„Das soziokulturelle Radio 100.7 ist und muss ein unabhängiges öffentlich-rechtliches Radio bleiben.“ So lautet die Forderung der bei change.org formulierten Petition. Eine ähnliche Eingabe mit dem Titel „Déi journalistesch, finanziell a strukturell Onofhängegkeet vum Radio 100,7 garantéiren!“ liegt der Chamber vor und befindet sich zurzeit in der Zulässigkeitsprüfung.
„Als ehemalige Journalistin bin ich besorgt über das Auftauchen kapitalistischer Reflexe bei einem öffentlichen Radiosender“, erklärt Fatima Rougi, die Verfasserin der Petition bei change.org. „Ein öffentlicher Rundfunksender dient dem Gemeinwohl und muss daher zu 100 Prozent in öffentlicher Hand bleiben. Er muss seine Arbeit ohne jene Zwänge verrichten können, denen ein privates Unternehmen unterliegt.“
Zum Zeitpunkt, als dieser Artikel verfasst wurde, war die Petition seit 24 Stunden online und hatte 221 Unterstützer. Radio 100,7 war in den letzten Wochen wegen unterschiedlichen Problemen ins Zentrum der medialen Aufmerksamkeit gerückt. Unter anderem ist die derzeitige Verwaltungsstruktur mit Blick auf dein Einfluss der Regierung umstritten: Diesen Umstand hatte die EBU, die Europäische Union öffentlich-rechtlicher Sender, bereits 2018 kritisiert. Dem aktuellen Direktor Marc Gerges, der im Juli 2018 seinen Posten angetreten hat, wird außerdem vorgeworfen, sich über die Autonomie der Redaktion hinwegzusetzen und kritische Berichterstattung zu behindern. Er hat zu den Vorwürfen in einem Interview mit dem Tageblatt Stellung bezogen.
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