EditorialDas Vorgehen der ING Luxembourg ist aus mehreren Gründen problematisch

Editorial / Das Vorgehen der ING Luxembourg ist aus mehreren Gründen problematisch
Die ING Luxembourg lässt ihre Kunden im Regen stehen Foto: Editpress/Julien Garroy

Seit Monaten ist die Bank ING Luxembourg dabei, nicht gewinnbringende Konten zu schließen. Die Aufregung bei Kunden oder besser gesagt Ex-Kunden, darunter Rentner, Erwerbstätige oder Schüler, ist gewaltig. Wenn sie denn eine Erklärung erhalten, lautet diese immer gleich: Sie seien nicht profitabel für die Bank. Nun ist eine Bank kein Wohlfahrtsverein, aber das Vorgehen der ING Luxembourg ist aus mehreren Gründen problematisch.

Da wäre zuerst die Art und Weise. Die Bank stellt die Kunden vor vollendete Tatsachen. Wer die Kündigung nicht hinnehmen will und beim Online-Formular „Abbrechen“ auswählt, dem wird gleich mit der Sperrung seiner Konten gedroht. Mit der Bank ins Gespräch zu kommen, gestaltet sich oftmals schwierig.

Wie jedes Unternehmen kann auch eine Bank ihre Strategie anpassen, doch sollte man sich der Verantwortung gegenüber Kunden und Angestellten bewusst sein. Denn ähnlich ratlos wie die vor die Tür gesetzten Kunden scheinen Mitarbeiter der Bank zu sein. In den vergangenen Jahren hat die ING in Luxemburg acht ihrer 17 Filialen geschlossen. Nun wird der Kundenbestand weiter reduziert. Weniger Kunden bedeutet im Umkehrschluss weniger Arbeitskräfte. Laut Gewerkschaft gibt es seit Monaten Gerüchte, konkrete Informationen fehlen aber. Die Kommunikationspolitik der Bank gegenüber Kunden und Mitarbeitern ist miserabel und verantwortungslos. Eine Anfrage des Tageblatt blieb unbeantwortet. Gegenüber RTL wurde lediglich erklärt, dass man am Standort Luxemburg festhalte und kommende Woche weitere Erklärungen geben würde. Wer seine Kunden und Arbeitnehmer respektiert, gibt die Erklärungen, bevor die Maßnahmen umgesetzt werden.

2022 hat die Bank noch 120 Millionen Euro Gewinn gemacht. Dass es da in der Öffentlichkeit an Verständnis für das aktuelle Vorgehen fehlt, ist gut nachvollziehbar. Umso mehr, wenn man sich den Kontext vor Augen führt. 2023 war wieder einmal ein Rekordjahr für die Banken in Luxemburg, mit einem Nettogewinn von rund 6,6 Milliarden Euro. Das in einer Zeit, in der die Armut ein immer größeres Thema wird, immer mehr Menschen Probleme haben, über die Runden zu kommen. Große Investitionen und damit verbundene Kredite sind für viele in weite Ferne gerückt.

Das Vorgehen der ING zeigt, wie weit die Banken sich von der durchschnittlichen Bevölkerung entfernt haben. Auch wenn die ING durch ihr Sponsoring des Night Marathon in Luxemburg ein menschennahes Bild vermitteln will. Der Konsumentenschutz ULC prangert regelmäßig an, dass die Banken ihre Rekordgewinne auf Kosten der Kunden machen. Zinserhöhungen werden gleich an den Kunden weitergegeben, bei Zinssenkungen lässt man sich Zeit. Zudem wird trotz eines Milliardenumsatzes weiter am Kundenservice gespart, so die Vorwürfe der ULC. Der Finanzplatz spielt zwar eine große Rolle für die luxemburgische Wirtschaft, seiner gesellschaftlichen Verantwortung wird er aber so nicht gerecht. Dem Image des Finanzplatzes, auf den Wirtschaft und Politik doch so großen Wert legen, hat die ING mit ihrem Vorgehen einen Bärendienst erwiesen.

RCZ
27. Mai 2024 - 13.39

Die Schere zwischen Arm und Reich wird von Experten Spezialisten und Juristen dieser Bank bis ins Detail geplant, jetzt fest zementiert!🧐🤑😱🫢🤐

Schultheis Ben
27. Mai 2024 - 11.42

Mär Lëtzebuerger ginn am Ausland alleguerten an d'Déppen mam Geld gehäit an als räich ugesinn. Um Facebook sinn eise Premier, den Här Junker an de Grand-Duc beméit fir eis a Sache Reichtum hier Tricken ze verroden déi eis et erlabe wärten mat hinne gläich ze zéien. Sie sëtzen domadder e Punkt vun der CSV hierem Wahlprogramm em. "Méi an der Täsch" war démols op de Plakaten ze liesen. Déi béiss Zongen déi demols gelästert hunn, sie géngen hier égen Täsche mengen, déi ginn elo eppes Besseren beléiert. Bei eis stinn d'Émere prëtt, d'Geld ka kommen. Et soll awer w.e.g. kén mer den Dag verdierwen mat dém destruktive Wuert FAKE.

JJ
27. Mai 2024 - 9.49

".. Nun ist eine Bank kein Wohlfahrtsverein,.." Bei der nächsten Bankenkrise,verursacht durch Gier, Gewinnsucht und überbezahlte Manager,daran denken. Der Kunde ist König.