Bike Repair: Es muss nicht immer Business sein  

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Von Christiane Wagner 

An den großen Erfolg des „Bike Repair Café“ der vergangenen Saison will das „Escher Kafé“ in diesem Jahr anknüpfen. Gleich achtmal wird sich die weitläufige Terrasse oder bei schlechtem Wetter die Kegelbahn in Reparaturwerkstätten für Fahrräder verwandeln.

„Heute findet das ‚Bike Repair Café‘ drinnen statt“, begrüßt uns die Wirtin des „Escher Kafé“ Sonja mit einem freundlichen Lächeln. „Wenn das erste Atelier dieses Jahres auch unter dem Motto ‚Das Fahrrad für den Frühling fit machen‘ steht, so spielt das Wetter leider nicht mit“, fügt Kay Fuhrbach hinzu. Er ist der Mann hinter der Idee. Trotz vieler anfänglicher Schwierigkeiten hat er es fertiggebracht, das einzige „Bike Repair Café“ auf regelmäßiger Basis in Luxemburg, genauer gesagt in Esch, zu etablieren.

Was ein „Bike Repair Atelier“ eigentlich sei, fragen wir den Fahrradliebhaber. Er führe kleine Reparaturen aus und nehme leichte Einstellungen vor. Auch berate er interessierte Fahrradfreunde und verrate ihnen, wie man seinen Drahtesel am besten instand halten kann. Der Fahrradbesitzer könne zum Beispiel ein zur Reparatur notwendiges Ersatzstück mit ins „Kafé“ bringen, das dann an Ort und Stelle verarbeitet wird. Alle diese Dienstleistungen seien umsonst.

„Mir geht es nicht ums Geld. Mir ist die Förderung des Fahrrads als Fortbewegungsmittel wichtig. Ich möchte ein klein wenig dazu beitragen, der Fahrradkultur in Esch zu neuem Aufschwung zu verhelfen. Ich bin einfach ein Idealist, der sein autodidaktisches Können in den Dienst anderer Fahrradfreunde stellt.“ Oft seien Fahrradbesitzer bei kleinen Problemen mit ihrem Rad überfordert, würden sich aber scheuen, in ein spezialisiertes Geschäft zu gehen. Und so käme es, dass viele Räder auf Nimmerwiedersehen im Keller verschwänden.

„Wir waren begeistert“

„Beim ‚Escher Kafé‘ fallen viele Hemmschwellen weg“, lässt Wirtin Sonja ihre Erfahrung einfließen. „Als Kay uns seine Idee vorstellte, waren wir begeistert. Sie passte nahtlos in unser Konzept, immer wieder etwas Neues und Besonderes zu bieten. Die Chemie zwischen Kay, mir und Salomé, meiner Mitbesitzerin, stimmte. Und der Erfolg gibt uns recht.“ Kays inzwischen recht zahlreiche Kundschaft besteht hauptsächlich aus Fahrradlaien.

Doch was der Fahrradmechaniker über alles schätzt, ist das Gespräch mit dem Kunden. „Ich bin ein totaler Radfan und freue mich, wenn ich mit meinem Gegenüber auf einer Wellenlänge bin. Wenn das Rad für ihn mehr ist als ein bloßes Statussymbol oder Modeobjekt, dann ist er bei mir an der richtigen Adresse.“ Doch nicht nur der normale Drahtesel weckt Kays Fahrradinstinkt, nein auch Rennrädern widmet er sich gerne. Bevor er als Fahrradkurier sein Geld verdiente, hatte er nämlich den obligaten Abstecher in die Rennszene gemacht.

„Wir werden öfter vorbeischauen“

Inzwischen hat Kay seine mobile Werkstatt aufgerichtet. Ein erster Kunde schiebt sein Rad auf die Kegelbahn. Es ist Mike, ein Kunde der ersten Stunde. Wir fragen ihn, was er denn besonders am „Bike Repair Café“ schätze. „Hier werde ich gut und ehrlich bedient. Kays Ratschläge sind praxisbezogen und echt hilfreich. Die lockere Atmosphäre im Café, die tollen Gespräche mit Kay, was will der Fahrradfreund mehr.“ Ein junges Paar gesellt sich hinzu. „Das ist ja genau das, was wir gesucht haben. Unsere Räder sind relativ neu und deshalb möchten wir sie von Anfang an richtig warten. Hier haben wir sehr viel Praktisches gelernt und wir werden sicher noch des Öfteren vorbeischauen.“

Neben den monatlichen „Bike Repair Cafés“ wird in dieser Saison auch wieder ein Frauenworkshop stattfinden. Als Hilfe zur Selbsthilfe betrachtet Kay viele seiner Aktivitäten an diesem Nachmittag. Bremsen und Schalter einstellen waren die meistgefragten Dienstleistungen.

So mancher, der Kays Erläuterungen zugehört und ihm über die Schulter geschaut hat, wird dies möglicherweise irgendwann einmal selbst machen können. Mangel an Zulauf fürchtet Kay jedoch nicht. „Es ist kein Business, was hier abläuft. Es würde mich freuen, wenn ein bisschen meiner Begeisterung auf andere Fahrradbesitzer überspringen würde. Und wenn meine Philosophie, das Fahrrad als Fortbewegungsmittel im Alltag nur ein klein wenig populärer zu machen, greifen würde, wäre schon viel erreicht.“

„Bike Repair Café“ mit Kay Fuhrbach
monatlich im „Escher Kafé“
55, rue Clair-Chêne
4061 Esch/Alzette
Tel.: 24 55 97 10

Olaf Steiner
20. März 2021 - 23.17

Das ist richtig!

Kay Fuhrbach
21. März 2018 - 12.20

Ich BIN ein Schmuddelkind.

Kay Fuhrbach
21. März 2018 - 12.18

Merci.

Aender
20. März 2018 - 2.30

Zu eiser Zeit hunn mär keen Bikerepaire gebraucht, well mär haten jo nach Kollegen, die selwer och gebastelt hunn, nett wie Haut just nach mam Smartphone spillen. Wie huett den Zille gesoot: " Die Schmuddelkinder "

Robert Polfer
19. März 2018 - 18.16

saugud emol nei gud Ideen