Busspuren in beide Richtungen: „Nordstad“-Achse wird zur „multimodalen“ Straße ausgebaut

Busspuren in beide Richtungen: „Nordstad“-Achse wird zur „multimodalen“ Straße ausgebaut
Busse sollen es in Zukunft zwischen Ettelbrück und Diekirch leichter haben Foto: Editpress

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Die Hauptverbindungsstraße zwischen Diekirch und Ettelbrück wird zur multimodalen Verkehrsachse umgebaut. Vergangene Woche gab der Gemeinderat von Erpeldingen an der Sauer grünes Licht für das verkehrsplanerisch wichtige Großprojekt. Schon im Herbst dieses Jahres soll mit den Bauarbeiten begonnen werden.

Sie gilt als wichtige Verbindung und gleichzeitig Lebensader für die gesamte „Nordstad“-Region. Die Rede ist von der Straße zwischen Diekirch und Ettelbrück. Laut strategischer Umweltprüfung im Rahmen des PAG nutzen durchschnittlich 20.000 Fahrzeuge täglich die Hauptverkehrsachse, die sich größtenteils in der Gemarkung der Gemeinde Erpeldingen/Sauer befindet.

Busspuren in beide Richtungen

Wie Bürgermeister Claude Gleis erläuterte, soll nun im kommenden Herbst ein 1.765 Meter langes erstes Teilstück der Verbindung zur multimodalen Verkehrsachse umgebaut werden. Vorgesehen ist, zwischen dem Kreisverkehr Erpeldingen und dem Übergang „Walebroch“ (in Höhe Schnellrestaurant McDonalds) Busspuren in beiden Richtungen zu schaffen. Es handele sich hierbei um die erste Phase von insgesamt fünf Ausbaustufen. Später einmal soll der gesamte multimodale Korridor vom Ettelbrücker Bahnhof bis zum Diekircher Schulcampus in der rue Joseph Merten verlaufen.

Der verfügbare Straßenraum in Ingeldorf zwischen der Eisenbahnstrecke und der Bebauung in seiner Breite von insgesamt 17,75 Metern soll wie folgt aufgeteilt werden: Links und rechts ein je 3,25 Meter breiter Buskorridor, in der Mitte zwei jeweils 3,50 Meter breite Fahrbahnen für den Autoverkehr in beiden Richtungen sowie entlang der Wohnhäuser, Tankstellen und Einkaufszentren ein 3,50 Meter breiter Fahrrad- und Fußgängerweg. Außerdem sollen die vier Bushaltestellen sicherheitstechnisch angepasst werden und zwei Fußgängerübergänge sollen zudem Verkehrsampeln erhalten.

Arbeiten sollen 300 Tage dauern

Die Arbeiten werden im Auftrag der Straßenbauverwaltung durchgeführt. Als Kostenpunkt sind rund sechs Millionen Euro für das 1.765 Meter lange Teilstück veranschlagt worden. Die Gemeinde Erpeldingen beteiligt sich mit 318.600 Euro daran, um eine 50 Jahre alte Wasserleitung zu erneuern. Als Bauzeit sind 300 Werktage vorgesehen, wobei in zwei Schichten von 6 bis 22 Uhr gearbeitet werden soll. Bis auf wenige kurze Ausnahmen soll es auch zu keinen vollständigen Straßensperrungen wegen der Bauarbeiten kommen. Das Projekt wurde einstimmig vom Erpeldinger Gemeinderat angenommen. Jedoch wurde dabei erneut generell Kritik an der Eisenbahnlinie Diekirch-Ettelbrück geäußert. In der Vergangenheit hatte die Kommune mehrmals für einen Abbau der Linie plädiert, musste sich schließlich dennoch mit dem Verbleib abfinden.

Als Grund wurde angeführt, ohne einen Abbau könne die zentrale Verkehrsachse nicht grundsätzlich neugeordnet werden. Auch verhindere die Eisenbahnstrecke ein Zusammenwachsen der beiden Ortsteile von Ingeldorf. In dem Zusammenhang betonte Bürgermeister Gleis, wie wichtig nun der Umbau zur multimodalen Verkehrsachse sei, besonders im Hinblick auf die zukünftige Entwicklung der Gemeinde Erpeldingen/Sauer sowie der gesamten „Nordstad“-Region.

Olivier Halmes