16. Dezember 2025 - 20.36 Uhr
Sacharow-PreisEU-Parlament würdigt inhaftierte Journalisten in Belarus und Georgien
Parlamentspräsidentin Roberta Metsola verlieh den Preis am Dienstag in Straßburg an die Georgierin Msia Amaghlobeli und den polnisch-belarussischen Journalisten Andrzej Poczobut. Stellvertretend für die beiden Inhaftierten nahmen Poczobuts Tochter Jana und Amaghlobelis Kollegin Irma Dimitradze den mit 50.000 Euro dotierten Preis entgegen.
Der Preis würdige die „Widerstandskraft“, den „Mut“ und das „unerschütterliche Engagement für die Meinungsfreiheit und demokratische Werte“ der Preisträger, sagte Metsola. Sie seien der „Inbegriff von Tapferkeit“.
Die Journalistin Amaghlobeli steht in Georgien für den Widerstand gegen die als pro-russisch kritisierte Regierung. Die 50-Jährige betreibt die unabhängigen Medien Batumelebi und Netgaseti, über die sie Recherchen zur Verwendung öffentlicher Gelder und zu Amtsmissbrauch vorantreibt.
Ein Gericht hatte sie im August wegen Vorwürfen der „Gewalt oder Drohungen“ gegen einen Beamten zu zwei Jahren Haft verurteilt. Ein Berufungsgericht bestätigte im November das Urteil – knapp einen Monat nachdem das EU-Parlament die Verleihung des Sacharow-Preises an Amaghlobeli verkündet hatte. Amaghlobeli ist eine von zahlreichen Journalisten und Oppositionellen, die in Georgien in Haft sitzen.
Der zweite Preisträger Poczobut sitzt seit Februar 2023 in Belarus in Haft. Er berichtete als Korrespondent für die polnische Zeitung Gazeta Wyborcza aus Minsk, unter anderem über die Massenproteste gegen den belarussischen Machthaber Alexander Lukaschenko 2020. Poczobut blieb im Land, als die Behörden Hunderte Kritiker festnahmen, und wurde für seine Berichte zu acht Jahren Haft verurteilt.
De Maart
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