AgrikulturBiolandwirte fordern mehr Engagement für ihre Alternativen

Agrikultur / Biolandwirte fordern mehr Engagement für ihre Alternativen
 Foto: Editpress/Didier Sylvestre

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Die „Vereenegung Biolandwirtschaft Lëtzebuerg Asbl“ nimmt die aktuellen Bauernproteste zum Anlass, darauf hinzuweisen, dass eine biologische Landwirtschaft große Chancen bietet.

Angesichts der Proteste der Landwirte, die ihren Unmut gegenüber dem derzeitigen System zeigen, appelliert die „Vereenegung fir Biolandwirtschaft Lëtzebuerg“ an Politik, Landwirte und Gesellschaft, in den Umwandlungsprozess der Landwirtschaft einzugreifen, um die Lebensmittelversorgung zukünftig umweltverträglicher und resilienter zu gestalten. Biolandwirtschaft sei ein Weg in diese Richtung, der aber leider im öffentlichen Diskurs nicht beachtet werde, schreibt die Vereinigung in einer Pressemitteilung.

Bei Großunternehmen aus den Bereichen Landwirtschaft, Lebensmittelwirtschaft und Handel orientiere sich der Betriebsgewinn längst nicht mehr an ethischen Grundsätzen. „Dieselben Unternehmen dirigieren die Politik, die Gesellschaft und die Landwirtschaft. Landwirte sollen preiswerte Lebensmittel produzieren, wofür sie von der Gesellschaft über EU-Subventionen entschädigt werden“, so die Vereinigung. In Anbetracht der vielfältigen Krisen, denen wir heute gegenüberstünden und die unsere Lebensgrundlagen bedrohten, steige der Anspruch an die Landwirtschaft – und damit der Druck auf die Landwirte. Wenn die Landwirte sich nun gegen diesen Druck wehren, dann sei das legitim.

Falls aber nun verlangt würde, Maßnahmen zum Schutz der natürlichen Ressourcen zurückzubauen, dann säge die Landwirtschaft an dem Ast, auf dem sie sitze.

Nachahmenswerte Alternativen biete die Biolandwirtschaft, wie z.B. eine flächengebundene Tierhaltung, die garantiere, dass nur so viele Tiere gehalten werden, wie ein Betrieb von sich aus ernähren könne. Der Verzicht auf chemische Pflanzenschutz- und Düngemittel würde verhindern, dass Giftstoffe in die Naturkreisläufe gelangen, derweil der Verzicht auf Gentechnik die Artenvielfalt erhalte und so auch die Abhängigkeit der Bauern verringere.

Darüber hinaus gebe es bereits seit 1991 eine EU-Bio-Verordnung, wodurch alle Biolebensmittel auf allen Stufen von der Rohstoffgewinnung bis zum Verkauf an den Verbraucher kontrolliert würden.

Etwas mehr als die Hälfte der Landesfläche ist in Luxemburg der Landwirtschaft vorbehalten, das sind rund 132.000 Hektar. Lediglich 6,94 Prozent dieser Fläche (das sind 9.160 Hektar) waren bis zum Juli 2023 biologisch bewirtschaftet. Dies geht aus einer Antwort auf eine entsprechende parlamentarische Frage vom August des gleichen Jahres hervor. Die vorige Regierung hatte sich vorgenommen, dass bis 2025 der Anteil bei zwanzig Prozent liegt.