BearbeitungszeitCorona-Krise hat „keine negativen Auswirkungen“ auf andere LNS-Analysen

Bearbeitungszeit / Corona-Krise hat „keine negativen Auswirkungen“ auf andere LNS-Analysen
Das Nationale Gesundheitslabor in Düdelingen übernimmt fast alle pathologischen Untersuchungen in Luxemburg  Symbolfoto: Editpress-Archiv/ulien Garroy

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Müssen Patienten in Luxemburg wegen der Corona-Krise auf dringend benötigte Laboranalysen warten?Nein, sagt Gesundheitsministerin Paulette Lenert. Die Gesundheitskrise habe keine Auswirkung auf die durchschnittliche Bearbeitungszeit der Analysen im Nationalen Gesundheitslabor. 

Die Coronakrise sorgt nicht für längere Wartezeiten für Resultate anderer Analysen des Laboratoire national de Santé (LNS) in Düdelingen. Das geht aus einer parlamentarischen Antwort von Gesundheitsministerin Paulette Lenert (LSAP) an die Grünen-Abgeordneten Josée Lorsché und Marc Hansen hervor. 

„Das Auftreten der Gesundheitskrise im Zusammenhang mit Covid-19 hat bisher keine negativen Auswirkungen auf die durchschnittliche Bearbeitungszeit der an das Nationale Gesundheitslabor gesendeten Analyseanfragen“, schreibt Lenert am Freitag. Dies betreffe sowohl Diagnosen der „anatomischen Pathologie“ – die Untersuchung von Organen und Geweben insbesondere in der Krebsdiagnostik– als auch Testergebnisse aus den Bereichen Genetik, medizinische Biologie oder Mikrobiologie. Insbesondere in der Mikrobiologie konnte die zuständige Abteilung „alle Aufgaben erfüllen, sei es die täglichen Covid-19-Testaktivitäten oder andere Arten von Analysen“, sagt Lenert.

Lorsché und Hansen erwähnen in ihrer parlamentarischen Anfrage, dass sie Einzelaussagen von Personen erhalten hätten, die offenbar mehrere Wochen auf ihre Ergebnisse warten mussten. „Häufig handelt es sich dabei um Personen, deren medizinische Behandlung von den Ergebnissen dieser Tests abhängt“, schreiben die beiden Grünen-Parlamentarier. „Eine Wartezeit von einem Monat kann bei Krebspatienten beispielsweise einen erheblichen Einfluss auf die Erfolgschancen einer Behandlung haben.“

Krebsdiagnostik hat Vorfahrt

Lenert antwortet darauf, dass auf dem Gebiet der „anatomischen Pathologie“ – also der Krebsdiagnostik – jede Anfrage auf den ersten Blick als Notfall behandelt werde. Erst, wenn ein Ergebnis vorliegt, werden die Fälle priorisiert, sagt Lenert. Bei genetischen Tests würden pränatale Diagnosen in der Schwangerschaft sowie Tumor-Analysen mit Vorrang eingestuft. Gleiches gelte bei Neugebornenen-Screenings, Diagnosen von Stoffwechselkrankheiten, akuten Vergiftungen sowie Arzneimitteltests. 

Lenert weist darauf hin, dass in Luxemburg keine andere öffentliche oder private Einrichtung dazu befugt ist, pathologische Untersuchungen zu machen und diese seit Oktober 2018 auch nicht mehr an Subunternehmer ausgelagert werden. Ausnahmen gelten nur für „sehr außergewöhnliche Fälle“ wie Autopsien beim Verdacht auf eine Cruetzfeldt-Jakob-Erkrankung. Innerhalb des LNS übernimmt das Centre national de pathologie (NCP) die pathologischen Analysen. Laut Lenert bekommt das NCP pro Monat durchschnittlich 5.000 Aufträge.

Was die Bearbeitungszeiten angeht, weist Lenert darauf hin, dass die NCP-Pathologen ASC-Pathologen sowohl für Ärzte als auch für die betroffenen Patienten „immer leicht erreichbar sind“. Diese Kontaktaufnahme könne telefonisch, per E-Mail oder durch eine Terminvereinbarung auch in Düdelingen selbst erfolgen.

Die Gesundheitsministerin erinnert jedoch daran, dass bestimmte, sehr komplizierter Diagnosen längere Wartezeiten erforderten. Zudem sei das Fehlen eines gemeinsamen medizinischen IT-Systems in Luxemburg ein zusätzliches Hindernis für die Behandlung von Fällen und die Übermittlung von Diagnosen. Die Pathologen hätten deshalb keinen direkten Zugang zu den radiologischen, klinischen, chirurgischen oder Laboranalysedaten, die für eine Diagnose erforderlich sein könnten – das zwingt sie dazu, viele Diagnoseberichte per E-Mail zu versenden.