Tour de Luxembourg„Die beste Ausgabe bis jetzt“: Präsident Andy Schleck zieht Bilanz 

Tour de Luxembourg / „Die beste Ausgabe bis jetzt“: Präsident Andy Schleck zieht Bilanz 
Andy Schleck im Gespräch mit seinem Bruder Fränk sowie mit Tour-de-France-Direktor Christian Prudhomme Foto: Editpress/Luis Mangorrinha

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Die 83. Ausgabe der Tour de Luxembourg ist Geschichte. Die Rundfahrt lief ohne organisatorische Probleme ab, lediglich die Zielankunft am Viandener Schloss sorgte für etwas Aufregung. „Am Col du Galibier oder am Tourmalet gibt es weniger Platz als im Viandener Schloss“, sagt Präsident Andy Schleck. „Manchmal muss man einfach ruhig bleiben.“ Im Interview blickt der Tour-de-France-Gesamtsieger auf die vergangenen Tage zurück. 

Tageblatt: Andy Schleck, welche Bilanz ziehen Sie nach der 83. Ausgabe der Tour de Luxembourg?

Andy Schleck: Meine Bilanz fällt super positiv aus. Es war die beste Ausgabe bis jetzt. Wenn ich das Publikum am Pabeierbierg sehe, dann ist das schon toll. Gut, das Wetter in Mamer und Vianden war nicht gut, aber das können wir nicht ändern. Wir sind bereit für die Ausgabe von 2024. Unser Ziel ist es aber nicht, größer zu werden und zum WorldTour-Rennen aufzusteigen. Wir wurden dieses Jahr in 86 Länder live übertragen und hatten mehr als acht Millionen Zuschauer. Das macht uns stolz. Als wir 2018 dieses Projekt angefangen hatten, haben viele Leute nicht an uns geglaubt. Jetzt stehen wir hier, haben ein super Rennen und viele zufriedene Fahrer.

Hat sich die Tour de Luxembourg nun, vor allem nach einer chaotischen Ausgabe 2020, in der ProSerie etabliert?

Ich weiß um die ganzen Versammlungen, die wir haben. Um die ganze Arbeit, um die ganzen Sachen, die wir in letzter Sekunde tun müssen. Ich will daran erinnern, dass wir eine Asbl sind und alles freiwillig machen. Wir tun das, um dem Land etwas zu geben. Wir wollen zeigen, dass wir hier etwas Gutes auf die Beine stellen können. Ein Marc Hirschi, der schon eine Tour-de-France-Etappe gewinnen konnte, oder ein zweifacher Weltmeister wie Julian Alaphilippe kommen zu mir, um mich für die schönen Etappen zu beglückwünschen. Es gibt viele Leute, die mir Positives über das Rennen erzählen – das motiviert uns. Es bin nicht ich, der die ganze Arbeit macht. Wir haben einen guten Teamgeist mit mehr als 150 „Bénévoles“. Das macht mich stolz. Ich hatte einige schlaflose Nächte, vor allem in der vergangenen Woche. Morgen (Montag) steht für uns dann immer noch Arbeit an. Wir machen das Debriefing und planen schon für 2024. Ich kann bereits jetzt garantieren, dass es eine sehr schöne Ausgabe wird. 

Wie resümieren Sie die Etappe von Vianden?

Das Schloss in Vianden gehört zu den zehn schönsten in Europa und es ist das schönste in Luxemburg. Mir ging es darum, erst nach der Sicherheit der Fahrer zu schauen und dann zu gucken, ob es möglich wäre, dort das Ziel zu organisieren oder eben nicht. Vier von fünf Punkten waren am Ende gut. Die Bilder waren toll und die Fahrer froh. Um sie wieder nach unten zu führen, hatten wir einige Probleme. Aber am Ende gibt es am Col du Galibier oder am Tourmalet sogar weniger Platz als im Viandener Schloss. Manchmal muss man einfach ruhig bleiben. Wir werden so etwas sicher wiederholen. 

Was hatte es mit dem Besuch von Christian Prudhomme auf sich?

Wir kennen uns seit Jahren. Er war schon Tour-Direktor, während ich noch aktiv war. Ich bin stolz, ihm gezeigt haben zu können, was Luxemburg auf die Beine stellen kann. Wir haben nicht nur starke Fahrer, sondern auch  starke Organisatoren. Es war ein freundschaftlicher Besuch. Auch Marion Rousse (Direktorin der Tour de France Femmes) war hier. Das sind kleine Boni, die wir natürlich gerne mitnehmen.  

Keine Neuigkeiten bezüglich einer Tour-Etappe in Luxemburg

Tour-de-France-Direktor Christian Prudhomme besuchte am Sonntag die 5. Etappe der Tour de Luxembourg. „Ich bin sehr froh, hier zu sein“, sagte Prudhomme. „Ich bin noch nie hier gewesen. Ich habe viele Leute an der Strecke gesehen, viel Enthusiasmus und ich merke, dass die Menschen sich sehr gut mit dem Radsport auskennen.“ Der 62-Jährige befindet sich in Luxemburg, weil am Montag die AIOCC („Association internationale des organisateurs de courses cyclistes) in Luxemburg tagt. Bezüglich einer Durchfahrt der Tour de France in Luxemburg gibt es hingegen laut Prudhomme keine Neuigkeiten. „Luxemburg ist weiter Kandidat für 2027 und 2028. Hundert Jahre, nachdem Nicolas Frantz die Tour gewann.“