Auch der Weinsektor steht vor neuen Herausforderungen. Denn die Konsumgewohnheiten ändern sich, weshalb ebenfalls in diesem Bereich die Bereitschaft zu Innovationen und Diversifizierung gefordert ist. Auf eine davon haben sich längst auch in Luxemburg Winzer eingestellt, die auf biologischen Anbau setzen. So fanden sich die Hansens denn auch in den Weinbergen des Bio-Winzers Jeff Konsbrück ein, um bei einigen Vertretern der luxemburgischen Winzerschaft den Puls zu fühlen. Die Innovationsfreude der Produzenten ist schon vorhanden, wie die beiden Landwirtschaftspolitiker feststellen konnten, es braucht aber auch den nötigen Regulierungsrahmen, um den Winzerbetrieben die nötige Planungssicherheit zu geben.
Dazu soll unter anderem das neue Maßnahmenpaket beitragen, das der luxemburgische EU-Kommissar Ende März in Brüssel vorgelegt hat und, wie er betonte, vom hiesigen Weinbau-Institut „positiv“ aufgenommen wurde. Das Paket geht auf Vorschläge einer hochrangigen Gruppe mit Vertretern aus dem Weinsektor zurück. Es sieht etwa erleichterte Maßnahmen zur Verhinderung von Überproduktion vor. In Regionen mit extremer Überproduktion sollen die Mitgliedstaaten die Rodung von Rebstöcken finanzieren können, sagte Christophe Hansen, was auch dazu dient, den Markt zu stabilisieren. Damit aber die Pflanzrechte, die auf den betreffenden Parzellen bestehen, nicht verloren gehen, soll die Frist, binnen derer wieder neue Reben angepflanzt werden müssen, verlängert werden, so der EU-Kommissar weiter. Das gibt den Winzern mehr Flexibilität, vor allem hinsichtlich ihrer Investitionsentscheidungen.
Um den Winzern neue Einkunftsmöglichkeiten zu bieten, soll der Weintourismus gefördert werden. Der auch Önotourismus genannte Trend sei etwa in Deutschland einfacher, vor allem auch mit der Möglichkeit von Übernachtungen, meinte Christophe Hansen mit einem Blick über die Mosel.
In einem anderen Bereich sind die luxemburgischen Winzer aber schon weiter: dem alkoholfreien oder alkoholreduzierten Wein. Wie es der Zufall wollte, hatte der Präsident der Privatwinzer, Guy Krier, noch kurz vor dem Eintreffen des hohen Besuchs erste Flaschen eines zusammen mit anderen Winzern produzierten alkoholfreien Weines erhalten, der den Gästen zur Verköstigung angeboten wurde. Allerdings ist der Biowinzer aus Ellange-Gare nicht der erste in Luxemburg, der alkoholfreien Wein anbietet. Die Domaines Vinsmoselle und das Domaine Schlink sind bereits mit ihren Produkten auf dem Markt.
Alkoholfreier und alkoholreduzierter Wein
Auch diese Erzeugnisse sollen weiterhin als Wein bezeichnet werden können, versicherte der EU-Kommissar. Der in seinem Maßnahmenpaket ebenfalls die europäischen Regeln für die sogenannten Alkopops – alkoholhaltige Süßgetränke – angepasst hat. Denn alkoholreduzierte Weine sollen nicht als Alkopops qualifiziert werden, so Christophe Hansen. Weine, denen nur ein Teil des Alkohols entzogen wurde, sollen ebenfalls die Produktpalette der Winzer erweitern. Dabei soll einheitlich festgelegt werden, ab welchem Alkoholgehalt es sich um „alkoholfreien“ und „alkoholreduzierten“ Wein handelt, was auf der Etikette angegeben werden muss.
Noch eine weitere Frage beschäftigt die Winzer. So ist auch hier der Einsatz von Drohnen keine Zukunftsmusik mehr. Denn die Luftfahrzeuge eignen sich hervorragend für das Ausbringen der Pflanzenschutzmittel in den Weinbergen. Allerdings gibt es Probleme mit den nötigen Genehmigungen. Hier wünscht sich Guy Krier vor allem mehr Tempo. Denn die Drohnen haben ihre Vorteile. Mit ihnen lässt sich die Arbeit schneller erledigen, was die Arbeitskosten senkt. Was angesichts der Lohnkosten wiederum die Wettbewerbsfähigkeit der hiesigen Winzer gegenüber der ausländischen Konkurrenz steigern würde. Und Reben profitieren ebenfalls davon. Denn wenn beim Spritzen der Pflanzenschutzmittel weniger auf einen Traktor zurückgegriffen werden muss, kommt es nicht so schnell zur Verdichtung des Bodens. Dies begünstigt die Entwicklung der Wurzeln und hat einen positiven Effekt auf die Ernte. Die Hansens haben es vernommen, Kommissar und Ministerin, und können auch in diesem Punkt dem Fortschritt in den Weinbergen einen Gefallen tun.

De Maart

Heutzutage guten Wein zu produzieren ist null Problem,
wenns mal einen schlechteren Jahrgang gegeben hat,
hat man immer die Möglichkeit sich etwas in den Labos
einfallen zu lassen.Nachhilfe geht immer. Prost.
Gratis Reklame, gut, ich bevorzuge den Riesling von Bob aus Ahn nebenan! H. Kemp, kriegt ihr auch so Sodbrennen vom Riesling der VinsMoselles?