Preisüberreichung im Café StreikDer OGBL hat seine Hymne(n)

Preisüberreichung im Café Streik / Der OGBL hat seine Hymne(n)
Dany Le Loup (2.v.l.) nahm den Preis von OGBL-Präsidentin Nora Back entgegen Fotos: Robert Schneider

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Anderthalb Monate vor den Sozialwahlen fand im gewerkschaftseigenen Café Streik am Escher Boulevard Kennedy die Preisüberreichung eines Song-Wettbewerbs statt, den der OGBL unter dem Motto „La musique c’est nous“ vor einigen Monaten gemeinsam mit der FLAC („Fédération luxembourgeoise des auteurs compositeurs“) startete. Die Gewerkschaft hat nun ihre Hymne, respektive eigentlich zwei mehr oder weniger offizielle Lieder, die bereits während des mehrwöchigen Streiks beim Unternehmen Ampacet von den Streikenden und ihren Unterstützern begeistert mitgesungen wurden.

Serge Tonnar und Georges Urwald setzten auf eher traditionelle Klänge
Serge Tonnar und Georges Urwald setzten auf eher traditionelle Klänge

Neben Platz eins, der an Rapper Dany Le Loup und DJ Headmaster für „C’est le genre des travailleurs“ ging, konnten Serge Tonnar (Text) und Georges Urwald (Musik) Platz 2 mit „D’Stëmm vum Rebell“ behaupten. Beide Stücke weisen neben den kämpferischen Texten, die durchaus mit Klassikern der Arbeiterlieder mithalten können, einen Refrain auf, der bei Kundgebungen, 1.-Mai-Feiern oder anderen gewerkschaftlichen Veranstaltungen problemlos auch von weniger musikalischen Zeitgenossen mitgesungen bzw. gegrölt werden können. 

Dem Morgenrot entgegen – oder fast

Handelt es sich bei Le Loups Stück um klassischen Rap, so reiht sich Tonnars Marsch in die Riege der Kampflieder der deutschen Linken ein, so sehr übrigens, dass es beim erstmaligen Hören fast als Parodie interpretiert werden kann. Dadurch, dass der Song aber bereitwillig von den Gewerkschaftern auf- und übernommen wurde, dürfte er sich recht schnell zu einer Hymne der Bewegung entwickeln. Eine romantische Ballade von Claude Zeimet landete auf Platz drei der Bewertung der Jury.

Zur Preisverleihung war neben zahlreichen Gewerkschaftern auch der Vertreter der FLAC, Präsident Christophe Reitz gekommen, der gemeinsam mit OGBL-Präsidentin Nora Back die Schecks in Höhe von 2.000, 1.000 bzw. 500 Euro an die Gewinner überreichte.