LuxemburgDie Preissteigerungsrate geht im März weiter zurück

Luxemburg / Die Preissteigerungsrate geht im März weiter zurück
Innerhalb der letzten zwölf Monate sind die Preise für Lebensmittel um 13,7 Prozent gestiegen Foto: Editpress/Julien Garroy

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Im März war die Inflationsrate in Luxemburg erneut rückläufig – den sechsten Monat in Folge. Die Preissteigerungsrate bleibt jedoch hoch. Dabei sind es erneut nicht mehr die Kosten für Energie, die die Preise weiter antreiben. Es sind vor allem die Preise für Lebensmittel, die steigen.

Die Jahresinflationsrate ist im März in Luxemburg auf 3,6 Prozent gefallen. Das ist noch immer deutlich höher als die von Europas Zentralbank angestrebten zwei Prozent, aber gleichzeitig deutlich niedriger als die rekordhohe Preissteigerungsrate von 7,43 Prozent, wie sie im Juni 2022 gemessen wurde. Auch verglichen mit dem Vormonat Februar (4,3 Prozent) ist die Verlangsamung bei der Preissteigerungsrate spürbar. Das letzte Mal, dass die Inflation in Luxemburg niedriger war als nun im März, war im Januar 2022, also vor dem russischen Überfall auf die Ukraine.

Im Vorjahr wurden die Preissteigerungen größtenteils von den zunehmenden Preisen für Energie angetrieben. Das ist mittlerweile nicht mehr der Fall. Verglichen mit dem Vorjahresmonat März 2022 sind Ölprodukte heute im Schnitt sogar satte 11,4 Prozent billiger. Auch im Vergleich zum Vormonat Februar 2023 wurden Rückgänge verbucht, wie das Luxemburger statistische Institut am Mittwoch mitgeteilt hat. Haushalte, die ihren Heizöltank gefüllt haben, mussten im Vergleich zum Vormonat 0,8 Prozent weniger zahlen, so Statec. An der Zapfsäule ging der Preis für Diesel um 1,5 Prozent zurück, während der Preis für einen Liter Benzin im Monatsvergleich um 0,8 Prozent fiel.

Die Preisentwicklung in Luxemburg
Die Preisentwicklung in Luxemburg Quelle: Statec

Angetrieben werden die Preissteigerungen derzeit vor allem durch die Lebensmittelpreise. Verglichen mit März vor einem Jahr sind sie im Schnitt um satte 13,7 Prozent gestiegen. Auch im Vergleich mit dem Vormonat haben die „Lebensmittelpreise ihren Aufwärtstrend weiter deutlich fortgesetzt“, so Statec. Insgesamt lagen sie im März spürbare 1,4 Prozent über denen vom Vormonat.

Die stärksten Preisanstiege gegenüber dem Vormonat wurden für frisches Gemüse (plus 3,6 Prozent), Schweinefleisch (plus 3,2 Prozent), Olivenöl (plus 3,1 Prozent) und frisches Obst (plus 2,4 Prozent) festgestellt. Die Preise für Teigwaren und Couscous (minus 1,6 Prozent) und tiefgekühlte Meeresfrüchte (minus 1,6 Prozent) gingen hingegen im Vergleich zum Februar zurück. Im Jahresvergleich war der Preisanstieg bei frischem Gemüse (plus 28,5 Prozent) und Butter (plus 27,5 Prozent) besonders ausgeprägt. Bei Zucker, Marmelade, Schokolade haben die Statistiker ein Plus von 21,25 Prozent gemessen.

Die Inflation wird, wie im Monat zuvor, durch den Preisschub bei den Dienstleistungen weiter angetrieben, schreiben die Statistiker. Preiserhöhungen wurden unter anderem im Gaststättengewerbe (plus 0,6 Prozent) und bei Kinderkrippen und Tagesheimen für Kinder (plus 2,2 Prozent) verzeichnet. Die Preise für Pauschalreisen stiegen um 1,8 Prozent.

Insgesamt zeigen die Zahlen, dass die Kerninflationsrate mit 4,3 Prozent merklich höher liegt als die allgemeine Inflationsrate. Bei der Kerninflationsrate werden nur die hausgemachten Preissteigerungen mit einbezogen. Die Ölpreise werden beispielsweise nicht mitgezählt.

Gute Zahlen im Vergleich mit Europa

Nach den jüngsten Maßnahmen hat Statec seine Preiserwartungen für das laufenden und das kommende Jahr auch wieder nach unten revidieren können. Laut den neuesten Prognosen geht das statistische Institut für 2023 jetzt von einer Inflationsrate von 3,4 Prozent und 2024 nur noch von 2,8 Prozent aus.

Die Zeit der immer schneller steigenden Preise war im Jahr 2021 angebrochen: Im April 2021 hatte die Inflationsrate die Marke von 2 Prozent überschritten. Im Oktober dann die Marke von 3 Prozent, im November die von 4 Prozent. Im Jahr 2022 legte die Rate dann nochmals zu: Im Februar 2022 sprang sie nachhaltig über die Marke von 6 Prozent. Hintergrund war erst die steigende Nachfrage wegen der Erholung von der Corona-Krise, gekoppelt an Lieferkettenprobleme. Später kam dann noch die – im Rahmen der russischen Vorbereitungen für den Überfall auf die Ukraine – künstlich erzeugte Verknappung von Energieprodukten in Europa hinzu.

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Romain
6. April 2023 - 9.39

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