Donnerstag23. Oktober 2025

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USADie „Epstein-Akten“ sorgen für Kluft zwischen Trump und seiner Anhängerschaft

USA / Die „Epstein-Akten“ sorgen für Kluft zwischen Trump und seiner Anhängerschaft
Seit Tagen häufen sich auch unter Trump-Anhängern kritische Kommentare. Sie werfen der Regierung vor, nicht wie versprochen Licht in den Skandal um den US-Milliardär Epstein gebracht zu haben, der 2019 erhängt in seiner Gefängniszelle in Manhattan aufgefunden wurde.  Foto: AFP/Ronaldo Schemidt

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Der Skandal um den berüchtigten Sexualstraftäter Jeffrey Epstein hat zu einer Kluft zwischen US-Präsident Donald Trump und seiner sonst loyalen Basis in der Republikanischen Partei geführt. Trump beschimpfte enttäuschte Anhänger, die ihm eine mangelnde Transparenz im Umgang mit der Affäre vorwerfen, kürzlich als „Schwächlinge“.

Jeffrey Epstein, ein wohlhabender Finanzinvestor, wurde erstmals 2006 wegen Sexualverbrechen angeklagt, nachdem die Eltern eines 14-jährigen Mädchens der Polizei gemeldet hatten, dass er ihre Tochter in seinem Haus in Florida sexuell missbraucht habe. Durch einen umstrittenen Deal mit der Staatsanwaltschaft blieb ihm eine lebenslange Haft erspart und er musste nur 13 Monate ins Gefängnis.

Im Juli 2019 wurde er erneut in New York festgenommen und beschuldigt, mit dutzenden Minderjährigen illegal gehandelt und gegen Geld sexuelle Handlungen an ihnen vorgenommen zu haben. Der Staatsanwaltschaft zufolge umgab er sich mit treuen Mitarbeitern und Komplizen, um eine „ständige Versorgung mit minderjährigen Opfern zum Missbrauch“ sicherzustellen. Epstein plädierte auf nicht schuldig. Am 10. August 2019 wurde er erhängt in seiner New Yorker Gefängniszelle gefunden. Den Behörden zufolge beging er Suizid.

In einem weiteren Verfahren berichtete seine Vertraute Ghislaine Maxwell, die 2022 wegen Unterstützung Epsteins beim Missbrauch junger Mädchen inhaftiert wurde, detailliert über dessen Beziehungen zu Größen aus Politik und Gesellschaft wie den britischen Prinzen Andrew und den früheren US-Präsidenten Bill Clinton. Beide wiesen jegliches Fehlverhalten zurück.

Verschwörungstheorien und Unregelmäßigkeiten

Zahlreiche US-Bürger glauben, dass die Behörden Einzelheiten zum Fall Epstein verschweigen, um reiche und einflussreiche Mitglieder der Elite zu schützen, die mit ihm in Kontakt standen, darunter auch Trump. Diese Vermutungen fallen vor allem in Trumps Maga-Bewegung (Make America Great Again, Macht Amerika wieder großartig) auf fruchtbaren Boden. Forderungen nach mehr Transparenz gibt es allerdings auch im gegnerischen politischen Lager.

Die Hauptverschwörungstheorie dreht sich um eine angeblich existierende Liste von Personen, die neben Epstein in die Sexualverbrechen verwickelt waren. Die Trump-Regierung beharrt darauf, dass es eine solche Liste nicht gibt.

Trump, der als New Yorker Immobilienmagnat mit Epstein verkehrte, hatte in seinem zweiten Präsidentschaftswahlkampf gesagt, bei einer Wiederwahl werde er „wahrscheinlich“ Akten zu dem Fall veröffentlichen. Seit seinem Amtsantritt hat er aber aus Sicht vieler Anhänger nicht geliefert.

Der 79-jährige Präsident wurde selbst in die Verschwörungstheorien hineingezogen, als sein ehemaliger Berater Elon Musk im Juni in einem – inzwischen gelöschten – Beitrag im Onlinedienst X behauptete, Trump werde „in den Epstein-Akten“ genannt.

Am Donnerstag beugte sich Trump ein Stück weit dem Druck seiner Anhänger und rief Justizministerin Pam Bondi auf, die Veröffentlichung aller „relevanten“ Aussagen vor der Grand Jury in dem Fall zu veranlassen. Bereits im Februar waren eine Reihe von Dokumenten veröffentlicht worden, die mehr Licht in den Fall bringen sollten. Sie enthielten jedoch wenig neue Informationen.

Immer mehr Forderungen nach Transparenz

Ein fast elfstündiges Video, das in diesem Monat veröffentlicht wurde, sollte eigentlich den Verdacht entkräften, dass Epstein ermordet wurde – überzeugte jedoch nicht. Der Kameraausschnitt zeigte einen Bereich des New Yorker Gefängnisses in der Nacht, in der Epstein starb – doch eine Minute der Videoaufnahmen schien zu fehlen, was die Spekulationen nur noch mehr befeuerte. In einem Memorandum, welches das US-Justizministerium und die US-Bundespolizei FBI vergangene Woche veröffentlichten, hieß es, die „Epstein-Akten“ enthielten keine Beweise, die weitere Ermittlungen rechtfertigten. 

Trump versucht sich in einem Drahtseilakt: Zum einen unterstützt er im Zusammenhang mit Epstein die Veröffentlichung „glaubwürdiger“ Unterlagen, gleichzeitig bezeichnet er den Fall als „ziemlich langweiliges Zeug“. Doch der US-Präsident scheint machtlos angesichts der zunehmenden Aufregung. Er reagierte zuletzt dünnhäutig auf die anhaltende Kritik und beschimpfte enttäuschte Anhänger als „Schwächlinge“, die der Demokratischen Partei in die Falle gingen.

Doch selbst enge Verbündete fordern mehr Transparenz. Der Vorsitzende der Republikaner im Repräsentantenhaus, Mike Johnson, ging kürzlich auf Distanz zu Trump und forderte Justizministerin Bondi auf, jegliche Dokumente im Zusammenhang mit Epstein zu veröffentlichen. Die Demokraten machen sich derweil die Kluft innerhalb des republikanischen Lagers zunutze und verlangen von der Trump-Regierung die komplette Veröffentlichung sämtlicher Beweise, die der Staatsanwaltschaft im Fall Epstein vorliegen. (AFP)

Präsident mit Altersschwäche

Gebrechlich, senil und schläfrig: So hat Donald Trump seinen Rivalen Joe Biden immer wieder bezeichnet. Trump selbst präsentierte sich gerne als eine Art Supermann mit überragender geistiger und körperlicher Fitness. Deshalb ist es ein Politikum, was Trumps Sprecherin Karoline Leavitt am Donnerstag mitteilte: Der Präsident leide unter einer chronischen Venenschwäche, und diese sei auf sein fortgeschrittenes Alter zurückzuführen. Ärzte haben bei dem 79-jährigen Trump eine „chronische Veneninsuffizienz“ diagnostiziert, wie Leavitt nun bekannt gab. Dies sei eine „gutartige und häufige Erkrankung, insbesondere bei Menschen über 70 Jahren“. Zugleich gab sie Entwarnung: Es gebe „keine Hinweise auf eine tiefe Venenthrombose oder arterielle Erkrankungen“, betonte sie. „Der Präsident ist weiterhin bei bester Gesundheit“, versicherte seine Sprecherin. Medien hatten in letzter Zeit immer wieder über Trumps Zustand spekuliert. Fotos und Videoaufnahmen zeigten geschwollene Fußgelenke. Zudem waren auf seinen Händen auffällige blaue Flecken zu entdecken, die teils durch Schminke überdeckt wurden. Dies erklärte Leavitt nun mit „häufigem Händeschütteln“. Zudem könnten die blauen Flecken eine Nebenwirkung von Aspirin sein, denn Trump nehme den Entzündungshemmer zur Vorsorge gegen Herzerkrankungen ein, sagte sie. Mit seinem Herzen und seinen Nieren sei aber alles in Ordnung, das hätten umfangreiche Tests ergeben. Trump ist der älteste Mann, der jemals zum US-Präsidenten gewählt wurde. Bei seinem Amtsantritt war er 78 Jahre, sieben Monate und elf Tage alt – rund fünf Monate älter als der von ihm als senil geschmähte Biden bei seiner Vereidigung.

Lucilinburhuc
19. Juli 2025 - 9.17

Besser ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende. 1 Milliarde Euro Verleumdungsklge gegen meinen ehemaligen Arbeitgeber Dow Jones. Nun ja dear Trump, Träumen sollten erlaubt sein....

Halli
18. Juli 2025 - 17.56

So muss es kommen. Der Donald muss sein verlogenes freches und dummes Maul ein für allemal gestopft bekommen. Hoffentlich ist dies der Anfang von seinem Ende als Präsident.