Mittwoch5. November 2025

Demaart De Maart

Fondation KräizbiergEs läuft nicht rund: OGBL-Personaldelegation weist auf Missstände hin

Fondation Kräizbierg / Es läuft nicht rund: OGBL-Personaldelegation weist auf Missstände hin
„Es reicht jetzt“: Joël Delvaux und Pitt Bach vom OGBL wollen die Lage bei der „Fondation Kräizbierg“ nicht länger hinnehmen. Ihren Aussagen zufolge ist jetzt der Verwaltungsrat der Institution gefordert, die Situation zu verbessern. Auf ein 400 Seiten starkes Dossier mit Beanstandungen, das Anfang Juni an alle Mitglieder des Gremiums verschickt wurde, habe er bisher nicht reagiert.  Foto: Editpress/Alain Rischard

Jetzt weiterlesen!

Für 0,99 € können Sie diesen Artikel erwerben:

Oder schließen Sie ein Abo ab:

ZU DEN ABOS

Sie sind bereits Kunde?

Bei der „Fondation Kräizbierg“ liegt scheinbar einiges im Argen. Das machen zumindest die Aussagen der Beschäftigten deutlich, die sich am Dienstagabend zu einer Versammlung des OGBL in Esch eingefunden haben. Das Treffen soll als allerletzte Warnung verstanden werden, hieß es. Falls der Verwaltungsrat der Stiftung nicht zu konstruktiven Gesprächen bereit sei, werde es andere gewerkschaftliche Aktionen geben.

Bei der „Fondation Kräizbierg“ mit Sitz in Düdelingen läuft es scheinbar nicht rund. Um darüber zu reden, haben die Abteilungen „Gesundheit und Sozialwesen“ sowie „Behinderte Arbeiter“ der Gewerkschaft OGBL am Dienstagabend zu einer Versammlung in Esch/Alzette eingeladen.

Es reicht jetzt: Das ist die klare Botschaft, die an den Verwaltungsrat der „Fondation Kräizbierg“ gerichtet wurde.  Grund sind eine ganze Reihe von Klagen, die von Mitarbeitern über die Personaldelegation an die Gewerkschaft herangetragen wurden. In der Hauptsache bemängeln die Beschäftigten einen Mangel an Menschlichkeit im Führungsstil. Es sei ein Stil, der Angst und Unbehagen verbreite und nirgendwo etwas zu suchen habe, sicher aber nicht im sozialen Sektor. „Die Art, wie der Betrieb geführt wird, macht krank“, gibt einer der Anwesenden zu bedenken.

Andere erzählen, dass sie nicht den Eindruck haben, in Entscheidungen eingebunden zu werden. „Wir fühlen uns nicht ernst genommen“, sagt eine weitere Person. „Es fehlt an Transparenz und an Kommunikation.“ „Ich habe lange Jahre dort gearbeitet, so etwas wie jetzt habe ich noch nie erlebt.“

Drohungen

Pikant sind vor allem Aussagen der OGBL-Personalvertreter, die auf ein 400 Seiten starkes Dossier verweisen. Dieses Dossier würde unter anderem Briefwechsel enthalten, die zeigen, dass Menschen von der Direktion unter Druck gesetzt und eingeschüchtert würden. Aber es ginge noch weiter. Es gebe Beweise für Mobbing, Demütigungen und regelrechte Bedrohungen sowie für aus niederen Beweggründen ausgesprochene Verwarnungen.

Im Dossier seien außerdem Aussagen von ehemaligen Beschäftigten enthalten, die die Institution verlassen haben, weil sie es einfach nicht mehr ausgehalten hätten. Joël Delvaux von der Abteilung „Behinderte Arbeiter“ spricht von einem Machtkampf, der gute Mitarbeiter vertrieben habe. Vor allem bemängelt er, dass die Bedürfnisse der Menschen mit Behinderung nicht mehr berücksichtigt und die gesetzlich verankerte Mission der „Ateliers d’inclusion“ nicht mehr respektiert würden.

Dieses von der Personaldelegation zusammengetragene Dossier ist nicht öffentlich, es wurde angeblich aber bereits Anfang Juni sämtlichen Mitgliedern des Verwaltungsrats der Stiftung zugestellt. „Bis heute haben wir darauf keine Antwort erhalten“, sagt Pitt Bach von der Abteilung „Gesundheit und Soziales“.

Die Direktion würde kein Interesse zeigen, etwas zu ändern. Dass aber der Verwaltungsrat den Kopf in den Sand stecken würde, sei nicht mehr weiter hinnehmbar: „Unsere Versammlung soll als allerletzte Warnung verstanden werden“, betont Pitt Bach.

Dünner Geduldsfaden

Man wolle nichts überstürzen, sagt Joël Delvaux von der Abteilung „Behinderte Arbeiter“. Es ginge nicht darum, dass Köpfe rollen: „Wir halten die Prozeduren ein und geben der anderen Seite die Möglichkeit, in einen angemessenen Sozialdialog mit uns zu treten und Verbesserungen herbeizuführen.“ Eine Forderung in diesem Sinne ist, dass in Zukunft sowohl die behinderten Mitarbeiter der Ateliers  als auch die Bewohner der Wohneinrichtungen und das Personal im Verwaltungsrat vertreten sind.

Im großen Saal des OGBL direkt gegenüber vom Bahnhof wurde am Dienstagabend deutlich, dass der Zug auf der Schiene und nicht mehr zu stoppen ist, ohne Entgegenkommen der Direktion und des Verwaltungsrats der „Fondation Kräizbierg“. Die Aussagen der Anwesenden zeigten, dass der Geduldsfaden dünn ist. Die Schieflage in der Institution dauere schon zu lange an. Einige der Beschäftigten wünschen sich weiterreichende gewerkschaftliche Aktionen deshalb lieber heute denn morgen.    

Pascal Gengoux
9. September 2020 - 22.40

Traureg, kann een nëmmen den Kapp rëselen. Wisou gëtt sou eppes an engem Sekteur bedriwwen??!!
Geld & Muecht verscheist d'Leit...
A ween muss drënner Leiden... déi Leit wou op Hëllef ugewisen sinn.

Bravo ? Monsieurs & Madames vun der Direktioun Kräizbierg!

KRIER Joachim
9. September 2020 - 20.57

Fannen daat och eng sauerei wei ech nach do geschafft hun ass alles schiefgeloof keen richtegt personal keng direktioun NULL direkter wei hei zu Duelem an der cerisaie

Paolo
9. September 2020 - 11.50

Sehr guter Artikel