Kopf des TagesDr. Serge Meyer leitet die Krisenzelle im CHEM 

Kopf des Tages / Dr. Serge Meyer leitet die Krisenzelle im CHEM 
Dr. Serge Meyer arbeitet seit 1993 als Internist mit Spezialisierung in Onkologie im Escher CHEM. Als Präsident des „Conseil médical“ des Krankenhauses wurde er zum Leiter der Krisenzelle ernannt.  Foto: Editpress/Tania Feller

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Dr. Serge Meyer leitet die Krisenzelle im CHEM 

Als ausgebildeter Internist mit Spezialisierung in Onkologie – also der Krebsbehandlung – hat Dr. Serge Meyer am 10. März die Leitung der Krisenzelle des CHEM übernommen. Meyer arbeitet seit 1993 im Escher Krankenhaus und kümmert sich im normalen Arbeitsalltag zum Großteil um Krebspatienten. Daneben behandelt er aber auch HIV-Patienten – ein Bereich, für den er sich bereits während seines Studiums stark interessierte.

Meyer ist seit drei Jahren Mitglied und inzwischen sogar Präsident des „Conseil médical“ des CHEM. Seit 23 Tagen ist er nun verantwortlich für die Krisenzelle im CHEM. Damit obliegt ihm die Aufgabe, alle Akteure an einen Tisch zu bringen. Eine Herausforderung, die ein komplettes Umdenken erfordert, wie Meyer sagt. Solch eine Situation habe es schließlich noch nie gegeben.

Die Wahl für den Posten fiel unter anderem aufgrund seiner Erfahrung in der Onkologie auf ihn: „In dem Bereich sind wir andauernd mit Infektionskrankheiten in Kontakt. Das Immunsystem unserer Patienten ist heruntergefahren“, erklärt er. Die Onkologie sei an die Isolation gewöhnt – und daran, anfällige Patienten genauso wie das eigene Personal zu schützen.

Serge Meyer wurde im November 1961 in der Hauptstadt geboren. Dort wuchs er als Einzelkind luxemburgischer Eltern auf. Seine Ausbildung absolvierte er an der „Université libre de Bruxelles“, wo er sich nach dem Grundstudium in Medizin für eine Spezialisierung als Internist entschied. Während seines Studiums arbeitete Meyer in Krankenhäusern in Brüssel und um Brüssel herum – vor allem im „Hôpital Erasme“, das damals noch brandneu war. Nach zwei Praktika im Ausland, einem in England und einem in den USA, verbrachte er sein Abschlussjahr im CHL in Luxemburg.

Serge Meyer hat drei Kinder. Seine älteste Tochter hat gerade die Grundausbildung zur Ärztin in Brüssel abgeschlossen. Seine zweite Tochter ist dabei, Veterinärmedizin zu studieren und sein jüngster Sohn besucht das internationale Lyzeum in Esch. Er befindet sich zurzeit im Homeschooling. Als Restauratorin für die Museen in der Hauptstadt – die zurzeit geschlossen sind – bleibt Meyers Frau die Zeit, zu Hause die Stellung zu halten. „Das meistern wir ganz gut“, sagt Serge Meyer.

Die aktuelle Situation erlebt er persönlich als sehr stressig. „Vom ersten bis zum letzten Tag ist alles mit Unbekannten verbunden“, sagt er. Es stehe immer die Frage im Raum, wie das Problem vor Ort gelöst werden kann. Denn auf Erfahrungen aus anderen Ländern könne nicht wirklich oder nur häppchenweise zurückgegriffen werden. Daran, dass das CHEM Lösungen findet, zweifelt Meyer nicht. Trotzdem hat er Angst davor, dass es vielleicht nicht die richtigen sein könnten.

Seine Arbeitsstunden zählt er nicht mehr. Dass der Arbeitstag erst beendet ist, wenn die Arbeit erledigt ist, daran sei er als freiberuflicher Arzt jedoch schon gewöhnt. Diese Arbeit habe sich in der aktuellen Situation aber um einiges vermehrt – und sei anders geworden. Er sei zwar immer noch im Kontakt mit den Patienten, kümmere sich aber auch sehr viel um die ganze Organisation drum herum. Er verwaltet das sogenannte Covid-Team des CHEM, das aus 25 Spezialisten besteht. Daneben kümmert er sich darum, dass die Pflegeteams am Ball bleiben – ihre Motivation und die Solidarität nicht schwinden.

Außerhalb der aktuellen Ausnahmesituation pflegt der 58-Jährige ein außergewöhnliches Hobby. Er restauriert alte Sportautos. Sein ganzer Stolz ist ein Porsche 356 aus seinem Geburtsjahr. Mit diesem fährt er häufig zu Oldtimertreffen im Ausland. Die Treffen sind für dieses Jahr alle abgesagt. Serge Meyer hat aber auch so alle Hände voll zu tun. (Melody Hansen)

Jean Pierre Bausch
2. April 2020 - 16.38

En groussen Merci un all die Leit die sech onermidlech em eis Gesondheet bekemmeren. Dat sin Helden, fun den Infirmiairen bis bei Dokteren,technesch Personal an all die aaner. Hoffentlech vergiessen mer dat nett wann Kris eriwwer ass.