Straftäter fliehen mit Bettlaken aus Psychiatrie

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Drei Straftäter brechen aus der geschlossenen Abteilung in Zwiefalten aus. Wie sie das angestellt haben, ist sehr ungewöhnlich: Sie bauen aus Bettkastenholz einen Rammbock und durchschlagen damit eine Außenwand.

Mit verknoteten Bettlaken und einem selbstgebauten Rammbock aus Bettkasten-Holz sind drei Männer aus einer Forensischen Psychiatrie geflohen. Wie die Polizei am Sonntag mitteilte, waren die Männer im Alter von 30, 32 und 38 Jahren am Samstagabend aus dem zweiten Stock der Anstalt in Zwiefalten in Baden-Württemberg ausgebrochen. Sie hatten mithilfe von Bettkasten-Holz einen Rammbock gebaut und damit die alte Zentimeter dicke Außenmauer aus Ziegelsteinen durchbrochen. Anschließend seilten sie sich mit verknoteten Bettlaken aus dem zweiten Stock ab. Die drei Männer waren zusammen in einem Raum untergebracht.

Der Ausbruch wurde gegen 20.30 Uhr entdeckt, nachdem in der Abteilung ein Brandmeldealarm auslöst worden war. Die Mitarbeiter sahen dann, dass die Männer aus Bettkästen einen Rammbock gebaut hatten. Damit gelang es ihnen, ein Loch in die etwa 40 Zentimeter dicke Mauer des Gebäudes zu schlagen. Weil sie dabei auch einen Heizkörper beschädigten, wurde durch den ausgetretenen Wasserdampf die Brandmeldeanlage ausgelöst.

Noch in der Nacht eingeleitete Fahndungsmaßnahmen mit zahlreichen Streifenwagen, bei der auch Personenspürhunde und ein Polizeihubschrauber eingesetzt worden sind, verliefen bislang erfolglos. Die drei Flüchtigen hatten sich zur Behandlung ihrer Drogenabhängigkeit in der Klinik aufgehalten und zum Teil noch mehrjährige Haftstrafen wegen Raubdelikten abzusitzen. Die Forensische Psychiatrie in Zwiefalten behandelt suchtkranke Straftäter.