Auch die Natur hat Durst – So bewässern die Luxemburger Profis

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Trotz einer kurzen Unterbrechung durch Regenschauer am vergangenen Mittwoch geht es mit dem Hochsommer und der Hitzewelle weiter. Das Tageblatt ist der Frage auf den Grund gegangen, wie eine so große Kommune wie Esch ihre Grünanlagen bewässert und welche Tipps die Gärtner der Gemeinde für die Menschen zu Hause und ihre Privatgärten haben.

Von Julie Riva

Das heiße Wetter belastet nicht nur Menschen und Tiere. Auch der Rest der Natur leidet unter der Trockenheit. Für die Grünanlagen der Gemeinde sind 86 Leute eingestellt, die sich in fünf Bereiche aufteilen.

Laut Lucien Dilk, dem Verantwortlichen der „Espaces verts“ der Gemeinde, fahren mittlerweile 50 Leute täglich raus, um die Pflanzen zu gießen. Da es kein Unkraut zu beseitigen und keinen Rasen zu mähen gibt, können mehr Arbeiter zum Bewässern eingesetzt werden. „Wir machen eigentlich nicht viel anders als sonst. Wir haben unsere Strategie lediglich intensiviert. Wir haben unseren Fuhrpark und unsere Teams vergrößert“, so Lucien Dilk zum Tageblatt.

Sieht ein Baum durstig aus, bekommt er Wasser

Claude Werer, der in Esch mit seinem Team für die Bäume der Gemeinde zuständig ist, sagte uns: „Normalerweise bewässern wir nur die Bäume, die im Frühjahr neu gesetzt worden sind, um sicherzustellen, dass sie auch angehen. Dieses Jahr helfen wir allerdings auch bei verschiedenen anderen Bäumen nach. Wenn wir auf unserer Tour einen Baum entdecken, der durstig aussieht, geben wir auch hier zusätzlich Wasser.“ Dies gelte aber nicht für ältere Bäume.

Laut Dilk geht es darum, mit Verstand zu bewässern: „Größere Bäume, die älter als zwei bis drei Jahre sind, bekommen kein Wasser. Bei einer so langen Trockenzeit tun sie das Gleiche wie im Herbst. Die Blätter werden braun und fallen runter. Die Bäume sterben dadurch aber nicht ab, sie schützen sich nur selbst. Beim nächsten Regen schießen wieder neue Blätter aus. Es hat beispielsweise auch keinen Sinn, Tausende von Litern an Gräser und Stauden zu verschwenden, wenn der Anschaffungspreis nicht so hoch ist. Deshalb versuchen wir mit Verstand zu arbeiten.“ Allerdings achten die Gärtner darauf, dass vor allem die „jardins éphémères“ regelmäßig mit genügend Wasser versorgt werden, da diese hier natürlich auch zur Lebensqualität der Anwohner beitragen.

Tipps für zu Hause

Lucien Dilk hat für die Menschen zu Hause und ihre Privatgärten ein paar Ratschläge:

  1. Es nützt nichts, wenn man seinen Garten nur oberflächlich bewässert. Das Wasser zieht jetzt nicht gut in den Boden ein und erreicht die Wurzeln nicht. Es ist sinnvoller, den Boden aufzuhacken/aufzugraben, damit mehr Wasser aufgenommen werden kann.
  2. Man sollte versuchen, so nah wie möglich an die Wurzeln heranzukommen. Es nützt nichts, mit dem Schlauch von oben herab die Blätter zu befeuchten. Das Wasser verdunstet sofort wieder und erreicht nicht die Wurzeln. Außerdem können die Blätter durch das Wasser und die hohe Sonneneinstrahlung verbrennen.
  3. Zu guter Letzt können Privatpersonen der Gemeinde helfen, indem sie den neu gepflanzten Bäumen vor ihrer Haustür ein paar Eimer Wasser geben. Die Bäume danken es einem später mit einem schattigen Plätzchen.