Türkischer PräsidentErdogan nennt Hamas „Befreier“ – und streicht Pläne für Israel-Besuch

Türkischer Präsident / Erdogan nennt Hamas „Befreier“ – und streicht Pläne für Israel-Besuch
Der türkische Staatspräsident und Vorsitzende der „Partei für Gerechtigkeit und Entwicklung“ (AK), Recep Tayyip Erdogan, während der Rede am 25. Oktober 2023.  AFP

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat seine Pläne gestrichen, Israel zu besuchen. „Wir hatten einen Plan, nach Israel zu fahren. Aber das ist abgesagt, wir werden nicht fahren“, sagte Erdogan am Mittwoch im Parlament in Ankara. „Natürlich hatten wir gute Absichten, aber (Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu) hat sie missbraucht“, fuhr Erdogan fort, während Abgeordnete „Nieder mit Israel“ und „Gott ist groß“ riefen.

Wann Erdogans Israel-Besuch hätte stattfinden sollen, war unklar. Der türkische Präsident warf den westlichen Ländern, diese seien unfähig, „Israel zu stoppen“. „Dass diejenigen, die die Welt für die Ukraine mobilisiert haben, sich nicht gegen die Massaker in Gaza ausgesprochen haben, ist das deutlichste Zeichen ihrer Heuchelei“, sagte der türkische Präsident.

Erdogan fügte hinzu, die islamistische Palästinenserorganisation Hamas sei keine Terrororganisation, sondern sei als Gruppe von „Befreiern“ zu sehen, die für ihr eigenes Land kämpften. Der türkische Präsident rief zur Gründung eines „unabhängigen Palästina“ auf und erklärte, die Türkei könne in der Zukunft Garant entsprechender Abkommen sein.

Jean-Marie Grober
26. Oktober 2023 - 17.00

Ich frage mich, wie der Sultan vom Bosporus, der Leuchtturm der Freiheit und der Menschenrechte, der unermüdliche Kämpfer für die Sache der Hamas, wohl reagiert hätte, wenn sich einer der Abgeordneten getraut hätte, anstatt "Gott ist gross!" ein lautes "Es lebe ein freies Kurdistan!" zu rufen, denn auch die Kurden sind ein Volk ohne eigenen Staat, die genauso unterdrückt werden wie die Palästinenser und vom türkischen Präsidenten gnadenlos bombardiert und unterdrückt werden. Ohne den heldenhaften Widerstand der Kurden im Kampf gegen den Islamischen Staat hätten wir im Westen mit einem grösseren Problem zu tun.

Fred schwickert
26. Oktober 2023 - 16.53

@ luxmann Nach Ihrem kurzen, doch eindeutigem Kommentar, scheinen Sie, sowie Erdogan, die "Hamas", als die Befreier Palästinas zu sehen. Jene Terrororganisation, ( seit 2003 von EU und USA als solche eingestuft ) die ihre eigene Bevölkerung als Schutzschild benutzt. Und dabei steht die Türkei in der Warteschleife um der EU bei zu treten. Unter dem aktuellen Präsidenten Erdogan und jenen Abgeordneten, die laut "Nieder mit Israel" und "Gott ist gross" rufen, unvorstellbar! Purer Antisemitismus. p.s. In den Aufzügen, im Gebäude wo ich wohne, sind regelmässig Kritzeleien mit Hakenkreuz, Judenstern und Galgen zu sehen. Dies schon vor dem 7.Oktober und jetzt wieder. Importierter Antisemitismus?

Jean-Marie Grober
26. Oktober 2023 - 16.16

"Nieder mit Israel" und "Gott ist gross", das sagt eigentlich alles! Und die Türkei ist (leider) immer noch NATO-Mitglied, gehört also einem westlichen Militärbündnis an! Wessen Gott war denn jetzt gemeint? Jehova, Allah, Christus, Brahma, Vishnu oder Shiva? Es gibt soviele Götter und viele dumme Menschen!

luxmann
25. Oktober 2023 - 18.44

Sehr gute rede von Herr Erdogan,der den luegen und heuchler westen laengst durchschaut hat.