbots-Ring vergrößert und auch auf Taxis erweitert. Bei Verstoß sind 200 Euro Strafe fällig.


ROM Die Genehmigung für Fahrten ins Stadtzentrum können zum Beispiel Anwohner erhalten. Dafür müssen sie allerdings zahlen. Wer diese Genehmigung nicht hat, darf nur zu gewissen Zeiten in die „Sperrzonen“ fahren. Was Diesel-Verbote angeht: Roms Bürgermeisterin Virginia Raggi will Diesel von 2024 an aus Roms historischem Zentrum verbannen. Das Verbot soll nur Privatautos betreffen.


PARISAb 2024 sollen in der französischen Hauptstadt Dieselfahrzeuge nicht mehr über die Straßen rollen. Eine Schadstoff-Vignette ist bereits Pflicht, Diesel-Autos mit Erstzulassung vor 2001 und Benziner mit Baujahr vor 1997 dürfen bereits in der Woche tagsüber nicht mehr fahren. Die Regelungen für Lastwagen und Busse sind noch strenger. Bis 2030 will die Hauptstadt komplett frei von Autos mit Verbrennungsmotoren sein.


LONDONDie „Congestion-Charge“ (Stau-Gebühr) gilt in der Woche von 7.00 bis 18.00 Uhr für alle Fahrzeuge. Sie beträgt 11,50 Britische Pfund (rund 13 Euro) pro Tag. Überwacht wird die Maut mittels automatischer Nummernschilderkennung per Videokameras. Eine ähnliche Maut fällt für die Themse-Überquerung in Dartford östlich von London an. Wird die Gebühr nicht rechtzeitig entrichtet, drohen saftige Mahngebühren – auch für Fahrzeughalter aus dem europäischen Ausland.

Die sogenannte T-Charge fällt nur für Diesel- und Benzinfahrzeuge an, die nicht mindestens dem Standard Euro 4 entsprechen. Für Kleinfahrzeuge reicht der Standard Euro 3. Die T-Charge beträgt 10 Pfund (rund 11,20 Euro) und muss zusätzlich zur „Congestion-Charge“ gezahlt werden. Die „Low Emission Zone“ gilt für den gesamten Großraum London. Wer mit schweren Dieselfahrzeugen unterwegs ist, die einem bestimmten Standard nicht entsprechen, muss eine Gebühr bezahlen – zwischen 100 und 200 Pfund.

Von April 2019 an gilt in der Londoner Innenstadt zusätzlich eine „Ultra Low Emission Zone“. Diesel-Pkw müssen mindestens dem Standard Euro 6 entsprechen, für Benziner gilt der Standard Euro 4. Sonst fällt eine Tagesgebühr von 12,50 Pfund an. Wer nicht rechtzeitig zahlt, muss eine Strafe von 130 Pfund entrichten.

Mephisto
12. März 2018 - 10.37

Es soll wieder werden wie es früher war. Der kleine Mann geht auf Schusters Rappen und darf bloss nicht vergessen den Hut zu ziehen wenn die Herrschaft vorbei kutschiert. Dann herscht auf den Strassen endlich wieder die gottgewollte Ordnung.

de jhos
11. März 2018 - 18.57

ech fueren souwisou net an d'Stad akafen.Ass mer vill ze daier.an dann och nach deen Stress mat de Chantiers a Parkplaatzen.

Bender
11. März 2018 - 16.09

Richteg. Mir sollen andauernd nei Autoe kaafen, fiir d'Klima ze retten. Den arme Pöbel soll an Suburbs hausen, wou se dann 1 Stonn mam öffentlechen Transport an d'Stadt fueren.

Scholnier
11. März 2018 - 15.20

Komesch an den Bio-Käerebuttek fueren se all mat decken Autoen an d'Parkplaaz ass net no genuch .

Jemp
11. März 2018 - 13.22

Et ass eng Sauerei, datt d'Leit virun e puer Joer nach encouragéiert gi sinn, fir Diesel amplaz Bensin ze kafen, well den Diesel manner CO2 produzéiert. Elo ass den CO2 op eemol net méi wichteg. Wa mer elo all erem e Bensinsauto kaaft hunn, da gett dee verbuede, well se gären Elektresch hätten. A wa mer dann all en Elektreschen hunn, gett deen och verbueden, well e muss geluede ginn, an dat hällt d'Stromnetz net aus an et produzéiert CO2 an de Lignitkraftwierker. Ech hunn de Verdacht, dat Verschiddener am léifsten hätte, wa mer iwerhapt ganz géifen doheembleiwen. Dann hätten se fräi Bunn fir sech selwer.

Carl Hobichen
11. März 2018 - 13.05

Ich kauf bei dir ein, deshalb darf ich dich und deine Familie ein bisschen vergiften! Tolle Einstellung!

Gesond
11. März 2018 - 12.26

Und Ihrer Gesundheit zuliebe! Ist wohl nicht so wichtig! Nährboden für Populisten wird dies wohl nur wenn solche dies zu ihren Zwecken aufgreifen und Nachahmer finden.

Carl Hobichen
11. März 2018 - 12.14

Es gibt also eine schützenswerte „demokratische Freiheit“, die Umwelt (in diesem Fall die Luft) zu verschmutzen? So funktionniert Demokratie nicht! Demokratie ist, wenn die Einsckränkungen der individuellen Freiheit von Instanzen durchgesetzt werden, die von einer Mehrheit der Bürger gewählt wurden. Wie eben in obigen Beispielen aus ganz Europa.

HuMa
11. März 2018 - 11.41

Wann eis Regierung bis erëmgewielt ginn ass, da sollen se dat direkt och ëmsetzen. Kameraen, héich Taxen an drastesch Strofen. Dann ass et séier eriwwer mam Stau.

Dimmer
11. März 2018 - 11.38

Genau. Wir brauchen ihren Konsum nicht, bleiben sie also ruhig zuhause mit ihrem Diesel.

Dimmer
11. März 2018 - 11.37

Dir sidd also der Meenung, d'ADR géif just existéieren wëll déi Schwaarz eis dat demokratescht Recht geholl huet fir mam Auto duerch d'Groussgaass ze fueren?

Doris
11. März 2018 - 11.34

Wéi mer am Artikel gesinn, ass London scho joerelaang amstand Congestion charge plus eng Dreckstax z'implementéiere just mat Kamerae während déi däitsch Police jéimert si géifen dat net fäerdeg bréngen. Dat musse mir och kréien. 15€ fir eng Kéier an d'Stad eranzefuere mat engem Elektroauto, mat engem Bensiner 35 Euro a mat engem Diesel guer net.

Robert
11. März 2018 - 11.27

Ech huelen un, dir sidd och fir d'Fräiheet fir mat ärer Drecksschleider an d'Foussgängerzonen, de Park oder de falsche Wee duerch d'Einbahn ze fueren.

Robert
11. März 2018 - 11.25

Dir wäert laachen, mä an der Stad wunnen 120.000 Leit deenen et egal ass ob dir an d'Groussgaass akafe gitt. Mir hu mol net 1% Geschäftsleit an der Stad, mir hu léiwer dir bleift doheem, wann der net amstand sidd heihin ze kommen ouni Gestank a Gëft ze versprëtzen.

rofllmao
11. März 2018 - 9.17

Die Sache ist eigentlich recht einfach. Willst du meinen Diesel nicht, brauchst du meinen Konsum auch nicht.

Scholnier
11. März 2018 - 8.40

Slogans wie der Umwelt zu liebe und Fahrverbote sind Einschränkungen der demokratischen Freiheiten und bieten Nährboden für populistische Bewegungen.