Jeunesse Esch„Eine Aussprache unter Männern“: Warum sich Trainer Arnaud Bordi ein Gespräch mit Toni Luisi wünscht

Jeunesse Esch / „Eine Aussprache unter Männern“: Warum sich Trainer Arnaud Bordi ein Gespräch mit Toni Luisi wünscht
Laut den offiziellen Aussagen des Vereins ist Toni Luisi verletzungsbedingt „à l’arrêt“ Foto: Editpress/Jeff Lahr

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Am 18. Spieltag brachte Toni Luisi die Escher Jeunesse in Monnerich nach 86 Spielminuten spät auf die Siegerstraße. Anschließend zeigte er der eigenen Bank im Vorbeilaufen den Mittelfinger. Wem die unfeine Geste galt, lässt sich erahnen. Dem Stürmer schmeckte die (erneute) Jokerrolle wohl nicht … Wie der Trainer Arnaud Bordi reagierte, erklärte er dem Tageblatt im Interview.

Fakt ist, dass der 30-jährige Toni Luisi nach dieser Geste von den Spielfeldern – oder zumindest dem Spielbogen  der „Bianconeri“ – verschwunden ist. Offiziell ist sein Fehlen verletzungsbedingt (Rippenprellung, Hüftprobleme). „Laut medizinischem Bulletin fällt Luisi verletzt aus“, bestätigte Coach Arnaud Bordi am Donnerstag. Die Gerüchteküche brodelt trotzdem und inoffiziell könnte es sich auch um eine Sanktion handeln. Tageblatt-Informationen zufolge wurde Luisi bis dato vom Vorstand jedoch nicht zum Rapport gebeten. Vor dem Topspiel gegen Differdingen 03 äußerte sich der Jeunesse- Trainer im Interview über den Eklat in Monnerich, seine Auslöser und die möglichen Folgen für den Spieler. Der Fokus von Bordi richtet sich aber auf die anstehende englische Woche, die am Ostersamstag mit dem Heimspiel gegen Déifferdeng 03 beginnt.

Tageblatt: Die Jeunesse erlebt in diesem Jahr eine bemerkenswerte Auferstehung, mit sechs Siegen in Folge. Die Angst vor dem Abstieg ist weit weg. Wird die Jeunesse jetzt Platz vier anvisieren?

Arnaud Bordi: Wenn ich bedenke, dass man uns vor kurzem schon in der Ehrenpromotion gesehen hat … Wir konnten aber die wichtigen Spiele gewinnen, um hinten rauszukommen. Ob wir weiter nach oben schauen? In einer Woche wissen wir mehr. Es wird sich zeigen, ob wir mit den Spitzenteams rivalisieren können. Was jetzt kommt, ist sowieso alles Bonus.

Toni Luisi hat in Monnerich für einen Eklat gesorgt. Was erwarten Sie jetzt vom Offensivspieler?

Nichts Großartiges. Eine Aussprache unter Männern wäre aber nicht schlecht. Mich interessiert, was ihm bei der Aktion durch den Kopf gegangen ist. Viele haben es gesehen, auch die Spieler und die Verantwortlichen. Es gibt klare Richtlinien, die es zu respektieren gilt.

Luisi war möglicherweise unzufrieden wegen zu wenig Spielzeit auf dem Rasen. Wollte er seinem Ärger Luft machen?

Jeder Spieler kann oder soll sogar unzufrieden oder frustriert sein, wenn er nicht spielt. Keiner will auf die Bank. Im Fall von Luisi sehe ich das anders. Gegen den Racing hat er fast durchgespielt, in Monnerich kam er nach einer Stunde rein. Er hat sofort ins Spiel gefunden und uns in Führung gebracht. Es gab bis heute keine Streitereien oder lauten Worte.

Die Wintereinkäufe (Nouidra, Mendes) haben eingeschlagen. Ist der Konkurrenzkampf damit größer geworden?

Nicht bloß wegen der neuen Spieler. Als ich mit meinem Trainerstab im November übernommen habe, war das Ziel, den ganzen Kader in die Verantwortung zu nehmen. Jeder Spieler hat unser vollstes Vertrauen und jeder Spieler ist auch zu ersetzen.