Tour de LuxembourgEin letztes Mal Profitum: Cédric Pries wird seine Karriere im Radsport mit 22 Jahren beenden 

Tour de Luxembourg / Ein letztes Mal Profitum: Cédric Pries wird seine Karriere im Radsport mit 22 Jahren beenden 
Cédric Pries hat sich mit 22 Jahren dazu entschieden, seine professionelle Laufbahn im Radsport zu beenden Foto: Luis Mangorrinha/Editpress

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Cédric Pries hat sich in der luxemburgischen Radsport-Szene einen Namen gemacht. Mit 22 Jahren erhielt er in diesem Jahr unter anderem das Vertrauen der FSCL, beim WM-Straßenrennen der Elite an der Seite von Alex Kirsch und Kevin Geniets zu starten. Die Tour de Luxembourg, das verrät er im Gespräch mit dem Tageblatt, wird jedoch seine letzte Rundfahrt auf Profi-Niveau sein. 

Eigentlich hat Cédric Pries seine Entscheidung schon länger getroffen. Diese nun in der Öffentlichkeit zu festigen, fällt dem 22-Jährigen aber merklich schwer. „Wie soll ich sagen …“, erklärt Pries am Dienstag im Gespräch mit dem Tageblatt. „Es fühlt sich komisch an, das nun öffentlich zu machen. Aber ich werde ein neues Kapitel aufschlagen und mich auf mein Studium konzentrieren. Für mich ist ab nächstem Jahr das Radfahren auf professionellem Niveau nicht mehr im Plan.“ 

Dass Pries daran nagt, seine Entscheidung öffentlich zu machen, zeigt seine Verbundenheit zum Radsport. 15 Jahre hat er den Sport ausgeübt – er fuhr seit Juni 2020 für Leopard TOGT, entwickelte sich dort in einem jungen Alter zum „Capitaine de route“ und wurde unter anderem von der FSCL in diesem Jahr für das WM-Straßenrennen der Elite in Schottland nominiert. 

In den letzten Jahren hat sich Pries’ Rolle im Radsport herauskristallisiert – als Helfer steht er eher selten im Vordergrund, leistet dafür umso wichtigere Arbeit für seine Teamkollegen. „Jedes Mal bei Vertragsende um seinen Kontrakt zu kämpfen, weil man die Helferrolle einnimmt, würde mir irgendwann den Spaß am Sport kaputtmachen. Ich habe mich für die sichere Variante entschieden. Einer der Hauptgründe für meine Entscheidung ist allerdings, dass ich weiß, dass es vom einen auf den anderen Moment mit dem Sport vorbei sein kann.“ Bei der Friedensfahrt 2018 stürzte Pries in Tschechien schwer – mit rund 60 km/h prallte er gegen eine Wand, brach sich mehrfach das Schulterblatt sowie neun Rippen und einige Wirbel.

Weiter Rennen auf Amateur-Niveau

Aktuell studiert Pries in Karlsruhe Bauingenieurwesen und wird dort im nächsten Jahr seinen Bachelor-Abschluss machen – danach peilt er den Master-Abschluss an. So ganz aufhören wird der junge Mann mit dem Radsport jedoch nicht. Ein Team für die kommende Saison, das auf Amateur-Niveau fährt, hat er bereits gefunden – weil jedoch nichts offiziell ist, möchte er nähere Informationen noch für sich behalten. „Ich hätte bei Leopard bleiben können oder Angebote von anderen Teams annehmen. Je intensiver ich aber über meine Zukunft nachgedacht habe und mir andere Meinungen angehört habe, umso klarer wurde meine Entscheidung“, sagt Pries.

Bei der Tour de Luxembourg möchte er sich also ein letztes Mal vor heimischem Publikum auf Profi-Niveau beweisen. „Ich bin ziemlich optimistisch für die nächsten Tage. Meine Form ist gut – aber natürlich: auch mit guter Form werden das sehr schwere Tage“, schmunzelt der Leopard-TOGT-Radsportler. „Die Fluchtgruppen werden innerhalb unserer Mannschaft eine große Rolle spielen.“ Mit Mathias Bregnhøj hat das Team außerdem einen Fahrer dabei, der in diesem Jahr mit dem Circuit des Ardennes und der Olympias-Tour zwei 2.2-Rennen gewinnen konnte, der Däne fuhr bei der Tour of Denmark (2. Pro) im August in die Top Ten. Neben Pries und Bregnhøj werden die Dänen Oliver Knudsen, Andreas Stokbro, Kasper Viberg Søgaard sowie der Luxemburger Mats Wenzel an den Start gehen. 

Die Luxemburg-Rundfahrt wird für Pries, der beim VC Schengen lizenziert ist, dennoch vielleicht nicht der allerletzte Auftritt auf Profi-Niveau sein. Im Oktober bestreitet sein Team noch weitere Rennen in Belgien. „Wenn das Team mich braucht, dann werde ich da sein“, sagt Pries, mit dem Luxemburg einen Radsportler verliert, den jede Mannschaft gebrauchen kann 

de Schmunejeek
20. September 2023 - 15.40

Eine weise Entscheidung Alles Gute für die Zukunft und viel Erfolg im Beruf.