Der Austausch zwischen Schülern und der „Conférence nationale des élèves du Luxembourg“ (CNEL) war in den vergangenen Jahren „konstruktiv“. Dennoch würden „immer dieselben Probleme“ bestehen bleiben. Mit diesen Worten leitete CNEL-Präsident Dany Semedo die Pressekonferenz zum Thema „Le lycée de demain“ am Montagnachmittag in der „Maison de la jeunesse“ in Luxemburg ein. Zusammen mit den beiden Vizepräsidenten Laly Chivard und Timothy O’Brien legte er seine Ansichten zur aktuellen Bildungspolitik dar.
Der neue Koalitionsvertrag habe ein paar Lösungsvorschläge für verschiedene Probleme an den Tag gelegt. Vieles davon würde die CNEL befürworten. Allerdings könnten manche Aspekte zusätzlich modernisiert werden. Einer davon: künstliche Intelligenz und Digitalisierung. Lehrer sollten die Schüler mit den Chancen und Risiken künstlicher Intelligenz vertraut machen, meinte Semedo. Das Thema Handyverbot in den Schulen befürworte die CNEL deshalb nicht. Anstatt Mobiltelefone komplett zu verbieten, sollte man eher die vielen „pädagogischen Zwecke“ von Handys beachten, so der CNEL-Präsident. „Wenn wir mit iPads arbeiten können, läuft das auf das Gleiche hinaus wie die Arbeit mit dem Handy“, ergänzte Vizepräsidentin Chivard.
Letztere bedauerte, dass auch das Thema mentale Gesundheit in den vergangenen Jahren nicht ausreichend Beachtung erhalten habe. Zudem sollten die Themen Mobbing, sexuelle Belästigung und Drogen präventiver in Schulen angegangen werden. Die CNEL arbeite diesbezüglich mit dem „Service psycho-social et d’accompagnement scolaires“ (SePAS) zusammen. In den vergangenen Jahren habe es zudem „ein paar Fälle“ gegeben, wo Schüler das Vertrauen an den SePAS verloren hätten. Es liege nun an den Schulpsychologen, „nicht nur in ihren Büros zu sitzen“, sondern Projekte mit Schülern zu organisieren, so Chivard.
Die Schulen hätten es ebenfalls verpasst, sich nachhaltiger aufzustellen, meinte Vizepräsident O’Brien. Dies gelte sowohl für die Installation von Solarzellen und Wasserspendern als auch für die Einführung eines Recycling-Systems. Außerdem sollten die Schulen die Nutzung von Secondhand-Büchern mehr fördern. In puncto Schultransport bestehe ebenfalls Verbesserungsbedarf, da „die Verbindungen nicht gut genug sind“. Ein paar bestehende Initiativen seien jedoch unterstützenswert, meinte O’Brien. Dies gelte vor allem für die „Veggie Mondays“ in den Schulkantinen.
Die CNEL
Die CNEL bezeichnet sich als „repräsentatives Organ“ für Sekundarschüler in Luxemburg. Sie setzt sich pro „Lycée“ aus zwei gewählten Vertretern der jeweiligen Schülerkomitees zusammen. Das Ziel der CNEL bestehe darin, als Sprachrohr gegenüber dem Bildungsministerium, der Zivilgesellschaft und anderen Schulpartnern zu fungieren und somit „die Interessen aller Schüler zu wahren“, heißt es in einer Pressemitteilung der Vereinigung.
Second-hand Lehrbücher waren schon in den 50er normal. Jedes Jahr Büchermarkt im Schulhof vom Atheneum. Ein Ereignis was gut besucht wurde.