Vor 21 Jahren erreichte die Résidence Walferdingen erstmals das Pokalfinale und war auf Anhieb erfolgreich. Auch wenn Walferdingen von Anfang an das Geschehen gegen den T71 dominierte, erinnert sich Derek Wilson an ein „sehr intensives Spiel“, und fügt gleich hinzu: „Düdelingen hatte ein sehr gutes Team, doch unser Kollektiv gab den Ausschlag.“ Der US-Amerikaner war beim 85:70-Sieg mit 25 Zählern erfolgreichster Punktesammler und glänzte ebenfalls im Rebound sowie durch seine Verteidigung. Mit dem ersten gewonnenen Titel in der Vereinsgeschichte gab es für Wilson, Schiltz, Goergen, Horsmanns und Co. allen Grund zum Feiern, und so wurde eine Tradition eingeläutet: „Es war das erste Mal, dass ein Titel im Kreisverkehr, der mittlerweile nach dem Verein benannt wurde (Rond-point BBC Résidence), gefeiert wurde“, erinnert sich Derek Wilson mit einem Lachen zurück. „Da es sich um eine Premiere handelte, war das Pokalendspiel für den Verein ein sehr emotionales Event und bedeutete gleichzeitig einen Durchbruch für den Klub.“
Der Pokalgewinn sollte in der Tat eine sehr erfolgreiche Ära einläuten: Nach diesem Sieg wurden vier Meistertitel (1993, 1994, 1995, 1997), mit Wilson als ausländischer Verstärkung und Philippe Giberti auf der Trainerbank, gefeiert. Die Saison 1992/93 sollte dabei die erfolgreichste werden, denn damals schaffte man das einzige Double der Vereinsgeschichte. „Es war eine großartige Saison. Es war die letzte Saison von unserem Kapitän René Keiser, weshalb ihm beide Titel gewidmet wurden.“
Das einzige Double
Mit seiner Zeit bei der Résidence verbindet Wilson viele positive Erinnerungen, weshalb er sich freut, dass sein ehemaliger Verein das Endspiel erreicht hat. „Damals hatten wir tolle Unterstützung der Fans und viele Kinder waren in der Halle präsent, was sehr wichtig ist, denn die Klubs müssen auf die Jugend bauen“, so Wilson.
Damals hatten wir tolle Unterstützung der Fans und viele Kinder waren in der Halle präsent, was sehr wichtig ist, denn die Klubs müssen auf die Jugend bauen
Seit seiner aktiven Zeit hat sich einiges geändert. Ihm zufolge hat sich der einheimische Basketball positiv entwickelt: „Die Mentalität und Denkweise hat geändert. Während zu meiner Zeit die amerikanischen Spieler die Duelle in der Verteidigung fast ausschließlich unter sich ausmachten, so verteidigen heutzutage auch die luxemburgischen gegen die Profi-Spieler.“ Wilson freut es, dass Luxemburg mittlerweile auch international mithalten kann. „Letzten Sommer habe ich den Gewinn der Goldmedaille bei den JPEE als Zuschauer miterlebt. Ich holte bei den Spielen der kleinen Staaten Silber, eine Goldmedaille sollte mir nicht gelingen. In den Jahren wurde ein Schritt nach vorne getan. Die Mentalität stimmt und die Akzente werden vielmehr auf die Verteidigung gelegt.“
Ob am Samstag ein weiterer Titel im Walferdinger Kreisverkehr gefeiert wird, bleibt abzuwarten. Das Finale wird Wilson, der vor allem in den Tribünen der Arantia als Zuschauer anzutreffen ist, da zwei seiner vier Söhne in Fels aktiv sind, sich von zu Hause aus ansehen. „Mein Herz schlägt natürlich für meinen ehemaligen Verein“, so Wilson, der die Résidence jedoch nicht als klaren Favoriten sieht. „Walferdingen hat sechs sehr gute Spieler, doch Bartringen besitzt mehr Waffen und mir gefällt die Intensität des Sparta-Spiels. Eine Prognose ist schwer, doch wenn ich mich entscheiden muss, dann sage ich eher Sparta“, meint er abschließend.
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