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Ein Logo für das Label

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Labels sollen den Verbrauchern eine Orientierungshilfe beim Einkauf sein. Gleichzeitig können Produzenten so für ihre Produkten werben. Wichtig dabei ist allerdings, dass Labels meist auf Initiative der Industrie geschaffen werden und dass sich diese in Form von Industrieverbänden in den allermeisten Fällen freiwillig selbst kontrolliert.

Für die Verbraucher ist deshalb schwer zu erkennen, welche Labels seriös sind und welche nicht. Fälle im Ausland haben gezeigt, dass auch auf Höfen, die mit Qualitätslabeln werben, Skandale auftreten können: So etwa im letzten Jahr in Deutschland, als ein Rechercheteam der Organisation „Soko Tierschutz“ in einem mit Labeln ausgezeichneten Bauernhof schwerste Missstände aufdeckte.

Logo plus Label

Das luxemburgische Landwirtschaftsministerium jedenfalls will mit einem Maßnahmenpaket regionale Labels in ihrem Bemühen, die heimische Landwirtschaft zu fördern, unterstützen und die Transparenz bei den Unternehmen erhöhen. Dies begründet das Ministerium damit, dass die Verbraucher immer mehr auf regionale Produkte setzen. Der Kunde wolle heute nicht nur satt werden, so Minister Fernand Etgen, er wolle auch etwas über die Qualität und die Herkunft des Produktes erfahren.

Nicht zuletzt wollten die Verbraucher wissen, wie die Haltungsbedingungen der Tiere, die sie essen, gewesen sind. „Es war noch nie so einfach, satt zu werden, und noch nie so schwer, den Überblick zu behalten“, so Etgen. Er greift auch die erfolgreiche „Pétition 668“ auf, mit der Bürger sich dafür eingesetzt haben, dass mehr regionale Produkte in den öffentlichen Kantinen angeboten werden – also etwa in Schulen. Dort, so Etgen, wo die Verbraucher nicht immer selber entscheiden können, was sie konsumieren.

Das Ministerium bietet den luxemburgischen Labels nun die Möglichkeit, sich freiwillig mittels „Agrément“ von staatlicher Seite her absegnen zu lassen. Dazu wird das „Cahier de charges“ der Labels einer strengen Prüfung anhand einer Checkliste unterzogen. Es soll auch sichergestellt werden, ob die Vertreter der Labels tatsächlich die versprochenen Kontrollen durchführen. Das Ministerium behält sich eigenen Aussagen zufolge vor, die Prüfer hierbei zu begleiten.

Wie viele Kontrollen durchgeführt werden sollen, wie viel Personal dazu abgestellt wird und wie viele Betriebe in den einzelnen Labels versammelt sind, konnte der Minister gestern Morgen nicht beantworten. Wenn die Labels den staatlichen Anforderungen genügen, erhalten sie eine Auszeichnung des Ministeriums, die von einem bis hin zu vier Sternen reichen kann. Ein Stern bedeutet, dass mit dem Label ausgezeichnete Betriebe die gesetzlichen Standards erfüllen. Für strengere Regeln gibt es weitere Sterne.

Ein bis vier Sterne

Das so vom Landwirtschaftsministerium zuerkannte „Logo für das Label“ kann zusammen mit dem Siegel auf die Produktverpackung gedruckt werden. Was die öffentlichen Küchen angeht, so bewegt sich der Staat verstärkt auf der Schiene der nachhaltigen Ernährung. In diesem Sinne erlaubt es das kommende Gesetz über die Vergabe öffentlicher Aufträge, beim Einkauf landwirtschaftlicher Erzeugnisse Anforderungen an die Qualität und Nachhaltigkeit zu stellen.

Um Angebot und Nachfrage aufeinander abzustimmen, sei auch geplant, eine Austauschplattform zu gründen, in der sich Produzenten und öffentliche Stellen über Möglichkeiten einer besseren Zusammenarbeit austauschen können. Es sei aber natürlich auch wichtig für die Betriebe, den Markt im Auge zu behalten und zu reagieren, wenn sich eine Chance bietet, so der Minister weiter. Die Plattform soll die Form eines „Groupement d’intérêt économique“ (GIE) erhalten.

Das Ministerium sieht das Maßnahmenpaket auch als Belohnung der Produzenten für ihre Anstrengungen. Nicht nur würden durch das neue Logo die Labels aufgewertet, die Landwirte würden dazu auch staatliche Zuschüsse erhalten, um die Kosten für die Prüfungen zum Teil zu decken.

Im Vorfeld habe man das Prüfungsverfahren schon bei einigen Labels durchexerziert, bestätigte Etgen. Die Frage nach dem Resultat kommentierte der Minister mit: „Das ist wie in der Schule. Die einen schaffen es, die anderen nicht.“

Rosch
3. August 2017 - 8.23

Die Logos müssen fälschungssicher sein, damit Berichte wie in einer großen deutschen Zeitung erschienen "Bauer verkauft falsche Wurst" nicht mehr vorkommen ! Dieser möchte-gern-schlaue Bauer der noch nicht einmal Bauer war, sondern ein rücksichtsloser Schnmalspur-Verbrecher hatte Supermarktware kurz vor dem Verfalldatum billig aufgekauft und zuhause mit selbst gedruckten Labels umetikettiert und als "bio"-Zeug verkauft. Sein Kommentar als er aufgeflogen war: "Das machen doch alle!" Mahlzeit!