Sorge vor OmikronAuch in Portugal werden die Regeln wieder strenger

Sorge vor Omikron / Auch in Portugal werden die Regeln wieder strenger
Menschen mit Mund-Nasen-Bedeckung gehen durch die Innenstadt von Lissabon: „Die Pandemie ist leider noch nicht zu Ende“, sagt Premier Costa Foto: dpa/AP/Ana Brigida

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Portugal ist alarmiert und ruft erneut den Notstand aus. Der Grund heißt Omikron. Nicht nur die Einreiseregeln werden verschärft.

Wochenlang hatte das Ferienland Portugal gehofft, dass es von der neuen Corona-Welle verschont bleibt. Schließlich sind 88 Prozent der Portugiesen durchgeimpft, so viele wie in keinem anderen europäischen Land. Doch der Wunsch ging nicht in Erfüllung. Die Infektionskurve stieg im November erheblich an, sodass die portugiesische Regierung nun wieder den nationalen Notstand ausrief und die Corona-Regeln drastisch verschärfte.

Vor allem in den Urlauberhochburgen gehen die Corona-Zahlen bedenklich nach oben. An der Algarve-Atlantikküste stieg die 7-Tage-Inzidenz auf inzwischen 330 Fälle pro 100.000 Einwohner. In der vielbesuchten Hauptstadt Lissabon auf 210 und im Inselparadies Madeira auf 190. Die landesweite wöchentliche Fallhäufigkeit pro 100.000 Bewohner kletterte inzwischen auf 170.

Ausbruch bei Fußballverein

Zudem macht die Virusvariante Omikron Sorgen. Beim Erstliga-Fußballverein Belenenses SAD, der seine Heimat in Lissabon hat, wurden gleich 13 Fälle unter Spielern und technischem Personal entdeckt. Laut den portugiesischen Behörden wurde die Omikron-Variante möglicherweise durch den südafrikanischen Belenenses-Kicker Cafú Phete eingeschleppt. Phete war vor Kurzem aus seiner Heimat zurückgekehrt, wo er für die südafrikanische Nationalelf im Einsatz war.

Die Verschärfung der Corona-Normen bekommen nun auch die Touristen zu spüren, die nach Portugal einreisen wollen. Vom 1. Dezember an reicht ein Impfnachweis oder digitales Covid-Zertifikat nicht mehr zum Grenzübertritt aus. Sondern alle Besucher, also Geimpfte, Genesene und Nichtgeimpfte, müssen einen frischen negativen PCR- oder Antigen-Test vorweisen. Selbsttests werden nicht anerkannt.

Zudem wird für Hotels und andere touristische Unterkünfte sowie für die Gastronomie die 3G-Regel eingeführt. Das bedeutet, dass Urlauber bei jedem Einchecken in eine Herberge oder beim Besuch eines Restaurants oder einer Bar ihren Covid-Pass oder einen gültigen Test vorweisen müssen.

Virus-Welle durch Touristen?

„Wir müssen uns darüber bewusst sein, dass wir uns in eine Phase des wachsenden Risikos hineinbewegen“, warnte Regierungschef António Costa die Bevölkerung. Risikofaktoren gebe es gleich mehrere: der bevorstehende Winter, ebenso die Weihnachtszeit mit vielen sozialen Treffen in der Familie und im Freundeskreis. Aber auch die äußerst heftige Virus-Welle in vielen nördlich liegenden europäischen Ländern könne Portugal mitreißen, da Corona unter Umständen auch mit den Urlaubern wieder verstärkt ins Land kommt.

Portugal sei zwar eines der Länder mit der höchsten Impfquote der Welt, sagte Costa. Und das helfe nun, die Zahl der schweren Erkrankungen und der Todesfälle erheblich zu reduzieren. „Aber die Pandemie ist leider noch nicht zu Ende.“ Deswegen läuft nun in Portugal gleichfalls eine Kampagne zur Impfauffrischung.

Costa erinnerte die Portugiesen an die dramatische Situation nach dem letzten Jahreswechsel, als die Corona-Zahlen buchstäblich explodierten und die Krankenhäuser vor dem Kollaps standen. Damals mussten andere europäische Länder Portugal zu Hilfe kommen. So schickte zum Beispiel Luxemburg Ärzte und Pfleger nach Portugal. „Diese Szenen“, sagte Costa, „dürfen sich nicht wiederholen.“

Bock Emmool
30. November 2021 - 22.13

........auch in Hinterindien und der Insel Domenlk !