Sonntag19. Oktober 2025

Demaart De Maart

EinweihungDie „Al Post“ in Mondorf bekommt eine neue Zukunft – als Touristinfo

Einweihung / Die „Al Post“ in Mondorf bekommt eine neue Zukunft – als Touristinfo
Die „Al Post“: äußerlich fast wie immer, die Überraschungen laueren im Innern Foto: Editpress/Claude Lenert

Jetzt weiterlesen!

Für 0,99 € können Sie diesen Artikel erwerben:

Oder schließen Sie ein Abo ab:

ZU DEN ABOS

Sie sind bereits Kunde?

Die alte Post von Mondorf ist zurück. Als moderne Touristinfo mit Geschichte, Herz und regionalem Charme. Ein Denkmal wird zum Ort der Begegnung. Bericht eines Besuchs.

„Es sind nur harmlose Kumuluswolken!“ Steve Reckel, Bürgermeister von Mondorf, sollte recht behalten. Kein Tropfen Regen fiel am späten Dienstagnachmittag, als das neue Tourismusbüro der Gemeinde feierlich eingeweiht wurde. Zahlreiche Gäste waren gekommen, um zu sehen, wie die alte Post, außen traditionell, innen modern, aus dem Dornröschenschlaf erweckt wurde. Das Gebäude im Art-Déco-Stil aus den 1930er Jahren stand seit 2007 leer, diente bis dahin als Poststelle der Kurstadt.

Zwei, die die „Al Post“ noch ganz anders kennen, sind Simone Hierzeg-Schemel und Josy Welter. Sie hat dort gearbeitet, er dort mit seinen Eltern 16 Jahre lang gelebt, der Vater war Postchef. In unserer Reportage vom Dienstag erzählten sie von Alltag, Anekdoten und Aktenordnern.

Simone Hierzeg-Schemel und Josy Welter: fast wie eine Heimkehr 
Simone Hierzeg-Schemel und Josy Welter: fast wie eine Heimkehr  Foto: Editpress/Claude Lenert

Gitter als Geschmacksfrage

Heute zeigt sich das Gebäude äußerlich fast wie früher. Die Fassade trägt wieder ihre Originalfarbe, selbst die Fenstergitter im Erdgeschoss blieben erhalten. Das gefällt offenbar nicht allen, doch das eiserne „PT“-Logo (Post & Télégraphe) in einem der Gitter lässt keinen Zweifel daran, was das Haus einst war.

Der Empfangsraum der neuen Touristinfo
Der Empfangsraum der neuen Touristinfo Foto: Editpress/Claude Lenert

Jetzt ist dort die Touristinfo untergebracht. Räumlich großzügig, hell, freundlich. Man habe sich an guten Beispielen aus anderen Gemeinden orientiert und das Beste übernommen, hieß es am Dienstag. Viel Licht, viel Holz. Ein Teil des originalen Holzbodens und das alte Steintreppenhaus blieben erhalten. Ein Mix aus Charme und Zeitgeist. Nur die alten Telefonkabinen fehlen. Wo heute ein moderner Mehrzweck- und Ausstellungssaal zum Entdecken einlädt, „saßen früher die Briefträger und haben ihre Touren vorbereitet“, erinnert sich Simone Hierzeg-Schemel.

Heute kann man dort ganz andere Touren planen, durch Mondorf, entlang der Mosel, zu Fuß, dem Bus oder mit dem Fahrrad. Bücher, Karten, Broschüren: Alles liegt bereit. Und wer sich unterwegs eindecken will, findet im Shop zum Beispiel Wein, Schlüsselanhänger oder, ganz pragmatisch, auch Regenschirme. Man weiß ja nie, ob die Kumuluswolken halten, was der Bürgermeister verspricht. Der Shop soll übrigens noch ausgebaut werden.

Das alte Treppenhaus 
Das alte Treppenhaus  Foto: Editpress/Claude Lenert

Weiter zum ersten und zweiten Stock. Dort, wo Josy Welter Kindheit und Jugend verbrachte. Wo einst Küche, Wohn- und Schlafzimmer waren, ist jetzt das „Office social“ der Gemeinde untergebracht: Büros, Sprechzimmer und Wartesaal.

Ein Büro des „Office social“
Ein Büro des „Office social“ Foto: Editpress/Claude Lenert

Eine Etage höher, wo Josy und sein Vater Léo ihre Märklin-Modelleisenbahnlandschaft installiert hatten, befindet sich heute die „Bitzstuff“ der B.I.R.K. asbl.

Die „Bitzstuff“ im zweiten Stock
Die „Bitzstuff“ im zweiten Stock Foto: Editpress/Claude Lenert

Ort der Begegnung

Seit 2023 steht die „Al Post“ unter nationalem Denkmalschutz. 850.000 Euro hat die Gemeinde einst für das Gebäude bezahlt. Zu viel, wie Steve Reckel am Dienstag einräumte. Aber immer noch besser als ein Abriss. Und der war durchaus ernsthaft im Gespräch, wie man am Rande der Einweihung hören konnte. Ein Unding vor allem, wenn man bedenkt, wie viel historisch wertvolle Bausubstanz Mondorf in den letzten Jahrzehnten verloren hat.

Die neue „Al Post“ soll nun ein Ort der Begegnung sein, sagt der Bürgermeister. Eine gute Idee. Vielleicht könnte man das noch weiterdenken. Mit bequemen Sitzgelegenheiten, auch für ältere Gäste, ein paar Tischen, einem kleinen Ausschank oder wenigstens einem Getränkeautomaten. Denn was würde besser zu einem alten Postgebäude und einer neuen Touristinfo passen, als Menschen zusammenzubringen und sie auf Wanderschaft zu schicken? Und sei es auch einfach nur in Gedanken. Claus Citos Monument des Christophorus, dem Schutzpatron der Reisenden, steht übrigens nur wenige Meter entfernt.

Heini
24. Juli 2025 - 9.27

Méi weit entléen hätt een den Touristinfo nëtt kénne maachen,
do verléiert séch ësou wiesou keen Tourist,ësou een
InformatiounsGebei gehéiert an den Baad.
A propos Touristen, Mondorf huet an haat nach nie Besuch
vun Touristen,nëmmen Kuristen,ësou laang CNS déi Vakanzen
do finanzéiert.