EschBudgetvorstellung 2021: Kultur und ein autonomer Shuttlebus in der Alzettestraße

Esch / Budgetvorstellung 2021: Kultur und ein autonomer Shuttlebus in der Alzettestraße
Esch2022 wirft seine Schatten voraus, was sich auch im Budget widerspiegelt Foto: Editpress/Julien Garroy

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Mit den Konsequenzen der Corona-Krise muss auch Esch klarkommen. Bei der Vorstellung des Haushaltsentwurfs für 2021 im Gemeinderat blickte Bürgermeister Georges Mischo (CSV) dennoch optimistisch in die Zukunft. Das Kulturjahr wirft jedenfalls seine Schatten voraus, was sich im Budget des kommenden Jahres widerspiegelt.

2020 ist beileibe kein Jahr wie alle anderen, sagte Bürgermeister Georges Mischo in der Einleitung zur knapp einstündigen Budgetvorstellung für 2021. Die Corona-Pandemie wird sich dabei nicht nur auf 2021, sondern auch auf die Jahre darauf auswirken. Für das Budget im nächsten Jahr heißt es konkret, dass u.a. rund 20 Millionen Euro an Zuschüssen vom Staat fehlen. Was die Investitionen bremst.

Hinzu kommen die direkten Folgen von Pandemie und Lockdown für die Gemeinde. So rechnete Mischo vor, dass in diesem Jahr z.B. allein 900.000 Euro Einnahmen aus Parkgebühren fehlen und 300.000 Euro weniger Geld durch Strafzettel eingenommen wurden. Dazu kämen die zusätzlichen Ausgaben zur Unterstützung der Geschäftswelt, der Vereine oder andere Beihilfen. Zwar hatte man auch weniger Kosten, was allerdings in keinem Verhältnis zu den Ausfällen stünde. Dass das korrigierte Budget für 2020 trotz 8,65 Prozent weniger Einnahmen einen Überschuss von 72,46 Millionen Euro aufweisen kann, ist den Boni der Konten von 2019 geschuldet (+134,15 Mio.).  

Trotzdem sei der Budgetentwurf für 2021 kein „Austeritätsbudget“, sondern ein „finanziell verantwortungsvolles Budget“, sagte Mischo. Eine Reihe von geplanten Investitionen musste der schwarz-grün-blaue Schöffenrat erst einmal verschieben, um den fehlenden 20 Millionen Euro Rechnung zu tragen. Und dennoch plant die Gemeinde ein Darlehen von 24 Millionen, um den Haushalt im Gleichgewicht zu halten. Damit betrügen die Gesamtschulden Eschs 59,3 Millionen Euro.      

Verschobene Projekte

Unter den Projekten, die erst einmal auf Eis gelegt wurden, sind die geplanten drei neuen Baumhäuser auf dem Galgenberg, die neue Rutsche und die Renovierung des Wellnessbereichs im Schwimmbad, der Clair-Chêne-Wald, die neuen Chalets in Insenborn, die „Groussgaass-Schoul“, diverse Straßenarbeiten im Viertel „Uecht“ und die Erneuerung des Gemeinde-Fuhrparks. Insgesamt werden durch Projekte, die 2021 nicht realisiert werden, 65 Millionen Euro eingespart.

Bürgermeister Georges Mischo
Bürgermeister Georges Mischo Archivbild: Editpress/Julien Garroy 

Investiert wird 2021 wenig überraschend in die Kultur. Esch2022 steht vor der Tür, weshalb das Kulturbudget von 8,38 Millionen Euro (2020) auf 17,78 Millionen (2021) steigen wird. Wichtigster Posten ist die Schaffung der Asbl. „frEsch“ im Frühjahr. „frEsch“ wird u.a. die neuen Kultureinrichtungen „Konschthaus“, „Bridderhaus“ und „Bâtiment IV“ unter seine Fittiche nehmen. Des Weiteren wurden eine Reihe von Beihilfen im Kulturbereich erhöht. Für Esch2022 stehen im kommenden Jahr Zuschüsse von 4,07 Millionen Euro im Budget, da 2019 beschlossen wurde, die ursprünglich auf drei Jahre aufgeteilte Konvention in zwei Jahren auszubezahlen. Was bedeutet, dass dieser Posten 2022 wieder auf null zurückfällt. Genau wie das Gesamtbudget für die Kultur 2022 wieder auf das Niveau von 2020 zurückgehen soll.

In Sachen Schulinfrastruktur gehen die Arbeiten in „Wobrécken“ weiter, wobei die Schule nicht wie ursprünglich geplant zur „Rentrée“ 2022 fertig werden wird. Die Ausschreibung für die Renovierung der Brouch-Schule wird demnächst gestartet, wobei noch keine Lösung für die Verpflanzung der alten Bäume gefunden wurde. 

Im Sport steht neben dem Bau der neuen Sporthalle in Lallingen die Erneuerung der Gegentribüne auf der „Escher Grenz“ im Mittelpunkt. Letztere ist im Budget mit 1,65 Millionen Euro chiffriert. „Aus Platzgründen und nach Abschätzung des Bedarfs“ optiere man weiter für unüberdachte „Gradins“, so Mischo. Beim CIPA sollen altersgerechte Fitnessgeräte aufgestellt werden, neben dem „Pumptrack“ in Lankelz könnte ein weiterer großer Fahrradpark in der „Hiel“ entstehen. Zumindest soll eine Machbarkeitsstudie in die Wege geleitet werden. In das Ressort Mobilität fällt die Ausschilderung für Esch2022. Genau wie auch die Beschilderung der Radwege. Im Budget vorgesehen sind weitere Maßnahmen zur Verbesserung des Radwegenetzes. Und auch der Ausbau der Vël’Ok-Flotte.  

Unbemannter Shuttlebus

Ein autonomer, elektrischer Shuttlebus in der Alzettestraße soll derweil zur Wiederbelebung des Stadtkerns beitragen. Er soll Menschen mit Behinderungen oder Gehschwierigkeiten ab Herbst 2021 den Besuch in der Einkaufsstraße erleichtern. Auch wird das Parkplatz-Bezahlsystem „Op’n’go“ im kommenden Jahr eingeführt. Und die alten öffentlichen Toiletten am Rathaus werden endlich renoviert.     

„Wir sind als Schöffenrat überzeugt, dass wir in Anbetracht der aktuellen Situation die richtigen Prioritäten definiert haben, um Esch nachhaltiger, attraktiver und lebenswerter zu machen. Wir schauen der Zukunft und der Entwicklung von Esch mit großem Optimismus entgegen“, schloss Georges Mischo nach rund einer Stunde die Haushaltsvorstellung für 2021 ab. Ob die Gemeinderatsmitglieder das auch so sehen, wird sich in gut einer Woche zeigen, wenn am 11. Dezember die Budgetdebatten auf dem Programm stehen.     

Budget-Eckdaten

2020 (Budget rectifié):
Ordinaire: 194,89 Mio. Einnahmen / 171,99 Mio. Ausgaben (+22,90 Mio.)
Extraordinaire: 22,40 Mio. Einnahmen / 106,99 Mio. Ausgaben (-84,59 Mio.)
Zum ordentlichen Budget kommt der Überschuss aus dem Jahr 2019 (134,15 Mio.) hinzu, sodass 2020 ein Restüberschuss von 72,46 Mio. bleibt.

2021 (Budget prévisionnel)
Ordinaire: 200,20 Mio. Einnahmen / 190,71 Mio. Ausgaben (+9,49 Mio.)
Extraordinaire: 50,57 Mio. Einnahmen (darunter ein Kredit über 24 Mio.) / 131,53 Mio. Ausgaben (-80,95 Mio.)
Zum ordentlichen Budget kommt der Überschuss aus dem Jahr 2020 (72,46 Mio.) hinzu, sodass 2021 ein Restüberschuss von 0,99 Mio. bleibt. Die Gesamtschulden der Stadt Esch belaufen sich dann auf 59,3 Mio. Euro.

 Grafik: Ville d’Esch

B.G.
3. Dezember 2020 - 18.37

Die momentan exklusiv in Esch / Uelzecht das Zepter schwingende Stadtherren waren von Anfang an gegen E22 ,gegen den Kauf des maroden Ariston und gegen viele andere Erbstücke ihrer „ geschassten „ tzozialstischen Vorgänger Sie hatten ja ihren Mitbürger hoch und heilig versprochen ALLES BESSER als diese zu machen. Die Neugeburt der Minettemetrole war garantiert ! Nichts haben sie besser gemacht, und nur kostspielige überflüssige Zwitterlösungen fertig gebracht . ,Die immer grösser werdende Anzahl von leeren Verkaufsläden in „Potemkinsche „ Ausstellungsräume zu verwandeln ist inzwischen zur Normalitãt geworden. Esch22 wird jetzt realiseer , der Ariston ist gekauft und wird , Samstags inbegriffen total von einem Kino in ein KINDERTHEATER umgebaut, Die Alzettestrasse wieder motorisiert usw.usw.usw....... Die Geschäftswelt nach Belval exportiert, neue Wohnviertel für Unbekannte gebaut. Alte vulnerable Mitbürger durch Autobarrieren isolirt respektiv erfrieren gelassen. Von Hôtels und sicheren Strassen und Gassen ganz zu schweigen.... Ein dreifaches Hurrah auf die Escher Zukunft und Gotti mit uns !

Micha
3. Dezember 2020 - 14.00

Traurig: In Esch ist "Kultur" wichtiger als die Ausbildung der Kinder

Baerchen
3. Dezember 2020 - 11.38

Traureg Traureg Mischo Kultur virum FuhrPark vun de Staat ESCH Haaptsach Gefiere fallen gleich auser neen ???