Die Sommerzeit bleibt Luxemburg erhalten – vorerst

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Die EU-Kommission hat ihre viel beachtete Online-Befragung zur Zeitumstellung abgeschlossen. Doch das Ergebnis hält die Brüsseler Behörde noch zurück – und Entscheidungen sind auch keine geplant.

Von unserem Korrespondenten Eric Bonse, Brüssel

Als die Befragung begann, brachen die Server der EU-Kommission zusammen – so groß war die Nachfrage. Doch nun, da die europaweite Online-Umfrage zur Sommerzeit mit einem Rekordergebnis endet (mehr als eine Million Bürger haben mitgemacht), spielt Brüssel die Umfrage herunter.

„Dies ist kein Referendum“, sagte ein Kommissionssprecher wenige Stunden vor dem offiziellen Abschluss der Befragung am Donnerstagabend. Selbst wenn sich – wie erwartet – eine deutliche Mehrheit für die Abschaffung der Sommerzeit aussprechen sollte, wäre dies noch „kein Präjudiz“.

Brüssel will weiter prüfen

Die Brüsseler Behörde will nämlich weiter prüfen. Die Bürger-Befragung sei „nur ein Instrument unter vielen“, um den Nutzen (oder Schaden) der Sommerzeit zu erkunden, betonte der Sprecher. Ob und wann die EU-Kommission eine Empfehlung herausgeben wird, ist derzeit völlig offen.

Eines hat die Befragung allerdings schon jetzt erreicht: Die Sommerzeit ist zum Politikum geworden, die Debatte ist hitziger denn je. Ein Jahr vor der Europawahl 2019 hat die EU ein „heißes Eisen“ gefunden. Befürworter und Gegner der Zeitumstellung laufen sich warm – und das quer durch die Parteien.

Auswirkungen sind umstritten

Nicht nur die Auswirkung der Sommerzeit auf die Gesundheit ist umstritten. Auch die wirtschaftliche Bedeutung wird unterschiedlich bewertet. Das fängt mit der Energieeinsparung an, die in jedem EU-Land anders ausfällt – mal größer, mal kleiner. Aber auch die Vorteile für die Gastronomiebranche (die von längeren Tagen profitiert) und die Auswirkungen auf die Unfallstatistik auf den Straßen wollen bedacht sein.

Alles in allem ergibt sich kein klares Bild – auch die Online-Befragung der EU-Kommission dürfte daran nichts ändern. Einig sind sich Politiker und Experten nur in einem: Die Sommerzeit sollte – ob sie nun beibehalten oder abgeschafft wird – europaweit geregelt werden. Nationale Alleingänge könnten den europäischen Binnenmarkt stören und der Wirtschaft schaden, heißt es in Brüssel.

Abschaffung ist unwahrscheinlich

In der Praxis läuft diese Einschätzung allerdings darauf hinaus, dass es vorerst bei der Sommerzeit bleibt. Denn dass sich alle 28 EU-Länder unisono für eine Änderung aussprechen, ist unwahrscheinlich. Im Ministerrat – der Länderkammer der EU – hat sich bisher nur ein einziges Land für eine Debatte über die Sommerzeit ausgesprochen, für eine Abschaffung machte sich noch niemand stark.

Doch die EU-Staaten haben das letzte Wort – Bürger-Befragung hin oder her. Die Online-Umfrage war ohnehin nur als unverbindliches Stimmungsbild gedacht; mit ersten Ergebnissen wird am heutigen Freitag gerechnet. Allerdings will die EU-Kommission zunächst nur die Teilnehmerzahl veröffentlichen.

Das eigentliche Ergebnis der Befragung – wie viele Bürger für und wie viele gegen die Abschaffung der Zeitumstellung votiert haben – soll später folgen. Wann genau, wird nicht verraten. Erst wenn die EU-Kommissare aus ihrem Sommerurlaub zurückgekehrt sind und eine politische Bewertung vorgenommen haben, dürfte das Geheimnis gelüftet werden.

L.Marx
19. August 2018 - 1.20

Pünklich zur Arbeit, zu Terminen, all das schaffen Sie ohne Uhr. Im Ernst? Oder haben sie ein Handy, das Sie uns bislang verheimlicht haben?

Linda
18. August 2018 - 21.24

An rem sin mir vaascht gin! Waat hun mir vir Nullen an Europa setzen!

Hexe
18. August 2018 - 13.51

@L.Marx Wie kommen Sie darauf dass,ich nicht arbeite? Aber ohne Uhr zu leben,ist eine Gewohnheit. Mir persönlich geht es erst wieder gut wenn wir unsere normale Zeit wiederhaben,also Winterzeit.

J.C. KEMP
17. August 2018 - 21.29

Durch die Abschaffung der Zeitumstellung würde die EU-Führung doch eingestehen, dass damals ein Fehler gemacht wurde. Das wird man nie tun.

L.Marx
17. August 2018 - 21.24

Schön für Sie. Aber auf den meisten Menschen liegt es wie ein teuflischer Fluch. Sie müssen zwischen Essen und Schlafen noch einen geregelten (Arbeits)Alltag unterbringen. Und dazu braucht es nun mal leider einer Uhr. Verstehe nicht warum jemand in Ihrer Situation unbedingt und zwar sofort die normale Zeit wiederhaben möchte. Ändern würde sich damit ja dann sowieso nichts oder gar nichts ...

Jacques Zeyen
17. August 2018 - 17.21

Man will sein Gesicht bewahren und sich nicht eingestehen müssen,dass dieser ganze Spektakel ein Schuss in den Ofen war der noch viel Geld gekostet hat.

Jemp
17. August 2018 - 12.26

"Erst wenn die EU-Kommissare aus ihrem Sommerurlaub zurückgekehrt sind und eine politische Bewertung vorgenommen haben, dürfte das Geheimnis gelüftet werden." Soll das heißen, dass das Ergebnis unter den Teppich gekehrt wird, falls es nicht passt?

Hexe
17. August 2018 - 10.54

Warum ist noch kein Mensch auf die Idee gekommen,dass wir uns alle zusammentun und die richtige Zeit ,das heisst die Winterzeit wieder einführen.Wenn jeder mitmacht wird das funktionieren,aber es gibt überall Angsthasen die glauben dann wird man verhaftet und was noch alles. Kein Minister kann uns das verbieten,denn der ist vielleicht von uns gewählt und man könnte ihn oder sie auch mal absetzen. Ich trage sowieso schon sehr lange keine Uhr mehr,mein Bauch sagt mir wann ich essen soll und mein Körper sagt mir wann es Schlafenszeit ist. Ich schaue schon ewige Zeiten kein Fernsehen mehr und es geht mir gut dabei.Es gibt immer etwas Interessantes zu tun oder zu lesen. Unsere normale Zeit will ich wiederhaben!!!!!!Und zwar sofort??

Henri P.
17. August 2018 - 7.40

Wenn die Abschaffung unwahrscheinlich ist und trotzdem Millionen Menschen ihre Meinung mehrheitlich für eine Abschaffung geteilt haben, wieso organisiert dieser Suppenverein dann überhaupt eine Umfrage. Ich selbst habe nicht mitgemacht bei der Umfrage, so komme ich mir wenigstens nicht verarscht vor.