ArbeitsministerDan Kersch rechnet mit Höhepunkt der Arbeitslosigkeit Ende Juli 

Arbeitsminister / Dan Kersch rechnet mit Höhepunkt der Arbeitslosigkeit Ende Juli 
Vizepremier und Arbeitsminister Dan Kersch Foto: SIP/Julien Warnand

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Arbeitsminister Dan Kersch (LSAP) rechnet damit, dass Ende Juli ein vorläufiger Höhepunkt der Arbeitslosigkeit wegen der Corona-Krise erreicht wird. Das sagt Kersch im Interview mit Radio 100,7. Seine Hoffnungen setzt der Minister unter anderem auf die große Tripartite. Außerdem sieht er keinen Grund dazu, den Koalitionsvertrag neu zu verhandeln.

„Ohne die Maßnahmen der Regierung würden wir heute nicht von einer höheren Arbeitslosenzahl, sondern von einem Tsunami der Arbeitslosigkeit sprechen“, sagt Arbeitsminister Dan Kersch am Donnerstagmorgen im Interview mit Radio 100,7. Er rechne damit, dass Ende Juli ein vorläufiger Höhepunkt der Arbeitslosenzahlen erreicht wird. Dies unter anderem dadurch bedingt, dass Betriebe, die bisher von der Teilzeitarbeit profitierten, bei der Rückkehr in den Normalbetrieb doch Mitarbeiter entlassen könnten und durch die Schulabsolventen, die nun in den Arbeitsmarkt drängen. 

Um die durch die Corona-Krise angespannte Situation auf dem Arbeitsmarkt zu lösen, müsse man unter anderem sehen, welche Maßnahmen bereits in der Vergangenheit effektiv waren. Außerdem baut Arbeitsminister Dan Kersch auf die Gespräche mit den Sozialpartnern. 

14.000 Betriebe hätten im April Teilzeitarbeit angemeldet. Im Juli liege die Zahl immerhin noch bei 6.000, was die Verwaltung weiterhin vor Herausforderungen stellt. Bis zum Ende des Jahres würde man noch mit dem administrativ vereinfachten System weiterfahren. Wie es danach aussehe, müsse man dann entscheiden, je nachdem wie es um die nationale Wirtschaft stehe. Arbeitsminister Kersch geht allerdings davon aus, dass weitere Maßnahmen einer „offensiveren Arbeitsmarktpolitik“ hinzukommen werden. Das koste Geld, sei aber in seinen Augen nötig.

Auch in der Krise sei kein Wundermittel entstanden, das man vorher noch nicht gekannt habe, aber „die Bereitschaft ist nun größer, gemeinsame Lösungen zu finden“, sagt Dan Kersch zum Sozialdialog. Dieser sei vor der Krise von einigen infrage gestellt worden. Oft habe man schon bei der Analyse der Situation keine Einigkeit gefunden. „Jetzt funktioniert es nur, wenn wir alle an einem Strang ziehen“, sagt Kersch. Es sei nun an allen, die gemeinsamen Interessen mit gemeinsamen Maßnahmen zu verteidigen. Er habe zwar schon seine Erwartungen an die Tripartite, aber konkreter wird der Arbeitsminister nicht. Es sei ein Fehler, Positionen und Erwartungen schon vorher in der breiten Öffentlichkeit zu diskutieren, das habe schon bei früheren Tripartiten zu Misserfolgen geführt.

Zum Thema Koalitionsvertrag beharrt Dan Kersch auf der gleichen Position, wie sie schon Premierminister Xavier Bettel mehrfach geäußert hat: Der Kern des Koalitionsprogramms bleibe bestehen, man müsse nur in neuen Gesprächen klären, welchen Prioritäten Vorgang gegeben werden muss und welche etwas weiter auf die lange Bank geschoben werden. Den Vertrag neu zu verhandeln, hält auch Kersch für unnötig. Man sei aber mit allen eingebundenen Parteien und Fraktionen im ständigen Kontakt. 

Aender
25. Juni 2020 - 20.52

Der Mann hat es erfasst, nur traut er sich nicht uns die ganze Wahrheit zu verraten.Denn, die wird sehr bitter sein. Ich zitiere; "Bis zum Ende des Jahres würde man noch mit dem administrativ vereinfachten System weiterfahren. Wie es danach aussehe, müsse man dann entscheiden, je nachdem wie es um die nationale Wirtschaft stehe."