Esch„Auszéibréck“ muss saniert werden: Neuer Standort für Verkehrsgarten gesucht

Esch / „Auszéibréck“ muss saniert werden: Neuer Standort für Verkehrsgarten gesucht
Der Viadukt ist das Wahrzeichen des Escher Viertels Foto: Editpress/Alain Rischard

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Seit 1911 ist sie so etwas wie das Wahrzeichen im Escher Clair-Chêne. Doch die „Auszéibréck“ von ArcelorMittal hat schon bessere Tage erlebt. Sie ist stark sanierungsbedürftig, was Auswirkungen auf die Aktivitäten unterhalb des Viadukts hat. Vor allem auf den Verkehrsgarten. 

Über 100 Jahre schon wenden die Güterzüge des Stahlwerks im Clair-Chêne-Viertel. Der Viadukt neben dem Park gehört hier zum Stadtbild, das gegenüberliegende Café ist nach ihm benannt. Anfang 2019 aber stellte die Gemeinde fest, dass der Beton der Konstruktion bröckelt. Frost und Regen haben die Konstruktion im Laufe der Jahre angegriffen. Risse an der Oberfläche sind zu erkennen, regelmäßig fallen kleinere Stücke Beton zu Boden. Konsequenz: Die Infrastrukturen unterhalb der Brücke mussten geschlossen werden. Das betrifft in erster Linie die Escher Schulkinder, die seitdem nicht mehr im Verkehrsgarten geschult werden können. 

„Dass unsere Kinder nicht richtig Fahrrad fahren können, ist etwas, was uns große Sorgen macht“, sagt Bürgermeister Georges Mischo (CSV). Denn neben der Verkehrserziehung wurde unter dem Viadukt auch gleichzeitig das Einmaleins des Fahrradfahrens vermittelt. „ArcelorMittal will da kein Risiko eingehen, was wir natürlich absolut verstehen“, fügt Mischo an. Der Stahlproduzent bestätigte dem Tageblatt, dass momentan ein Expertenbüro mit der genauen Analyse der Schäden beschäftigt ist. Der Bericht werde zeigen, welche Lösungen es geben wird, um dem Steinschlag unterhalb der Brücke ein Ende zu bereiten, heißt es von ArcelorMittal. Jedenfalls wurde die Gemeinde Ende August dementsprechend informiert.  

Demnach könnte es noch eine ganze Weile dauern, ehe die Ausziehbrücke saniert ist. Eine Zwischenlösung scheint es nicht zu geben. „Wir haben mit einer Firma nach einer Lösung mit einer Netzkonstruktion gefahndet und hätten uns an den Kosten des Netzes auch zu 50% beteiligt. Aber die Studien haben ergeben, dass zu viel am Viadukt zu reparieren ist, sodass wir auf den Weg gehen müssen, im nächsten Frühjahr einen neuen Verkehrsgarten zu bekommen“, sagt Georges Mischo. Ein bis zwei Ersatzorte seien dafür von ArcelorMittal angeboten worden, so der Bürgermeister. Jedenfalls zeige sich der Stahlproduzent in der Sache „sehr kooperativ“. 

Bis dahin ist die freiliegende Fläche unterhalb der Brücke abgesperrt, zudem wird momentan der Bürgersteig in der rue Clair-Chêne erneuert. Keinen Einfluss hat das momentan auf die Rettungsdienste, die den Standort genau wie der Skulpturverein benutzten. Die Hobby-Bildhauer des „Atelier de sculpture Clair-Chêne“ fanden in den in der Bogenkonstruktion des Viadukts integrierten Räumlichkeiten nach jahrelangem Umherziehen in der Gemeinde Ende 2018 endlich eine feste Bleibe. Ob sie im Falle einer Grundsanierung weiter ihrem Hobby an dieser Stelle nachgehen können, bleibt abzuwarten.