Automarkt 2023Elektroautos haben ihren Marktanteil in Luxemburg weiter ausgebaut

Automarkt 2023 / Elektroautos haben ihren Marktanteil in Luxemburg weiter ausgebaut
Seit Februar 2023 lag die Zahl der Neuanmeldungen von Elektroautos jeden Monat über der von Dieselautos Foto: Editpress/Tania Feller

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Nach drei Jahren, in denen die Verkaufszahlen von Autos immer weiter eingebrochen sind, war 2023 ein Jahr der Erholung für die Branche. Es wurden wieder mehr Fahrzeuge verkauft. Weiter zugelegt haben letztes Jahr derweil auch die Verkäufe von Elektroautos. Als Anteil aller Neuzulassungen haben sie mittlerweile Diesel-Autos überholt.

Im Gegensatz zu den drei letzten Jahren, in denen die Zahl der hierzulande verkauften Autos immer weiter geschrumpft ist, wurde 2023 wieder ein Anstieg verbucht. Insgesamt ist die Zahl der Neuanmeldungen um fast 17 Prozent, auf 49.155 Stück, gestiegen, wie neue Zahlen von Statec zeigen.

Ein neuer Rekord, wie sie in der Zeit vor Corona fast jährlich verbucht wurden, ist dies jedoch nicht. Dieser war im Jahr 2019 verzeichnet worden, als hierzulande etwas mehr als 55.000 Verkäufe gezählt wurden. Seit 1999 wurden hierzulande jährlich mehr als 40.000 Pkws verkauft, seit 2004 mehr als 45.000 pro Jahr und seit 2016 über 50.000.

Doch im Zuge der Corona-Krise waren die Verkaufszahlen im Jahr 2020 heftig eingebrochen. Verkauft wurden fast 10.000 Autos (45.189 Neuzulassungen) weniger als im Vorjahr. Nach einem guten Jahresbeginn hatten die Autoverkäufer in den Monaten März, April und Mai mit dem Corona-Lockdown einen historischen Einbruch der Verkaufszahlen zu verzeichnen. In den Folgemonaten legten die Zahlen wieder zu, jedoch nicht genug, um den Einbruch der ersten Jahreshälfte wieder wettzumachen.

Wer damals erwartet hatte, dass sich die Zahlen 2021 wieder erholen würden, hatte sich getäuscht. Ein weiterer Rückgang von 1,8 Prozent (oder 817 Stück) auf 44.372 Autos wurde verbucht. Das letzte Jahr, in dem hierzulande weniger Autos verkauft wurden, war 2003. Hintergrund war in dem Jahr derweil nicht die Kauflust der potenziellen Kunden. Es waren Lieferkettenprobleme und Engpässe bei wichtigen Bauteilen wie Computerchips, die sich dramatisch auf die Produktion von Neuwagen ausgewirkt hatten. Infolgedessen konnten viele Liefertermine nicht eingehalten werden.

Trotz Hoffnung auf Besserung hatte sich die Lage für die Autohändler dann auch 2022 nicht verbessert. Insgesamt wurden in dem Jahr nur noch 42.094 Autos verkauft, 2.278 weniger als 2021 und 12.914 Autos weniger als im Rekordjahr 2019. Das letzte Mal, dass hierzulande in einem Jahr weniger Autos verkauft wurden als 2022, war im Jahr 1999. Hintergrund der weiterhin niedrigen Zahlen waren damals der Mangel an Vor- und Zwischenprodukten sowie die hohen Energie- und Rohstoffpreise, die die Produktion auch 2022 weiter belasteten.

Im nun abgelaufenen Jahr 2023 ging es mit der Zahl der Neuanmeldungen allerdings wieder nach oben. Dass die Zahlen, trotz deutlicher Verbesserung, nicht noch stärker zugelegt haben, führen Branchenexperten auf die hohe Inflationsrate zurück, die die Konsumenten verunsichert und ihre Kaufkraft dämpft.

Verkäufe von Elektroautos steigen weiter

Gleichzeitig mit den wieder zulegenden Verkaufszahlen ist 2023 derweil auch der Anteil von Elektroautos weiter gestiegen. Insgesamt 11.048 E-Fahrzeuge wurden 2023 hierzulande neu angemeldet. Das sind fast doppelt so viele wie die 6.391 vom Vorjahr. Im Jahr 2021 waren es noch 4.649 und 2020 nur 2.473. Im Gesamtjahr 2019 waren lediglich 986 Elektroautos neu hinzugekommen.

Auch einige neue Rekorde wurden letztes Jahr beim Verkauf von Elektroautos verbucht: Im Oktober wurden 1.260 Elektroautos neu zugelassen – so viele wie niemals zuvor in einem Monat. Zudem wurden seit Februar durchgehend jeden Monat mehr Elektro- als Dieselautos verkauft.

Auch im Jahresvergleich sind die Wachstumsraten beachtlich. Der Anteil der Elektroautos an den Neuzulassungen ist erneut spürbar gestiegen. Im Gesamtjahr 2023 lag er bei 22,5 Prozent. Im Jahr 2022 waren es erst 15,2 Prozent, nach 10,5 Prozent im Jahr 2021. Vor vier Jahren (2019) lag ihr Anteil nur bei mageren 1,8 Prozent.

Rechnet man Fahrzeuge mit hybriden Antriebsarten hinzu, sind die Zahlen noch beeindruckender und steigen auf 51,5 Prozent aller Neuzulassungen. Insgesamt sind letztes Jahr 14.279 Neuzulassungen von Autos mit hybriden Antriebsarten gezählt worden.

Der Anteil der Dieselfahrzeuge unter den Neuzulassungen ist derweil weiter gefallen, auf nur noch 15,2 Prozent. Im Vorjahr waren es noch 21,2 Prozent, 2020 noch deutlich höhere 36,8 Prozent.

Am beliebtesten bleiben bei den Verbrauchern aber weiterhin die Benziner. Ihr Anteil an den Neuzulassungen war 2023, mit 33,2 Prozent, am bedeutendsten, ähnlich wie im Vorjahr. Jedoch ist auch ihr Anteil weiter rückläufig. Im Gesamtjahr 2022 lag er noch bei 34,6 Prozent. Mitte 2020 lag der Anteil bei über 45 Prozent der Neuzulassungen.

Immer weniger Diesel-Fahrzeuge

Trotz dieser beachtlichen Wachstumszahlen stehen die Elektroautos nach wie vor nur für einen sehr geringen Anteil an der Automobilflotte des Landes. Von den insgesamt 453.614 Autos, die im Dezember 2023 in Luxemburg angemeldet waren, lag der Anteil der Elektroautos bei nur 5,1 Prozent. Das sind insgesamt 23.267 Fahrzeuge (Vorjahr: 13.909). Im Dezember 2019 waren es lediglich 2.195. Die Zahl der hybriden Fahrzeuge stand im Dezember 2023 für 10,5 Prozent der Automobilflotte der Luxemburger.

Den größten Anteil des Luxemburger Autofuhrparks bilden, mit 43,5 Prozent (oder 197.216 Fahrzeugen), derweil die Benziner. Dies jedoch erst seit Mai 2023: In den Monaten und Jahren zuvor standen Diesel-Fahrzeuge für den größten Anteil. Letztere stehen heute nur noch für einen Anteil von 40,8 Prozent an der Automobilflotte.

Der Trend weg vom Diesel ist beachtlich: Ende 2014 stand Diesel noch für eine deutliche Mehrheit von 65,6 Prozent des gesamten Fuhrparks. Das waren mehr als 244.000 Fahrzeuge. Benziner waren damals nur 125.000 gezählt worden, Elektroautos rund 500.

Die in der gesamten Automobilflotte von 453.614 Fahrzeugen am häufigsten vertretene Marke ist Volkswagen (63.306), gefolgt von BMW (47.989), Mercedes (40486), Audi (38.932), Renault (22.607) und Peugeot (21.679). Zu den mehr als 300 vertretenen Marken zählen unter anderem noch 9.930 Porsche, 952 Ferrari, 420 Bentley, 269 Lamborghini, 104 Rolls-Royce, 28 Bugatti und 9 Trabant.

Phil
13. Januar 2024 - 21.33

Wann all déi E-Mobiler esou gutt sollen sin, dann missten déi sech dach verkafen wéi warm Bréidercher... an den Verkaf net mat 8.000€ vum Steierzueler künstlech gesponsort muss ginn.

Beat Mosimann
13. Januar 2024 - 11.27

Die Autovermietung HERTZ hat 20.000 E-Autos abgeschafft und durch neue Verbrenner ersetzt. Ursache hohe Reparaturkosten. Quelle: Handelsblatt 12.01.2024. __________________________ Hallo Beat Mosimann, wir haben auch einen Artikel dazu: https://www.tageblatt.lu/headlines/autovermieter-hertz-verkauft-ein-drittel-seiner-e-autos-wegen-fehlender-nachfrage/ Grüße aus der Redaktion!

Romain C.
12. Januar 2024 - 13.38

Die mild hybriden werden überhaupt nicht beachtet, sogar verteufelt da es sich ja um Verbrenner handelt. Doch diese Technik wäre zu fördern, sie braucht keine Ladeinfrastruktur, der Akku lädt sich beim Fahren, der Benzinverbrauch sinkt locker um 30% bei korrektem Gebrauch. Doch das Management dieses Systems verlangt etwas Einfühlung und Verständnis für diese Technik was wohl viele überfordert und somit wird auch diese Technik Tod geredet werden.

Jemp
11. Januar 2024 - 17.19

De Problem ass net den Elektroauto vs Verbrenner. De Problem ass, datt d'Politik plangt dem Normalbierger mettel- bis langfristeg den Auto am Allgemengen auszedreiwen. Den deieren Elektroauto ass do nemmen eng Zwechestatioun. Och Verbrenner mussen ewell esou voll Elektronik stiechen, (automateschen Avertissement vun der Police bei starker Be- oder Entschleunegung, permanent GPS-Lokalisatioun, souforteg Ofschaltung vum Motor, scho wann e besse Loft an engem Pneu fehlt, kee Start wa Secheheetsgurt klemmt, asw...) datt se immens deier ginn an emmer méi pannenufälleg, well d'Elektronik streikt. Den Auto soll der gringer Politik no (net nemmen deer vun de gringe Parteien) nemme nach fir immens räich Leit an héichrangeg Politiker méiglech sinn, ongeféier esou, wéi haut e Privatflieger. Déi aner solle mamm Velo fueren, oder nach besser, doheem bleiwen. Domat léist d'Politik de Stauproblem an ausserdem ass eng immobil Bevölkerung vill méi einfach ze géréieren, wéi eng mobil. D'Protectioun vun der Natur ass do eigentlech just en angeneeme Nieweneffekt.

CG
11. Januar 2024 - 11.17

Wann d'Primen vun den E-Autoen mol nëtt méi fléissen, ass et seier eriwer mat dem Hype. An och mat de Primen kann "Otto-Normalverbraucher" sech keen esou een deieren Auto leeschten.

Romain
11. Januar 2024 - 10.23

Ohne Prämien würden nur Idealisten mit Geld so ein Auto kaufen wo das Rohmaterial (Batterie) Mittels Kinderarbeit abgebaut wird und die Natur vor Ort verseucht ist.

carlocoin
10. Januar 2024 - 21.49

Mir sinn esou gudd.

liah1elin2
10. Januar 2024 - 18.49

@CoxOrange Herrlich, dann wird in 10 Jahren Luxemburg die Dieselinsel in Europa sein und ich bekomme Fahrverbot mit meinem E- Auto und Velo. Ob grün oder nicht grün, die E-Trends bestimmen die grossen Player, ganz ohne Idiologie.

Leila
10. Januar 2024 - 17.08

"spricht niemand mehr über E-Autos" nur die in der Dritten Welt, wo der Elektroschrott hin verschwindet, werden noch lange davon sprechen...

plop
10. Januar 2024 - 17.01

@CoxOrange Genau sou geht et. Alldeijeinev dei sech vun deem Hype ustiechen gelooss hun, sin ugeschass !

fraulein smilla
10. Januar 2024 - 16.51

Die vielen verkauften E Autos sind dem Korrumpierungseffekt durch die hohen Praemien geschuldet ,fuer die wir alle blechen muessen .

CoxOrange
10. Januar 2024 - 15.01

In wenigen Jahren spricht niemand mehr über E-Autos. Mit den Grünen wird dieser Nonsens verschwinden.

Lucilinburhuc
10. Januar 2024 - 11.21

Erkenntnis ist der erste Schritt zur Besserung. Auch wenn die jetzigen E Autos weit von optimal sind, deren Entwicklung führt zu immer besserer und billigerer Technik ! Bereits in wenigen Jahren haben wir Fahrzeuge mit eine x-fach besseren Umweltbilanz wie die heutigen Verbrenner.