Die 27 Staats- und Regierungschefs der EU beschlossen am Donnerstagabend in Brüssel bei ihrem Krisengipfel harte und umfassende Strafmaßnahmen gegen russische Banken sowie Einschränkungen in den Bereichen Energie und Transport. Sie sollen bereits am Freitag in Kraft treten. Vor einem Ausschluss Russlands aus SWIFT und einer persönlichen Bestrafung von Kremlchef Wladimir Putin schreckten die EU-Chefs aber zurück. Vor allem der deutsche Kanzler Olaf Scholz, aber auch die Regierungschefs aus Österreich, Italien und Ungarn standen auf der Bremse. Dahinter steht die Sorge, dass ein Bruch bei SWIFT auch zu einer Unterbrechung der Gasversorgung führen könnte.
Der internationale Finanzdienstleister SWIFT stellt die schnelle und reibungslose Zahlung zwischen den Banken sicher. Wenn Russland ausgeschlossen würde, könnten die Geschäfte mit dem Energiekonzern Gazprom nicht mehr ordnungsgemäß abgewickelt werden, so die Sorge. Dies könne zu einem Stopp der Gasversorgung führen. Europa importiert 40 Prozent seines Bedarfs aus Russland.
Streit hinter den Kulissen
Man solle zunächst bei dem verabredeten Sanktionspaket bleiben, sagte Scholz. Alles andere müsse man sich „aufbehalten für eine Situation, wo das notwendig ist, auch noch andere Dinge zu tun“. Allerdings blieb unklar, welche Situation das sein könnte. Mehrere Staats- und Regierungschef zeigten sich unzufrieden; hinter den Kulissen des mehr als sechsstündigen Gipfels gab es Streit.
So forderte der belgische Premierminister Alexander De Croo zusätzliche finanzielle Sanktionen. Man dürfe nicht nur bellen, sondern müsse endlich auch beißen. Der slowenische Ministerpräsident Janez Jansa betonte, das Sanktionspaket müsse so scharf wie möglich sein. Dazu gehöre auch ein Ausschluss Russlands aus SWIFT. Ähnlich äußerte sich der polnische Regierungschef Mateusz Morawiecki.
Kommt SWIFT ins dritte Sanktionspaket?
Die Debatte wurde schließlich vertagt. Die EU-Kommission und der Auswärtige Dienst der EU sollen nun ein weiteres, drittes Sanktionspaket vorbereiten. Darin könnte dann auch SWIFT enthalten sein. Es soll aber auch die Möglichkeit schaffen, die Vermögen von russischen Oligarchen in der EU einzufrieren. Selbst persönliche Strafen gegen Putin scheinen nicht mehr ausgeschlossen.
Selenskyj hat uns gesagt, dass er nicht weiß, ob er ein weiteres Mal mit uns sprechen könne
Bisher ist vor allem Putins Umfeld von Einreiseverboten und der Sperrung des Vermögens in der EU betroffen. Im ersten Sanktionspaket, das bereits am Mittwoch beschlossen worden war, hat die EU auch die Mitglieder der Staatsduma bestraft. Das nun verabschiedete zweite Paket zielt vor allem auf die russischen Banken. Sie sollen künftig keine Möglichkeit mehr haben, sich in der EU Geld auszuleihen.
Zudem soll die Refinanzierung von russischen Staatsunternehmen in der EU verhindert werden. Ihre Aktien sollen nicht mehr in Frankfurt oder an anderen europäischen Börsen gehandelt werden. EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen sagte, die Maßnahmen würden „Russlands Kreditkosten erhöhen, die Inflation ansteigen lassen und Russlands industrielle Basis allmählich aushöhlen“.
Der EU-Gipfel bekundete auch nochmals seine Solidarität mit der Ukraine. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj wurde per Video nach Brüssel geschaltet. Selenskyj habe gesagt, „dass er nicht wisse, ob er ein weiteres Mal mit uns sprechen könne“, berichtete Luxemburgs Premier Xavier Bettel nach dem Treffen. Es war ein emotionaler Moment an einem historischen Kriegstag.
De Maart
Bettel wéi ëmmer,konzeptlos,keen Mumm,ower vill
Bla Bla vun séch ginn,muss op seng Oligarchenfrënn
oppassen daas déi hien nëtt aus sengem Klub werfen.
Über die beschlossenen Sanktiönchen lacht sich Putin und seine Entourage doch kaputt!
Das wird keinen Panzer stoppen.
Die europäische Abhängigkeit (und vor allem die deutsche) vom russischen Gas lässt auch nichts anderes zu.
Die Kurzsichtigkeit der vergangenen Jahre und das Lobbying von Altkanzler Schröder (mit seinem Freund und “Lupenreinen Demokrat” Putin) haben uns in diese Lage gebracht.
Es war ja auch schön bequem. Gas aus Russland über die eigenen Pipeline zu einem Preis unter dem Weltmarkt. Ohne verstehen zu wollen was die geopolitischen Konsequenzen der Umgehung der Adriapipeline bedeuten.
Dabei hätte es Alternativen gegeben:
LNG (Liquified Natural Gas) z.B. aus Nigeria.
Dort wird pro Jahr bei der Ölproduktion der gesamte Verbrauch der EU in 3 Monaten abgefackelt.
….aber das hätte ja Investitionen bedeutet die man selber bezahlen muss….und dann noch in Afrika!
….und für das Klima wäre es auch noch gut gewesen wenn das Gas genutzt, statt ungenutzt verbrannt und CO2 in die Luft geblasen wird!
Wir haben nur noch Schönwetterpolitiker die ja nicht für irgendeine unangenehme Entscheidung in der Presse auftauchen wollen und hinterher nur sagen: “…aus heutiger Sicht wäre es vielleicht besser gewesen…”
Und Luxemburg? Ja oder nein? Farbe bekennen!